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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Ich berühre die Nase vor Ihnen, Captain Flandry.«
    »Es freut mich zu sehen, dass meine Leute Sie nicht verletzt haben. Sie hatten ausdrücklichen Befehl, Sie lebend zu fassen. Darum ging es ja gerade.«
    »Habe ich Ihnen im Bau so viel angetan?«, fragte Svantozik verbittert.
    »Im Gegenteil. Sie waren als Gastgeber zuvorkommender, als ich es je gewesen wäre. Vielleicht kann ich Ihnen das vergelten.« Flandry zog eine Zigarette heraus. »Verzeihen Sie. Ich habe die Lüftung auf höchste Stufe gestellt. Aber mein Gehirn verbraucht Nikotin wie nichts.«
    »Ich nehme an …« Svantozik blickte auf den Bildschirm und in die galaktische Nacht. »Ich nehme an, Sie wissen jetzt, welches unser Stern ist.«
    »Ja.«
    »Er wird bis zum letzten Schiff verteidigt. Uns zu schlagen kostet Sie stärkere Verbände, als Sie an Ihren Grenzen entbehren können.«
    »Sie sind also der Syrax-Krise gewahr.« Flandry ließ den Rauch aus der Nase quellen. »Sagen Sie mir, ist mein Eindruck richtig, dass Sie sowohl in den ardazirischen Raumstreitkräften als auch im Orbekh von Urdahu einen Rang einnehmen?«
    »In Ersteren einen höheren als in Letzteren«, antwortete Svantozik dumpf. »Die Rudelherren und die alten Frauen hören mich an, aber ich habe ihnen gegenüber keine Weisungsgewalt.«
    »Dennoch … blicken Sie einmal nach draußen. Auf die Himmelshöhle. Was sehen Sie?«
    Sie waren so weit gekommen, dass sie von der Seite auf den dünneren Teil des Nebels blickten, den das Leuchten in seinem Innern durchdringen konnte. Die schwarze Kumulusgestalt türmte sich bedrohlich zwischen den Sternbildern auf. Ein stumpfes rotes Leuchten längs einer Kante berührte Massen und Nebelfäden, als schwele in einer Grotte voller Spinnweben ein ersterbendes Feuer. Nur wenige Bogengrad davon entfernt strahlte die Sonne Ardazirs wie ein blaues Schwert.
    »Die Himmelshöhle natürlich«, antwortete Svantozik verwundert. »Die Große Finsternis. Das Tor zum Totenreich, wie es diejenigen nennen, die an eine Religion glauben …« Obwohl seine Stimme sarkastisch klingen sollte, schwankte sie.
    »Sie sehen also kein Licht? Für Sie ist es schwarz?« Flandry nickte bedächtig. »Das hatte ich erwartet. Ihre Spezies ist rotblind. Sie sehen weiter ins Ultraviolette als ich; aber in Ihren Augen bin ich grau und Sie selbst sind schwarz. Diese abscheulich kombinierten roten Karos auf Ihren Kilts erscheinen Ihnen allesamt gleich dunkel.« Das Wort in Urdahu, das er für ›rot‹ benutzte, kennzeichnete tatsächlich die gelborangen Wellenlängen, aber Svantozik verstand ihn trotzdem.
    »Unsere Astronomen wissen seit langem, dass die Himmelhöhle eine unsichtbare Strahlung aussendet, im Bereich der Radiofrequenzstrahlung und auf kürzeren Wellenlängen«, sagte er. »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Nur darauf«, sagte Flandry, »dass Sie aus diesem Nebel Ihre Befehle erhalten.«
    Svantozik regte keinen Muskel, doch Flandry sah, wie sich ihm erneut unwillkürlich das Fell sträubte und er die Ohren flach an den Schädel legte.
    Der Terraner rollte seine Zigarette zwischen den Fingern und starrte sie an. »Sie glauben, dass die Dispersion von Ymir hinter Ihrer plötzlichen Expansion steht«, sagte er. »Angeblich haben die Ymiriten Sie mit Waffen versorgt, Robotern, Wissen, was immer Sie brauchten, und Sie auf diesen Eroberungszug geschickt. Ihr Ziel sei es, die Galaxis vom Terranischen Imperium zu befreien und an dessen Stelle Sie zur dominanten Spezies unter den Sauerstoffarmem zu erheben. Ihnen wurde zu verstehen gegeben, dass Menschen und Ymiriten einfach nicht miteinander auskommen. Die technischen Berater, die nach Ardazir kamen und Ihnen Aufbauhilfe leisteten, waren das Ymiriten?«
    »Einige«, antwortete Svantozik. »Hauptsächlich waren es natürlich Sauerstoffatmer, das war erheblich praktischer.«
    »Und sie hielten diese Sauerstoffatmer für ymiritische Klienten, nicht wahr?«, stieß Flandry nach. »Aber überlegen Sie. Woher wussten Sie, dass auch nur ein Ymirit wirklich auf Ardazir war? Sie hätten sich die ganze Zeit über in einem Kraftfeldblasenschiff aufhalten müssen. Befand sich irgendetwas in diesem Schiff außer einem ferngesteuerten Computer? Mit einem simulierten Ymiriten vielleicht? Es wäre nicht schwer gewesen, Sie auf diese Weise zu täuschen. An Schiffen dieses Typs ist nichts Geheimnisvolles. Sie sind nicht schwer zu bauen, nur haben Spezies wie unsere normalerweise keine Verwendung für den komplizierten Kraftfeldgenerator –

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