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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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einzige Anlage –, aber gewisse Risiken ließen sich nicht vermeiden.
    Flandry kehrte in die Hooligan zurück. Der Enterschlauch wurde eingezogen. Die beiden Boote bewegten sich eine Weile auf Parallelkurs.
    Große ungeborene Planeten. Es war nur ein dünner Hinweis gewesen, und Flandry hätte es nicht überrascht, hätte er sich als falsche Spur erwiesen. Aber … seit vielen Jahrhunderten war bekannt, dass sich, wo eine rotierende Masse hinreichend kondensiert ist, ringsum Planeten zu bilden beginnen.
    Im stumpfen Leuchten der aufgeblähten Protosonne sah Flandry sein Ziel. Noch war es wenig mehr als ein staubdurchsetzter, gashaltiger Gürtel aus Gestein, das auf einer exzentrischen Umlaufbahn Knoten lokaler Anhäufung bildete, wie Perlen auf einer Schnur. Allmählich würden die Kräfte von Gravitation, Magnetismus und Rotation sie einander näherbringen; Eis und einfache Kohlenwasserstoffe, mit denen die soliden Partikel durch die bittere Kälte beschlugen, führten dazu, dass sie sich bei der Kollision verbanden, statt zu zerspringen oder voneinander abzuprallen. Nur sehr wenig war von dem Weltenembryo zu sehen: allein der größte Kern von grober Asteroidenmasse, dunkel und zernarbt, hier und da von Eisstreifen überzogen, der mit irrwitziger Geschwindigkeit rotierte und auf den wie tanzende Glühwürmchen kleinere Meteoriten von der Größe eines Felsblocks bis hin zu Staubflöckchen langsam abregneten.
    Flandry setzte sich neben Chives in den Turin. »Soweit ich sagen kann«, bemerkte er, »wird das einmal ein terrestroider Planet.«
    »Sollen wir seinen künftigen Bewohnern eine Nachricht hinterlassen, Sir?«, fragte der Shalmuaner mit ausdruckslosem Gesicht.
    Flandrys bellendes Lachen entsprang allein der Anspannung. Langsam fügte er hinzu: »Da fragt man sich, was hätte geschehen können, ehe Terra geboren wurde …«
    Chives hob die Hand. Das einfallende rote Licht verlieh seiner grünen Haut eine schreckliche Farbe. »Ich glaube, das ist der merseianische Leitstrahl, Sir.«
    Flandry warf einen Blick auf die Instrumente. »Stimmt. Hauen wir ab.«
    Er wollte verhindern, dass sich auf dem feindlichen Radar zwei Raumfahrzeuge zeigten. Flandry ließ Svantoziks Kurierboot außer Sicht verschwinden, während er die Hooligan auf eine Kreisbahn um die Ballung lenkte. »Wir nähern uns besser aus zehn Kilometer unterhalb des Horizonts der Basis«, sagte er. »Hast du sie schon entdeckt, Chives?«
    »Ich glaube, Sir. Die unregelmäßige Form des zentralen Asteroiden erschwert die Identifikation, aber … Lassen Sie mich den Kurs ablesen, Sir, während Sie uns nähersteuern.«
    Flandry ging ans Ruder. Diesmal würde er so über den Daumen gepeilt steuern müssen, wie es im All überhaupt möglich war. Instrumente und Automaten, die schneller und präziser waren, als lebendiges Fleisch es sich je erhoffen durfte, nähmen ihm nach wie vor den Großteil der Arbeit ab; doch in einer unbekannten, veränderlichen Umgebung wie dieser bedurfte es auch eines Gehirns, das unablässig die grundlegenden Entscheidungen traf. Sollen wir diesem Kieselschwarm ausweichen, auch wenn wir damit in jene Eiswolke laufen?
    Flandry aktivierte die Negagrav-Schilde und steuerte seinen Zielpunkt direkt an. Nichts in der Umgebung hätte genügend Geschwindigkeit, um das Potenzial zu überwinden und den Rumpf zu treffen. Doch schon der Druck des nachgebenden Kraftfelds konnte ein kleines Raumfahrzeug zum Stillstand bringen und das Metall seiner Zelle gefährlich beanspruchen.
    Vor den drohenden Nebelvorhängen sah Flandry zwei pockennarbige Meteoriten nachkommen. Sie rollten und überschlugen sich wie Eisenwürfel. Flandry gab doppelten Bremsschub und zehrte damit ein wenig Geschwindigkeit auf, während er gleichzeitig nach ›unten‹ beschleunigte. Die Hooligan glitt vorbei. Vor ihr lag ein zerklüfteter, rotierender Kegel von fünf Kilometern Länge. Flandry schoss nur Meter entfernt über seine Oberfläche hinweg. Etwas sauste so schnell vorbei, dass es nur als rätselhafter Feuerschweif zu erkennen war. Etwas anderes traf das Schnellboot mittschiffs. Vom Aufprall klapperten dem Terraner die Zähne aufeinander. Ein kurzer Sturm aus gefrorenen Gasen, ein Komet, belegte die Bildschirme mit rotstichigem Eis.
    Endlich schwoll der Hauptasteroid vor ihm an. Chives rief Zahlen aus. Die Hooligan glitt über die wirbelnde raue Oberfläche. »Hier!«, rief Chives. Flandry hielt das Boot schlagartig an. »Sir«, fügte der Shalmuaner hinzu. Flandry

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