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Flandry 7: Am Ende des Weges

Flandry 7: Am Ende des Weges

Titel: Flandry 7: Am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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muss – der Kaiser empfängt mich, eine normale Angelegenheit. Ich werde mit Seiner Majestät über diese Sache sprechen, wenn Sie mich zwingen. Um Ihretwillen würde ich es vorziehen, wenn Sie keinen direkten Befehl vom Thron erhalten würden; aber wenn es sein muss, kann ich dafür sorgen.«
    »Sir«, schnurrte Flandry, während er sich innerlich zum Sprung streckte, »verzeihen Sie mir bitte. Ich wollte nicht respektlos sein. Sie haben mich nur überrascht. Bitte überlegen Sie. Ich habe andere Verpflichtungen. Wenn ich recht darüber nachdenke, würde ich sagen, dass sie mich noch etwa zwei Wochen hier festhalten werden. Danach kann ich wahrscheinlich in meinem persönlichen Schnellboot nach Hermes aufbrechen. Wenn ich hier genügend Befragungen und Nachforschungen anstelle, weiß ich auch, wen ich noch mitbringen muss.«
    Er hob sein Glas. »Wollen wir die Einzelheiten bereden, Mylord?«
     
    Stunden später, nachdem Cairncross gegangen war, dachte Flandry: O ja, da ist was faul im Sektor Antares.
    Am bezeichnendsten war vielleicht seine Reaktion, als ich die Queen of Apollo erwähnte. Er versuchte, sie zu verbergen, aber … nun, wer oder was könnte da wohl an Bord sein?

 
IV
     
    Banner hatte Terra nicht gesehen, seit sie im Alter von einundzwanzig Jahren ihren Abschluss machte, Sumarokov heiratete und nach Ramnu aufbrach. Außerdem war die Galaktische Akademie eine intensive, in sich geschlossene kleine Welt, aus der auszubrechen die Kadetten während ihrer vier Jahre nur selten Gelegenheit erhielten. Banner hatte sich auch nicht darum bemüht. Eine Kindheit auf Dayan im rotgoldenen Tammuzgebirge, gefolgt von einer Jugend als Navygöre auf den eigenartigen Vorposten, wo ihr Vater stationiert wurde, hatte sie nicht auf eine Gigapolis vorbereitet, ihre unregelmäßigen späteren Ausflüge in Provinzgemeinden ebenfalls nicht. Starfall, die größte davon, wirkte nun wie ein Dorf, fast so vertraut und unbeängstigend wie Bethyaakov, ihr Geburtsort.
    An Bord des Schiffs hatte sie Bekanntschaften geschlossen. Ein Mann darunter hatte ihr einige hilfreiche Dinge mitgeteilt, zum Beispiel die Namen von Hotels in der Hauptstadt, die sie sich leisten konnte. Er hatte ferner angeboten, sie umherzuführen, aber seine Freundlichkeit war zu offensichtlich ein Mittel, um sie ins Bett zu bekommen, und das mochte sie nicht. Nur eine ihrer wenigen Affären war aus echter Liebe geboren gewesen, aber flüchtig hätte man keine davon nennen können.
    Deshalb fühlte sie sich unter einer Million Menschen und eintausend Türmen noch einsamer und stärker eingeschüchtert als je in einem Urwald oder der Ödnis eines Mondes. Vielleicht waren diese Zahlen, Millionen, Tausend, schlichtweg falsch. Banner kam es vor, als könnte sie so viele schon von dem Terminal am Boden sehen, aber sie war benommen. Sie wusste, dass außer Sicht noch viel mehr waren, sich jenseits der Krümmung des Planeten immer wieder vervielfachten. Archopolis war nur ein Knotenpunkt; ganz egal, ob diese Welt blaue Ozeane und grüne offene Flächen besaß – einige davon als Eigentum von Adligen riesig –, sie war eine einzige Stadt.
    Banner sammelte ihr spärliches Gepäck ein, winkte ein Taxi heran, nannte dem Autopiloten ihr Ziel und floh. In albtraumhafter Schönheit funkelte, wogte und summte die Stadt ringsum.
    Zuerst erschien ihr das »Karawanserei Fatima« als Zuflucht. Es nahm das obere Drittel eines unaufdringlichen alten Gebäudes ein und wirkte heruntergekommen; dennoch war es ruhig, verhältnismäßig sauber, angemessen ausgestattet, und an der Rezeption stand keine Maschine, sondern ein lebendiger Mensch, der sie herzlich begrüßte und vor dem Fisch im Restaurant warnte; das Fleisch hingegen sei gut, sagte er.
    Doch als sie ihr Zimmer betrat und die Tür zufuhr, war ihr plötzlich, als rückten die Wände um sie zusammen.
    Unsinn!, schalt sie sich. Ich bin angespannt und müde. Ich muss mich entspannen und heute Abend etwas Richtiges essen, mit Wein und allem Drum und Dran.
    Und wem als Gesellschaft?
    Bei der Frage fröstelte ihr. Die Einsamkeit hatte ihr noch nie zugesetzt. Wenn überhaupt, war sie eher zu unabhängig von ihren Mitmenschen. Doch es war einfach furchtbar, sich als absolut Fremde auf einer ganzen Welt wiederzufinden.
    Unsinn!, wiederholte sie. Ich kenne Admiral Flandry … flüchtig … Ob er sich an mich erinnert? Ohne Zweifel sind noch einige Ausbilder am Leben … Wirklich? Die Xenologische Gesellschaft unterhält ein Klubhaus,

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