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Flandry 2: Höllenzirkus

Flandry 2: Höllenzirkus

Titel: Flandry 2: Höllenzirkus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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eigenen Massenanziehung immer weiter zusammen, bis die Dichte Werte von Tonnen pro Kubikzentimeter erreichte und die Eigenrotation in Sekunden gemessen wurde. Schwächer und schwächer leuchtete er, dieser Weiße Zwerg, der zum Schwarzen Zwerg wurde und dann zum Neutronenstern …
    Fast auf das Äußerste komprimiert, das die Naturgesetze zuließen, unterzogen sich die Atome (wenn man sie noch Atome nennen konnte) ihrer letzten Umwandlung. Photonen schossen hervor, wurden durch die bizarr verzerrte Raum-Zeit im Kern und dessen näherer Umgebung gepumpt und gewannen endlich die Freiheit, mit Lichtgeschwindigkeit zu entfliehen. Eigenartig gleichmäßig waren diese Ausbrüche, obwohl ihre Frequenz und Amplitude abnahmen, bis sie erloschen: wie das Röcheln eines Sterbenden.
    Der Atem eines Pulsars.
    Wie hypnotisiert starrte Djana auf den Bugbildschirm. Winzig zwischen den anderen Sternen, aber zunehmend intensiv blinkte dort ein roter Lichtschimmer auf und verlosch – blinkte – blinkte – blinkte. Sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals etwas Schöneres gesehen zu haben. Wärme und Licht in der Kabine ließen die äußere Leere umso schwärzer erscheinen; Maschinenwummern und Ventilatormurmeln betonte die ewige Stille des unendlichen Alls.
    Sie legte Flandry eine Hand auf den Arm. »Nicky …«
    »Still.« Sein Blick verließ nie das Instrumentenbrett; seine Finger marschierten vorwärts und rückwärts über die Computertasten.
    »Nicky, wir könnten jeden Augenblick sterben, und du hast kaum ein Wort mit mir geredet.«
    »Stör mich nicht, sonst sterben wir mit Sicherheit.«
    Sie zog sich in ihren Sessel zurück. Sei stark, sei stark.
    Die meisten Stunden, in denen das Boot geflohen war, hatte er sie an den Sitz gefesselt. Djana verübelte es ihm nicht; er konnte ihr nicht trauen, und er musste sich hin und wieder reinigen und etwas schlafen. Hinterher brachte er seinen Gefangenen Sandwiches – er konnte es nicht wagen, Djana kochen zu lassen, sie hätte ihm etwas ins Essen mischen können – und machte die Frau los. Danach allerdings klebte er sofort wieder an den Instrumenten und war in die Berechnungen vertieft. Nicht einmal ansatzweise zeigten ihre Versuche Wirkung, Wünsche auf ihn zu legen; sein Freiheitswille war schlicht zu stark.
    Nun hockte er über dem Steuerpult. Er hatte sich nicht das Haar schneiden können; seine Mähne strafte sein rasiertes Gesicht, den frischen Overall und die wie maschinell kontrollierten Hände Lügen und erklärte ihn zu einem Tiermännchen auf der Jagd …
    … und das zugleich selbst Gejagter war. Vier merseianische Schiffe hatten sich ihm an die Fersen geheftet. Er hatte Djana davon erzählt, ehe er sich hinlegte, und geschätzt, dass sie die Jake eingeholt haben würden, bevor sie fünfundzwanzig Lichtjahre zurückgelegt hätte. Von Siekh zum Pulsar waren es siebzehn Lichtjahre.
    Blink … Blink … Blink … einmal alle 1,3275 Sekunden.
    Auf einem Display in der Konsole erschienen Zahlen. Flandry nickte. Er ergriff das robotisierte Ruder. Die Sterne wirbelten, als er den Kurs änderte.
    Nach einiger Zeit sagte er und vielleicht nur zu sich selbst: »Jawohl. Sie verzögern. Sie wagen es nicht, so schnell näher zu kommen.«
    »Was?«, flüsterte Djana.
    »Die Verfolger. Sie sehen, dass wir beinahe genau auf diesen Leuchtturm zuhalten. Kommt man ihm zu nahe – und das passiert bei Hypergeschwindigkeit leicht –, reißt der Schwerkraftgradient einen in Stücke. Warum freiwillig das Risiko eingehen, das wir auf uns nehmen müssen? Wenn wir es nicht schaffen, war Ydwyr entbehrlicher als ein ganzes Schiff mitsamt Besatzung. Überleben wir, können sie uns später immer noch einholen.«
    Und die Phase angleichen und längsseits gehen und gewaltsam in das Aufklärungsboot eindringen, um Ydwyr zu retten – und sie –, aber Nicky, Nicky würden sie verschleppen, um ihm das Gehirn auszubrennen.
    Ist das wirklich wichtig? Es täte mir leid, uns beiden täte es leid um dich, aber Merseia …
    Flandry drehte den Kopf. Sein Grinsen und die grauen Augen brachen über sie herein wie der helllichte Morgen. »Das glauben sie jedenfalls«, sagte er.
    Du bist mir nur wichtig, weil du ein Mann bist, der einzige Mann in dieser Ödnis, und kann mir gleich welcher Mann wirklich wichtig sein? Nur mein Körper verlangt nach dir, mein sündiger Körper. Ihr fiel es schwer, sich Ydwyrs Gesicht vor Augen zu rufen.
    Flandry beugte sich zu ihr und nahm ihr Kinn in die Hand. »Leider muss ich

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