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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Negagravschilde bieten genauso viel Schutz gegen materielle Partikel, und nichts schützt gegen den Einschlag einer Atomgranate.
    Selbst wenn einige Ymiriten Ardazir besuchten – woher wollen Sie wissen, dass sie wirklich das Kommando hatten? Wie können Sie sicher sein, dass ihre sauerstoffatmenden ›Vasallen‹ nicht die wahren Herren waren?«
    Svantozik zog die Lippen zurück und knirschte zwischen gefletschten Reißzähnen hervor: »Sie werfen sich tapfer im Netz herum, Captain. Aber eine reine Hypothese …«
    »Natürlich stelle ich eine Hypothese auf.« Flandry drückte die Zigarette aus. Er maß so hart mit Svantozik den Blick – Feuersteingrau schlug auf Stahlgrau –, dass es schien, als stoben die Funken. »Sie kommen aus einer wissenschaftlich geprägten Kultur und wissen daher, dass der einfacheren Hypothese der Vorzug zu geben ist. Nun, ich kann die Tatsachen weit einfacher erklären als durch eine schwerfällige Konstruktion, derentwegen sich Ymir in die Angelegenheiten von Zwergplaneten einmischen sollte, die für Ymiriten nutzlos sind. Denn Ymir und Terra hatten nie ernsthafte Schwierigkeiten. Wir haben kein Interesse aneinander! Die Ymiriten kennen keine humanoide Spezies, die ihnen je ernsthaft gefährlich werden könnte. Sie vermögen kaum zwischen Terraner und Merseianer zu unterscheiden, weder über das Äußere noch über die Mentalität. Was sollte es ihnen da bedeuten, wer gewinnt?«
    »Ich versuche mir gar nicht vorzustellen, warum sie handeln, wie sie handeln«, entgegnete Svantozik hartnäckig. »Mein Gehirn besteht nicht aus Ammoniumverbindungen. Tatsache bleibt jedoch …«
    »Dass einige einzelne Ymiriten hier und da feindselige Akte vollbracht haben«, sagte Flandry. »Ich war selbst Ziel eines solchen Anschlags. Da uns kein Grund bekannt war, weshalb sie es tun sollten, es sei denn im Auftrag ihrer Regierung, nahmen wir an, dass dem auch so sei. Dennoch starrte uns die ganze Zeit ein anderes Motiv ins Gesicht. Ich kannte es. Ich habe dergleichen selbst angewendet in diesem unserem schmutzigen Beruf, immer wieder. Mir fehlte nur der Beweis. Ich hoffe, diesen Beweis bald in den Händen zu halten.
    Wenn man jemanden nicht bestechen kann, dann erpresst man ihn eben!«
    Svantozik zuckte unwillkürlich zusammen. Er setzte sich von den Ellbogen auf die Hände auf; seine Nüstern zitterten, und er sagte rau: »Wie das? Wie erfahren Sie irgendein schmutziges Geheimnis aus dem Privatleben eines Wasserstoffatmers? Ich möchte meinen, Sie wissen nicht einmal, was bei solch einer Spezies als Verbrechen betrachtet wird.«
    »Das weiß ich wirklich nicht«, erwiderte Flandry, »und es spielt auch keine Rolle. Denn es gibt ein Wesen, das es herausfinden könnte. Dieses Wesen kann auf kurze Entfernung jeden Gedanken lesen, ohne vorherige Studie, ob das Opfer selbst von Natur aus telepathisch begabt ist oder nicht. Ich glaube, er muss für irgendeine grundsätzliche Lebensenergie empfänglich sein, von der unsere Wissenschaft noch nichts ahnt. Ausschließlich wegen dieses Wesens hat Terra einen Gedankenschirm entwickelt. Dieser Telepath ist wochenlang im Solaren System gewesen und hielt sich sowohl auf Terra als auch auf Jupiter auf. Er hätte die geheimsten Gedanken des ymiritischen Führers ausspionieren können. Wenn Horx selbst nicht erpressbar war, dann vielleicht jemand, der ihm nahe stand. Aycharaych, so heißt der Telepath, ist ein Sauerstoffarmer. Mich überläuft ein kalter Schauder, wenn ich mir ausmale, ymiritische Gedanken mit einem protoplasmischen Gehirn zu empfangen. Aber Aycharaych hat es durchgestanden. Wo ist er noch gewesen, wie viele Jahre lang? Wie sehr hat er die Herren von Urdahu im Griff?«
    Svantozik lag völlig still da. In seinem Rücken strahlten die Sterne in ihrer eisigen Millionenschar.
    »Ich behaupte«, fuhr Flandry fort, »dass Ihr Volk Merseia lediglich als Werkzeug dient. Fünfzehn Jahre lang wurden Sie auf Ihre Aufgabe vorbereitet, vielleicht sogar länger. Ich weiß nicht, wie alt Aycharaych ist. Sie wurden in einem präzise ausgewählten Moment gegen Terra losgelassen – als wir vor die Wahl gestellt wurden, entweder den lebenswichtigen Syrax-Sternhaufen aufzugeben oder uns innerhalb unseres Hoheitsraumes angreifen zu lassen. Als vernünftige Jäger stand für Sie einer Zusammenarbeit mit Ymir nichts im Wege, denn Sie wussten, dass die Dispersion Ardazir niemals direkt bedrohen und nach dem Krieg vermutlich Verbündeter Ihres Volkes bleiben würde, sodass Sie

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