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Flandry 4: Ehrenwerte Feinde

Flandry 4: Ehrenwerte Feinde

Titel: Flandry 4: Ehrenwerte Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Hindernis dar. Sorgan hat die faszinierende Eigenschaft, dass es einen Menschen, der es zu sich nimmt, alles glauben lässt, was man ihm sagt. Aline verabreichte es mir ohne mein Wissen und erzählte mir dann diese Räuberpistole, dass Terra anrücke, um Alfzar zu besetzen. Ich betrachtete das Gehörte unvermeidlich als reine Wahrheit; und das haben Sie, Aycharaych, in meinen Gedanken gelesen.«
    »Ich war erstaunt«, gab der Chereioner zu. »Der Plan erschien mir nicht vernünftig. Ihnen aber war er plausibel … und ich bin schließlich kein Mensch.«
    »Alines Hauptsorge war dann, außerhalb Ihrer Reichweite zu bleiben«, fuhr Flandry fort. »Sie haben uns dabei insofern unterstützt, als Sie sich davonmachten, um der terranischen Flotte einen heißen Empfang zu bereiten; Aline hatte von vornherein darauf gezählt. Wenn Sie diese Invasion hätten abwenden können, um dem Sartaz dann Ihr Handeln als altruistische Liebe zu Beteigeuze zu verkaufen – dann wären wir heute Abend die Personae ingratae, und Sie würden vielleicht eine Abschiedsparty für uns schmeißen.«
    Aus Korvash brach ein Seufzer hervor, der bis auf die Lautstärke recht menschlich klang. »Ich will ehrlich sein«, sagte er. »Die Entscheidung, nach Flottenschiffen zu schicken, unsere Organisation im Beteigeuzischen System zu aktivieren und entschlossen vorzugehen, kam von mir. Aycharaych legte mir größere Vorsicht nahe, aber ich habe mich über seinen Rat hinweggesetzt.«
    »Was soll’s. Niemand ist unfehlbar«, erwiderte Flandry. »Ich habe meine Laster, allerdings gehört Tatkraft nicht dazu.«
    »Es ist nicht die richtige Zeit für Vorwürfe, ob gegen sich selbst oder andere«, sagte Aycharaych leise. »Es wird noch viele Morgen geben. Genießen wir heute Nacht unseren Waffenstillstand.«
    Sie tranken fast bis zum Morgengrauen. Als die Nichtmenschen schließlich gingen, bekundete Korvash mehrmals mit unsicherer Stimme seine Hochachtung vor den Terranern und sogar sein Bedauern, dass die verdeckte Feindseligkeit weitergehen müsse.
    Aycharaych zeigte keinerlei Anzeichen für einen Stimmungswandel. Mit knochigen Fingern umschloss er Alines rechte Hand. Seine Augen suchten ihren Blick, während sein Geist – wie sie sich mit einem merkwürdigen, fast willkommenen Schauder erinnerte – in ihre Gedanken schaute.
    »Auf Wiedersehen, meine Liebe«, sagte er so leise, dass die anderen es nicht hörten. »So lange es Frauen wie Sie gibt, wird Ihre Spezies fortbestehen.«
    Sie schaute ihm hinterher, eine hochgewachsene Gestalt, die sich auf dem Korridor entfernte, und ihr wurde ein wenig schwindelig. Was für ein seltsamer Gedanke, dass ihr Feind wusste, was der Mann neben ihr noch nicht einmal ahnte.
     
    Originaltitel: Honorable Enemies.
    Erstveröffentlichung: Future, May 1951.

 
Ein Spiel um Ruhm
     
     
I
     
    Ein Ermordeter auf einer Winterwelt lieferte Flandry die erste Spur. Bis dahin hatte er lediglich gewusst, dass ein Ungeheuer im kontaminierten Wrack eines Raumschiffs von Conjumar geflohen war. Der Pilot mochte damit vielleicht zwanzig Lichtjahre weit gekommen sein, ehe er starb, aber ganz gewiss konnte er nicht die gesamten Spica-Marken durchquert und sich dem Zugriff des Imperiums endgültig entzogen haben.
    Das Problem war nur, dass eine Kugel von zwanzig Lichtjahren Radius eine höllische Anzahl von Sonnen enthielt, die selbst vor dem geschätzte vier Millionen Sterne umfassenden Terranischen Imperium niemals klein erschien.
    Flandry leitete Routinemaßnahmen ein. Er schickte die wenigen Agenten, die er von anderen Aufgaben entbinden konnte – denn in den Grenzprovinzen war das Nachrichtenkorps furchtbar unterbesetzt –, zwecks Erkundung auf die wahrscheinlichsten Zielplaneten innerhalb dieser Raumkugel. Natürlich kamen sie ohne Ergebnis zurück. Die Wahrscheinlichkeit stand gegen sie. Selbst wenn einer der Leute tatsächlich den Planeten besucht hatte, auf dem der Flüchtling gelandet war, hätte dieser eine ganze Weile jede Aufmerksamkeit vermieden.
    Flandry fluchte, rief seine Leute zurück, damit sie für dringendere Aufgaben zur Verfügung standen, und speicherte das Ungeheuer unter ›Aufgeschoben ist nicht aufgehoben‹ ab. Zwei Jahre vergingen. Flandry wurde nach Beteigeuze versetzt und lernte einen Telepathen zu belügen. Er drang bis ins Roidhunat von Merseia vor, intrigierte und erpresste, bis er einen geeigneten Planeten fand (unbewohnt, terrestroid, ein Jagdreservat für den Hochadel) und kehrte wieder nach Hause

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