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Flandry 7: Am Ende des Weges

Flandry 7: Am Ende des Weges

Titel: Flandry 7: Am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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und vielleicht erinnert sich jemand an meinen Namen, wenn ich vorbeischaue …
    Eine Zigarette zwischen den Lippen, machte sie sich ans Auspacken. Danach spendeten eine heiße Dusche und ein weicher Bademantel ihr Trost. Sie löschte die Sichtwand und rief eine Folge von Naturszenen und historischen Monumenten ab, die laut Infosystem verfügbar war, dazu eine ausgezeichnete Wiedergabe der Pipa-Musik, die sie besonders gern mochte. Die Ausgabe servierte ihr den Cognac, den sie bestellt hatte. Nach Ortszeit war es 18.30 Uhr; noch zwei Stunden, vielleicht konnte sie ja in der Zeit etwas zu sich nehmen. Zunächst aber ließ sie sich in einen Sessel sinken, um sich zu entspannen.
    Es ging nicht. Sie blieb ruhelos. Banner erhob sich, streifte im Zimmer umher und ging zum Visifon. Dort blieb sie stehen. Einen Augenblick lang rangen ihre Finger miteinander. Es hätte keinen Sinn zu versuchen, Flandry noch heute anzurufen. Und selbst dann dauerte es vielleicht Tage, bis sie zu ihm durchkam. Ein Prominenter auf Terra musste hinter einem ganzen Schildwall aus Untergebenen versteckt leben.
    Aber was konnte es schaden, die Nummer in Erfahrung zu bringen?
    Sie fand keine Privatnummer und hatte es auch nicht erwartet. Zwei Ziffernfolgen tauchten auf, die erste mit »Büro«, die zweite mit »Spezielles« bezeichnet.
    War Letztere ein Antwortservice? In diesem Fall konnte sie ihre Bitte sofort äußern.
    Zu ihrem Erstaunen erschien ein lebendiges Gesicht über einer Uniform mit doppelten silbernen Kometen auf den Schultern. Zu ihrem Erstaunen war die Person, obwohl das Anglisch, das sie hörte, unverkennbar terranisch war, eine wachsam wirkende junge Frau. Banner hatte angenommen, dass terranische Frauen nur noch Zierden, Kulis oder Huren wären. »Lieutenant Okuma«, hörte sie. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich … nun, ich …« Banner riss sich zusammen. »Ja, bitte. Ich möchte gern mit Admiral Flandry sprechen. Es ist wichtig. Wenn Sie ihm meinen Namen nennen, Miriam Abrams, und ihn erinnern, dass ich die Tochter Max Abrams’ bin, dann wird er -«
    »Halt!«, schnarrte Okuma. »Sind Sie neu eingetroffen?«
    »Ja, vor einigen Stunden?«
    »An Bord der Queen of Apollo?«
    »Ja, richtig, aber -«
    »Haben Sie irgendjemanden sonst gesprochen?«
    »Nur mit den Beamten vom Zoll und Einreisekontrolle, dem Hotelpersonal und …« Banner zügelte sich. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Entschuldigen Sie«, sagte Okuma. »Ich glaube, es bedeutet sehr viel. Ich sitze den ganzen Tag an dieser Leitung. Fragen Sie mich nicht, weshalb; man hat es mir nicht gesagt.« Sie beugte sich vor und sah Banner forschend an. »Würden Sie mir sagen, wo Sie sind und was Sie möchten?«
    »Karawanserei Fatima, Zimmer siebenhundertsechsundsiebzig«, stieß Banner hervor, »und ich hoffe, der Admiral setzt seinen Einfluss für eine Sophontenspezies ein, die dringend Hilfe braucht. Der Großherzog von Hermes hat sie verweigert, und …« Ihr versagte die Stimme, und ihr Herz pochte.
    »Der Großherzog also? … Das genügt«, sagte Okuma. »Bitte hören Sie gut zu. Admiral Flandry ist dienstlich unterwegs. Wohin, hat er nicht verraten, und er wird nicht vor nächster Woche zurückerwartet.«
    »Oh, ich kann warten.«
    »Hören Sie zu! Ich habe eine Nachricht für gleich wen, der mit der Queen eintrifft und versucht, ihn zu erreichen. Damit scheinen Sie gemeint zu sein, Donna Abrams. Bleiben Sie, wo Sie sind. Verschließen Sie Ihre Tür doppelt. Verlassen Sie Ihr Zimmer um keinen Preis. Lassen Sie niemanden herein, ganz gleich, wer zu sein man behauptet, es sei denn, er gibt Ihnen ein Passwort. Seien Sie vorbereitet, auf der Stelle aufzubrechen, sobald Sie es hören. Tun Sie, was man Ihnen sagt, und sparen Sie sich alle Fragen für später auf, wenn Sie in Sicherheit sind. Haben Sie verstanden?«
    »Wie? Nein, ich verstehe nicht. Was ist denn los?«
    »Darüber bin ich nicht unterrichtet.« Der weibliche Lieutenant verzog den Mund zu einem Lächeln. »Aber Sir Dominic liegt in diesen Dingen gewöhnlich richtig.«
    Banner war mehr als einmal in Gefahr gewesen. Sie hatte die Situation stets belebend gefunden. Sie straffte den Rücken, und ihr Puls ließ nach. Nachdem sie die Instruktionen wiederholt hatte, fragte sie: »Wie lautet das Passwort?«
    »Basingstoke.« Okuma lächelte schief. »Ich weiß nicht, was das bedeutet. Er hat einen ganz eigenen Humor. Warten Sie ab. Ich muss nun einen anderen Anruf tätigen. Viel Glück.« Der Schirm wurde dunkel.
    Banner

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