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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Kraterwand hinunter und krochen auf die Kuppel zu. Der raue, schattige Fels schenkte ihnen genügend Deckung.
    Flandrys Plan war simpel. Er wollte sich dicht an die Kuppel heranschleichen und sie mit einer leichten Granate zerschießen. Atemluft würde hinausströmen, die Merseianer würden sterben, und er konnte ihre Papiere in aller Seelenruhe durchgehen. Mit zahlenmäßig unterlegener Truppe und unter solch hohem Zeitdruck konnte er sich keine Ritterlichkeit erlauben.
    »… deshalb müssen Sie verstehen, Herren, erschien es mir, als würden die Terraner …«
    »Alles in die Raumanzüge! Wir werden angegriffen!«, dröhnte es aus Flandrys Ohrhörern. Der Ruf ertönte auf Eriau, der merseianischen Hauptsprache, aber keine merseianische Stimme hatte ihn ausgesprochen. Aus irgendeinem unfasslichen Grund war sein Angriff vorzeitig entdeckt worden.
    »Der Ardazirho ist auf ihrer Seite! Vernichten!« Flandry warf sich auf den Bauch. Einen Augenblick später schüttelte sich der Boden. Durch den Panzeranzug spürte Flandry einen übelkeitserregenden Stoß in den Magen. Ihm war, als sehe er den kurzen, thermonuklearen Blitz durch geschlossene Lider und einen schützend vor das Visier gehaltenen Arm.
    Da ohne Luft keine Druckwelle möglich war, löschte der Schuss nur Svantoziks Boot aus. Verkochtes Eisen stob auf, kondensierte und regnete wieder herab. Der Asteroid kam schaudernd zur Ruhe. Flandry sprang auf. In seiner Kehle saßen eigentümliche trockene Tränen. Mit einem Stich des Schuldgefühls wurde ihm klar, dass er mehr um Svantozik von den Janneer Ya trauerte als um die beiden Menschen, die mit ihm gestorben waren.
    »… angreifender Trupp ist etwa siebzehn Grad nördlich des Sonnenaufgangspunkts, dreihundert Meter von der Kuppel …«
    Der Geschützturm des merseianischen Kampfschiffes schwenkte herum.
    Der Donarrier war bereits im Galopp. Der gepanzerte Mensch auf seinem Rücken hielt sich gut fest und entsicherte dabei seine Waffe. Das feindliche Geschütz zeigte gerade auf sein Ziel, als die Atomhaubitze das Wort ergriff.
    Die Explosion war schwächer als die erste, aber die Sonne verblasste vor dem lautlosen blauweißen Höllenfeuer. Das halbe Raumschiff verging in einer grellen Wolke, einem Flammenball, dessen Farbe von weiß zu violett und rosarot wechselte, während er sich ausdehnte; dann verschwand er vor dem nebligen Himmel. Das Heck des Wracks wankte, ein zittriger Stumpf, an dem geschmolzener Stahl herunterkroch. Dann stürzte es langsam um, traf auf den Kraterboden und rollte, den Grund erschütternd, bis an den Ringwall, wo es sich kurz schüttelte und schließlich nicht mehr rührte.
    Flandry öffnete die Augen wieder für das kalte, matte Licht. »Kauft sie euch!«, bellte er.
    Der Donarrier sprang zu den anderen zurück. Die Gorzunier hatten sich niedergehockt, binnen Sekunden den Raketenwerfer aufgebaut und das Geschoss mit dem konventionellen Sprengkopf auf die Kuppel gerichtet. »Feuer!«, rief Flandry. Der Befehl hallte in seinem Helm wider, unterlegt vom Rauschen und Murmeln kosmischer statischer Störungen.
    Flammen und Rauch barsten aus der Einschlagstelle. In der Kuppel klaffte ein Loch, durch das Atemluft ausströmte. Deren Feuchtigkeit gefror. Ein dünner Nebel stand über dem Krater und senkte sich langsam herab, doch das Schwerefeld war nur schwach, dass Nebel Flandry und seine Leute umspielte, als sie sich in den Kampf stürzten.
    Die Merseianer schwärmten aus. Flandry erkannte, dass beinahe zwanzig von ihnen Zeit gefunden hatten, nach der Warnung in die Panzeranzüge zu steigen. Groß und in schwarzes Metall gekleidet, schlugen die gegliederten Schweifpanzer gegen die Stiefel. Hinter den undurchsichtigen Helmen mussten die breiten Münder zu wütenden Grimassen verzerrt sein. Die rauen Rufe dröhnten dem Terraner in den Ohrhörern.
    Er eilte vor. Die Strahlen aus ihren Handwaffen prasselten auf ihn ein. Er spürte, wie die Hitze sich durch die Isolierung fraß, und seine Nerven zuckten vor ihr zurück. Dann hatte er das konzentrische Sperrfeuer durchlaufen.
    Eine Dinosauriergestalt trat ihm entgegen. Der Merseianer hielt einen Strahler, der nadelfein fokussiert war. Flammen nagten an Flandrys Brustpanzer. Die Energiewaffe des Terraners spuckte Feuer – auf die Waffe des Gegners. Der Merseianer brüllte und versuchte, seinen Strahler mit der gepanzerten Hand abzuschirmen, doch der Panzerhandschuh begann zu glühen. Der Merseianer ließ den Strahler mit einem Schmerzensschrei

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