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Flandry 7: Am Ende des Weges

Flandry 7: Am Ende des Weges

Titel: Flandry 7: Am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Entscheidung.« Das Protektorat Babur war so gut wie abgeriegelt: angeblich auf Wunsch der Einheimischen, die keine Bürger des Imperiums waren und daher mit Recht verlangen durften, dass man sie in Ruhe ließ; aber woher sollte ein Außenstehender wissen, ob das der Wahrheit entsprach? In Vorbereitung konnte sich alles Erdenkliche befinden, überall in einem Volumen des Weltalls, das Dutzende von Sonnen enthielt. Die jüngsten Depeschen des Legaten drängten Terra zu einer unbeschränkten Untersuchung.
    Diese Empfehlung, dachte Flandry, ertrank in den Daten, Bitten und Alarmmeldungen, die von einhunderttausend Welten hier eintreffen. Sie ist nie auch nur in die Nähe des Politischen Rates gekommen. Kein rangniederer Beamter hat sie als dringend markiert. Wozu auch? Hermes ist weit weg, nahe an seiner Mark des Imperiums. Auf keinen Fall könnte es die nötige Macht erlangen, um sich wieder unabhängig zu machen, geschweige denn, Terra ernsthaft zu bedrohen. Die eindeutig gefährlichen Fälle sind viel zu zahlreich.
    Gibt es dort dennoch eine Gefahr – immerhin kommt der Großherzog aus freiem Willen hierher und wünscht von allen unwahrscheinlichen Kandidaten ausgerechnet mich zu sprechen?
    Flandry durchsuchte die Akte nach persönlichen Ereignissen. Sie waren erstaunlich spärlich, wenn man bedachte, was für einen Kult der Bursche um sich errichtet hatte. Cairncross war seit langem verheiratet, aber kinderlos geblieben; es gab Hinweise, dass der Fehler auf seiner Seite liege und nicht bei seiner Frau. Dennoch hatte er sich nie klonen lassen, was bei einem solchen Egoisten eigentümlich erschien, es sei denn, man setzte voraus, dass seine Eitelkeit zu groß war, um solch ein Eingeständnis zu machen. Er war ein Frauenheld, wählte seine Bettgenossinnen aber in der Regel aus den unteren Schichten und legte es darauf an, dass sie ihre Demut nicht verloren. Männer empfanden ihn als herzlich, wenn er in der richtigen Stimmung war, obwohl er stets einschüchternd wirkte, und furchteinflößend, wenn er zornig wurde. Enge Freunde besaß er nicht, aber man betrachtete ihn allgemein als vertrauenswürdig und einen guten Herrn. Er war ein begeisterter Sportler und ein Meisterschütze; er lenkte sein eigenes Raumschiff und hatte tödliche nichtterrestroide Umwelten erkundet; er war ein ausgezeichneter Hobby-Möbelschreiner. Sein Geschmack war recht einfach, sah man davon ab, dass er ein Genießer und Kenner des Weins war; destillierten Getränken sprach er ein wenig zu sehr zu, aber ohne dass sich eine Wirkung zeigte; von ihm war nicht bekannt, außer Alkohol noch andere Rauschgifte zu sich zu nehmen …
    Flandry beschloss, ihn in dem Büro zu empfangen, in dem er saß.
     
    »Willkommen, Königliche Hoheit.«
    »Danke.« Ein fester Händedruck endete. Cairncross setzte keine Allüren auf.
    »Bitte nehmen Sie Platz. Darf ich Königlicher Hoheit eine Erfrischung anbieten? Ich habe eine reiche Auswahl.«
    »Hm-m-m … einen Scotch mit Soda bitte. Und lassen wir die Anreden weg, solange wir unter uns sind. Ich möchte offen mit Ihnen sprechen.«
    Chives kam herein und nahm die Bestellung entgegen. Cairncross starrte den Shalmuaner neugierig an – vermutlich war er noch keinem begegnet –, dann wandte er sich wieder seinem Gastgeber zu. »So, so«, sagte er. »Sie also sind der legendäre Admiral Flandry.«
    »Nein, der einwandfrei reale Admiral Flandry, hoffe ich. Einige würden sagen: der nicht ganz einwandfreie.«
    Cairncross bildete ein Grinsen und lachte stillvergnügt in sich hinein; beides war nur von kurzer Dauer. »Wer Einwände hat, besitzt guten Grund dazu«, sagte er. »Gott sei Dank.«
    »Wirklich?«
    »Es waren unsere Feinde, oder? Ich weiß, woher Sie dies Medaillon haben, das Sie da tragen. Die Geschichte wurde nicht veröffentlicht – wäre diplomatisch ein wenig unbequem gewesen, oder? –, aber ein Mann in meiner Position hat Mittel und Wege, Dinge zu erfahren, für die er sich interessiert. Sie haben den Merseianern bei Chereion die Zähne gezogen, und wir brauchen uns ihretwegen keine Sorgen mehr zu machen.«
    Flandry unterdrückte eine gequälte Miene, denn diese Episode war ihn teuer zu stehen gekommen. »Oh, ich fürchte, das müssen wir schon«, entgegnete er. »Ihr nachrichtendienstlicher Apparat hat schweren Schaden davongetragen. Das war aber auch das Einzige, und man arbeitet hart, um ihn wiederaufzubauen. Bald geht das alte Spiel mit ihnen wieder los.«
    »Nicht, wenn wir stark bleiben.«

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