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Flandry 4: Ehrenwerte Feinde

Flandry 4: Ehrenwerte Feinde

Titel: Flandry 4: Ehrenwerte Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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wirkten schockiert. Der vordere steckte den Strahler wieder ins Halfter. »Ich halte sie fest, Orluk«, sagte er. »Boris, hol den Wachführer.«
    Als er näher trat, ließ Flandry das Mädchen los. Mit dem Stahlhelm auf dem Schädel und dem steifen Leder vor der Brust war der Palastwächter nicht besonders verwundbar. Es sei denn … Flandrys rechte Hand schoss hoch. Der Ballen traf den Mann unter die Nase. Er machte einen Satz zurück, prallte vom Geländer ab und brach tot auf den Stufen zusammen. Der andere, schon halb zum Gehen gewandt, fuhr auf dem Stiefelabsatz herum und griff nach der Waffe. Bourtai schob ihm ein Bein zwischen die Fußknöchel und stieß ihn um. Er ging zu Boden. Flandry stürzte sich auf ihn. Sie rollten herum und versuchten, den jeweils anderen zu packen. Der Palastwächter schrie auf. Über die Schulter seines Gegners hinweg sah Flandry Bourtai. Sie hatte dem toten Posten das Koppel abgenommen und umzirkelte mit dem Leder in den Händen die Kämpfenden. Flandry ließ seinen Gegner nach oben. Bourtai schlang dem Mann den Gürtel um den Hals, drückte ihm ein Knie zwischen die Schulterblätter und stemmte ihn hoch.
    Flandry rappelte sich wieder auf. »Nimm ihre Strahler«, keuchte er. »Schnell, gib mir einen. Rasch! Wir haben mehr Krach geschlagen, als ich gehofft habe. Kennst du den besten Fluchtweg? Dann geh voran!«
    Bourtai eilte barfuß die Treppe hinunter. Ihr Mantel aus Goldtuch und ihr zartes Kleid flatterten hinter ihr her, wahnwitzig unpassend für die Gelegenheit. Flandry folgte ihr in ein, zwei Stufen Abstand.
    Stiefel knallten auf Marmor. Als sie um eine weitere Kurve der Spirale gebogen waren, traf Flandry auf eine Gruppe Soldaten, die die Treppe hinaufeilten. Der Anführer rief: »Haben Sie die böse Frau, Orluk?«
    Also waren sie konstant belauscht worden. Natürlich konnte Flandry auch dadurch, dass er Bourtai übergab, seine Haut nicht retten. Ob er nun ein harmloser Fatzke war oder nicht, er wusste zu viel.
    Die Soldaten bemerkten, dass das Mädchen einen Strahler hielt, während der Gruppenführer noch sprach. Jemand brüllte eine Warnung. Bourtai feuerte mitten in sie hinein. Ionisierende Blitze krachten. Flandry warf sich zu Boden. Ein Strahl zuckte durch die Luft, wo er gestanden hatte. Er feuerte weitgefächert, sodass die Energie zwar zu verteilt war, um selbst auf diese kurze Entfernung zu töten, aber er versengte vier Männer auf einmal. Als ihre Schreie laut wurden, sprang er wieder auf, setzte über die zusammengebrochene vorderste Linie hinweg, stieß einen Mann dahinter mit steifem Arm zu Boden und stand auf dem Treppenabsatz.
    Von dort ringelte sich ein Geländer in großzügigem Schwung zum Erdgeschoss. Flandry jubelte, setzte sich darauf und glitt nach unten. Am Fuß der Treppe befand sich eine Art Vorhalle mit Glastüren, die in den Garten führten. Die Monde und Ringe leuchteten so hell, dass man die Scheinwerfer des halben Dutzends Varyaks kaum erkennen konnte, die lautstark auf den Eingang zuhielten. Motorisierte Palastwache, vom Kampflärm alarmiert – Flandry schaute sich um. In zwei Metern Höhe säumten Bogenfenster die Türen. Er winkte Bourtai, hockte sich unter eines der Fenster und faltete die Hände zu einer Räuberleiter. Bourtai nickte, stieg auf das Fensterbrett, zerbrach mit dem Strahlerknauf die Scheibe und feuerte mitten in den Trupp hinein. Flandry nahm hinter einer Säule Deckung und schoss auf die Überreste der Infanteriegruppe, die auf der Verfolgung die Stufen hinuntereilten.
    Da sie vor Flandrys Schüssen keine Deckung fanden, zogen sie sich aus seiner Sicht zurück.
    Ein Varyak brach durch die Tür. Der Soldat darauf schirmte sein Gesicht mit den Armen vor den umherfliegenden Glasscherben ab. Flandry schoss, ehe der Mann sie wieder gesenkt hatte. Das Varyak mit seiner heiklen Steuerung legte sich auf die Seite und schlitterte quer über den Durchgang. Der nächste prallte dagegen und kippte um. Der Fahrer behielt geübt das Gleichgewicht und nahm den Terraner unter Beschuss. Bourtai fällte ihn von oben.
    Ohne Hilfe sprang sie hinunter. »Draußen habe ich noch zwei erwischt«, sagte sie. »Zwei weitere verstecken sich; sie rufen Hilfe …«
    »Dann müssen wir es riskieren. Wo ist das nächste Tor?«
    »Die Tore werden gesperrt sein. Wir können uns nicht durch das Schloss brennen, ehe …«
    »Ich finde einen Weg. Schnell, steig auf. Jetzt fahr langsam hinter mir durch die Tür. Richte die Toff-toffs der beiden Männer auf,

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