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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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schneeweiße Hose steckte in Halbstiefeln aus echtem Korduanleder. Der Winkel, in dem seine Mütze saß, verhöhnte alle amtliche Würde. Er fühlte sich wie ein Junge, der schulfrei hat.
    »Dominic!«
    Flandry blieb stehen. »Kit!«, Jubelte er.
    Sie rannte ihm durch den Korridor entgegen, eine kleine einsame Gestalt in einem kurzen terranischen Kleid. Ihr Haar bildete noch immer einen goldenen Helm, aber ihm fiel auf, dass sie abgenommen hatte. Er legte ihr die Hände auf die Schultern und sah sie auf Armeslänge an. »Umso besser, wenn ich dich wiedersehe«, lachte er. Dann fragte er nüchtern: »Hart?«
    »Einsam«, sagte sie. »Leer. Aber mach dir keine Gedanken.« Sie wich vor ihm zurück. »Nein, verdammt, ich hasse Leute, die sich selbst bemitleiden. Mir geht es gut, Dominic.« Sie senkte den Blick und fuhr sich mit dem Handknöchel über ein Auge.
    »Komm mit!«, sagte er.
    »Hm? Dominic, wohin gehst du? Ich kann nicht … Ich mein’ …«
    Flandry schlug ihr auf den passendsten Körperteil und trieb sie durch den Gang. »Du wirst dabeisitzen! Es wird dir neue Hoffnung machen. Marsch!«
    Der Posten vor Waltons Tür zeigte sich schockiert. »Sir, ich habe Befehl, nur Sie vorzulassen.«
    »Auf die Seite, Jungspund.« Flandry hob den Marine beim Waffengurt hoch und setzte ihn einen Meter nach links. »Die junge Dame ist meine tragbare Expertin für Hyperkalmargeronik. Außerdem ist sie hübsch.« Er schlug dem Soldaten die Tür vor der Nase zu.
    Admiral Walton erhob sich hinter seinem Schreibtisch. »Was soll das, Captain?«
    »Ich dachte, sie könnte uns Bier zapfen«, erwiderte Flandry im Plauderton.
    »Ich habe nicht …«, begann Kit hilflos. »Ich wollte gar nicht …«
    »Setz dich.« Flandry drückte sie in einen Sessel. »Immerhin, Sir, brauchen wir vielleicht Informationen über Vixen aus erster Hand.« Er schaute Walton in die Augen. »Ich finde, Sie hat sich den Platz am Ring verdient, Sir«, fügte er hinzu.
    Der Admiral saß einen Augenblick lang reglos da. Dann kräuselte sich sein Mund. »Sie sind unverbesserlich«, sagte er. »Und ersparen Sie mir Ihre Standardantwort, Sie seien Flandry. Also schön, Miss Kittredge. Ihnen ist klar, dass diese Besprechung der Geheimhaltung unterliegt. Captain Flandry, Sie kennen Commander Sugimoto.«
    Flandry schüttelte dem anderen Terraner die Hand, der die erste heimliche Expedition nach Ardazir befehligt hatte. Sie setzten sich. Flandry zündete eine Zigarette. »Haben Sie das System gut gefunden?«, fragte er.
    »Keine Schwierigkeiten«, antwortete Sugimoto. »Nachdem Sie mir die Korrelation zwischen den ardazirischen astronomischen Tabellen und unseren genannt und das Zahlensystem erklärt hatten, war es kinderleicht. Ihr Stern steht nicht in unseren Katalogen, weil er auf der anderen Seite dieses Dunkelnebels liegt, die nie erkundet wurde. Damit haben Sie uns ungefähr ein Jahr Suche erspart. Übrigens, wenn der Krieg vorüber ist, werden sich unsere Wissenschaftler für den Nebel interessieren. Von der anderen Seite aus gesehen leuchtet er schwach: eine Protosonne. Niemand hätte vermutet, dass die Population I in Sols direkter galaktischer Nachbarschaft derart jung sein könnte! Muss allerdings eine Laune der Natur sein.«
    Flandry erstarrte. »Was ist?«, fuhr Walton ihn an.
    »Nichts, Sir. Oder vielleicht doch. Ich weiß es noch nicht. Fahren Sie fort, Commander.«
    »Unnötig, alle Einzelheiten zu wiederholen«, sagte Walton. »Der komplette Bericht wird Ihnen vorgelegt. Ihr allgemeines Bild der Ardazirho, das Sie aus den Verhören konstruiert haben, ist zutreffend. Die Sonne ist ein A4-Zwerg – und nur ein knappes Dutzend Parsec von hier entfernt. Der Planet ist terrestroid, recht groß, eher trocken, ziemlich gebirgig, drei Monde. Nach allen Fingerzeigen – Sie kennen die Techniken: heimliche Landungen, Teleskopbeobachtung auf große Entfernung, versteckte Kamera, zufällig ausgewählte Exemplare – ist die Hegemonie Urdahus erst vor kurzem entstanden und alles andere als stabil.«
    »Einer unserer Xenologen hat etwas entdeckt, von dem er schwört, es sei eine typische Rebellion«, sagte Sugimoto. »Für mich zeigen seine Filme nur eine Menge rothaariger Wesen in einer Sorte Kleidung, die mit Schwarzpulverwaffen auf eine modern aussehende Festung schießen, in der man andere Kleidung trägt. Die Tonspur blieb uns rätselhaft, bis einer Ihrer Jungs sie für uns übersetzt hat. Aber der Xenologe sagt, es gebe genügend Hinweise darauf, dass es

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