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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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dunkler. Voraus spreizte sich in zerfetztem Schwarz der Nebel vor Sternbildern aus Diamanten. Flandry starrte auf die Instrumente. »Sein Boot ist nicht so groß wie unseres«, sagte er, »aber er reist wie ein geölter Blitz. Können wir ihn kurz vor Ardazir einholen?«
    »Jawohl, Sir«, antwortete Chives. »In diesem Teil des Alls, das staubhaltiger ist als gewöhnlich, wird bei Pseudogeschwindigkeiten wie diesen die Reibung zum Faktor. Wir sind aerodynamischer als er. Ich schätze zwanzig Stunden. Wenn Sie mich nun entschuldigen wollen, ich werde das Abendessen zubereiten.«
    »Gut, gut«, sagte Flandry nachdrücklich. »Selbst wenn er uns nicht bemerkt hat, macht er vielleicht grundsätzlich ein Ausweichmanöver. Ein Autopilot hat für solche Fälle einen Zufallsprediktor, aber keine Poesie.«
    »Sir?« Chives zog Augenbrauen hoch, die er gar nicht besaß.
    »Kein Gefühl … keine Intuition … wie auch immer man es nennen will. Svantozik ist ein Künstler des Geheimdienstwesens. Vielleicht ist er auch ein Künstler am Instrumentenbrett. Du jedenfalls bist einer, kleiner Kerl. Du und ich, wir werden hier eine Wache nach der anderen schieben. Das Kochen habe ich einem großen haarigen Chief Petty Officer übertragen.«
    »Sir!«, blökte Chives.
    Flandry verzog gequält das Gesicht. »Ich weiß ja. Navykost. Die Opfer, die wir unbesungen für Terra erbringen …«
    Er ging nach achtern, um sich mit seiner Crew bekanntzumachen. Walton hatte ihm persönlich ein Dutzend Männer ausgewählt: acht Menschen, einen Scothaner, der fast menschlich aussah, wären nicht die Hörner in seinem gelben Haar gewesen, zwei große, vierarmige Gorzunier mit grauem Fell und zottiger Schnauze und einen purpurn-blauen Giganten von Donarr, der vage aussah, als hätte man den Torso eines Gorillas nach Zentaurenart auf dem Leib eines Rhinozerosses befestigt. Alle besaßen die terranische Staatsbürgerschaft; alle waren Berufssoldaten, und alle konnten sie mit jeder Waffe von der Streitaxt bis zum Operativanalysator kämpfen. Eine bessere Crew fand man in der ganzen bekannten Galaxis nicht. Und ganz tief in seinem Innern schmerzte es Flandry, dass kein einziger der Menschen außer ihm selbst von Terra stammte.
    Die Stunden vergingen. Flandry aß, schlief, vollführte Pilotenkunststücke. Am Ende war er dicht am ardazirischen Boot und befahl, dass alle Kampfrüstungen anlegten. Er selbst ging mit Chives in den Turm.
    Sein Opfer war ein hässlicher, gedrungener Umriss vor den fernen Sternwolken. Der Bildschirm zeigte ihm ein schlankes Strahlgeschütz und einen schwereren Torpedowerfer, als er für ein Boot dieser Größe üblich war. Die Geschosse, die er schleuderte, mussten stark genug sein, um die Potenzialschilde der Hooligan zu durchbrechen, das Schnellboot zu erreichen und ihr Ziel in einer Kernexplosion verglühen zu lassen.
    Flandry berührte einen Feuerknopf. Eine Leuchtspurgranate zuckte aus der Hooligan und zog eine Linie aus Feuer durch Svantoziks Boot – oder genauer gesagt, durch den Raum, in dem Granate und Boot auf unterschiedlichen Frequenzen koexistierten. Das allgemeine Signal anzuhalten fand keine Beachtung.
    »Näher aufschließen«, befahl Flandry. »Kannst du uns in Phase bringen?«
    »Jawohl, Sir.« Chives ließ seine dreigelenkigen Finger über das Instrumentenbrett tanzen. Wie ein herabstoßender Fischadler stürzte sich die Hooligan auf ihre Beute. Sie durchdrang das feindliche Raumboot, sodass Flandry einen Augenblick lang in seinen Turm blicken konnte. Er erkannte Svantozik persönlich am Steuer und lachte vergnügt auf. Der Ardazirho schlug auf den Schalter der Pseudo-Gegenbeschleunigung. Ein weniger geschickter Pilot wäre an dem anderen Boot vorbeigeschossen und eine Million Kilometer entfernt gewesen, ehe er merkte, was geschehen war. Flandry und Chives, die wie ein Mann agierten, ahmten das Manöver nach. Einige Minuten lang folgten sie jeder Kurve und jeder Beschleunigungsänderung. Danach blieb Svantozik grimmig auf einer Geraden. Die Hooligan näherte sich ihm seitlich an, bis sie zwanzig Meter entfernt auf Parallelkurs lag.
    Chives leitete den Phasenangleich ein. Einen Moment lang, während der Sekundärantrieb Tausende unterschiedlicher Frequenzmuster durchlief, wurde allen an Bord übel; dann stimmten seine Sprünge aus der Raum-Zeit und wieder hinein mit denen des Feindes überein. Ein Massedetektor schlug an, und binnen Mikrosekunden stoppte der Angleicher. Ein Traktorstrahl klammerte sich an den

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