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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Erregung von der Stirn. »Jetzt wollen wir von dir zur Abwechslung mal die Wahrheit hören, Märchenerzähler.«
    »Du kennst die Wahrheit!«
    »Nun komm schon«, forderte Sumu ihn in seinem freundlichsten Tonfall auf. »Ich bin nicht grausam. Mir würde es nicht gefallen, dich vernehmen zu lassen. Zumal da ich Pradjung mit der Befragung betrauen müsste, der eine gewisse Abneigung gegen dich zu hegen scheint.«
    Pradjung leckte sich die Lippen. »Ich kenne diese starrsinnigen Fälle gut, mächtiger Herr«, erklärte er. »Es kann eine Weile dauern; aber er wird danach immer noch reden können, wenn er sich dazu entscheidet. Du da, mitkommen!«
    »Warte, warte, warte«, sagte Sumu. »Nicht so schnell. Gib ihm ein paar Stockhiebe auf die Füße, dann werden wir sehen, ob das seine Zunge löst. Jeder Mann verdient die Gelegenheit, freiwillig zu reden, Pradjung.«
    Dominic schlug die Stirn auf den Boden. »Es ist ein Familiengeheimnis, nur ein Familiengeheimnis«, flehte er. »Euer Edelkeit bringt es nichts an, es sich anzuhören.«
    »Wenn dem so ist, darfst du versichert sein, dass ich dein Geheimnis wohl bewahren werde«, versprach Sumu großmütig. »Wer hier kein Geheimnis für sich behalten kann, landet gleich im Kanal.«
    Pradjung, der bemerkte, wie ihm eine Gelegenheit entging, packte den Stock und wendete ihn an. Dominic schrie auf. Sumu befahl Pradjung aufzuhören und bot Dominic Wein an.
    Schließlich hörte er die Geschichte.
    »Mein Bruder George hat das Schiff gefunden«, sagte Dominic, während er nach Luft schnappte und immer wieder Wein trank. Seine Hände zitterten. »Er war ein Holzmesser und zog oft weit in die Berge. In einer tiefen, nebligen Schlucht fand er ein Raumschiff.«
    »Ein Schiff von den Sternen?« Sumu machte rasch wieder Zeichen und versprach den Göttern ein weiteres Dutzend Räucherstäbchen. Von den Beteigeuzern hatte er natürlich gehört, wenn auch nur vage, und sogar einige ihrer Handelswaren hatte er mit eigenen Augen gesehen. Dennoch lag hinter ihm eine von Mythen über die Ahnen, die Sterne und die Ungeheuer erfüllte Kindheit, die seine lückenhafte Bildung nicht hatte verdrängen können.
    »Jawohl, Tuan. Ich weiß nicht, ob das Schiff vom Roten Stern kam, von wo die Bioaufsicht, wie es heißt, in gewissen Nächten Besucher empfängt, oder von einem anderen. Es könnte sogar von Mutter Terra stammen, denn dieses Hemd passt mir. Es muss schon vor langer, langer Zeit steuerlos abgestürzt sein. Der Dschungel hatte es überwuchert, das Metall aber nicht zerstören können. Wilde Tiere hatten ihren Bau in seinem Innern. Ohne Zweifel hatten sie die Knochen der Besatzung gefressen, aber die Luken der Frachträume konnten sie nicht öffnen. Sie waren nicht verschlossen, sie klemmten nur. Und so ging mein Bruder George nach unten und sah Wunder jenseits aller Vorstellung …«
    Er brauchte eine halbe Stunde, um die Wunder zu beschreiben.
    »Natürlich konnte er solche Dinge nicht auf dem Rücken nach Hause tragen«, sagte Dominic. »Er nahm nur diese Gegenstände als Beweis mit und machte sich auf den Rückweg. Er hatte die Idee, dass er und ich genug Geld auftreiben sollten, um irgendwie Fahrzeuge zu kaufen, mit denen wir den Frachtraum leerräumen konnten. Wie, das wusste ich nicht, denn wir waren arm. Aber gewiss durfte unser Oberherr nichts davon erfahren, denn er hätte den ganzen Schatz für sich genommen! Lange sprachen wir insgeheim über die Sache. George hat mir nie gesagt, wo das Schiff liegt.« Dominic seufzte. »Er kannte mich gut. Ich bin kein entschlossener Mann. Das Geheimnis war bei ihm am sichersten.«
    »Und?« Sumu rutschte auf dem Stuhl umher. »Und? Was geschah?«
    »Ach, es geschah, was armen Leuten nur zu oft zustößt. Ich war ein Pächter des Grundherrn Kepuluk. Wie ich schon erwähnte, war George ein Holzmesser für die Holzgewinnung unseres Herrn. Wegen unserer Anstrengungen, an Geld zu kommen, vernachlässigten wir unsere Arbeit. Die Aufseher tadelten uns regelmäßig mit dem Schockstab. Aber unser Traum ließ uns keine Ruhe. George wurde am Ende entlassen. Er zog mit seiner Familie zu mir. Doch mein Acker war so klein, dass ich mit meiner Frau und meinen Kindern kaum davon leben konnte. Rasch standen wir beim Grundherrn Kepuluk in der Schuld. George hatte eine junge, schöne Frau, die Kepuluk als Tilgung an sich nahm. Da geriet George in Raserei und stürzte sich auf Kepuluk. Es bedurfte sechs Männer, um ihn zu überwältigen.«
    »Also ist Djordju

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