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Flandry 7: Am Ende des Weges

Flandry 7: Am Ende des Weges

Titel: Flandry 7: Am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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herausfanden.
    Ihr wisst auch, dass ich vertraut bin mit dem Häuptling des Sternenvolks, mit Banner selbst.« Eidesschwester, wo bist du? Du hast versprochen, mir beizustehen. »Ihr wisst, dass ich sie um Hilfe gebeten habe, und sie antwortete mir, es liege nicht in ihrer Macht. Doch jetzt hat sie mir gesagt, dass Hilfe vielleicht woanders erlangt werden kann.«
    Wion versteifte sich auf seinem Sitz. Die anwesenden Sucher blieben reglos, wie sie es zu tun pflegten, nur nicht Erannda, der seine Schwingen halb entfaltet hatte und die Finger krümmte, als wollte er angreifen.
    »Ihr fragt euch, wer das sein könnte«, fuhr Yewwl fort. »Es …« Sie verstummte, die Stimme war in ihr.
    – »Yewwl, bist du wach? Willst du mich? Gut … Oh, hat eure Sitzung schon begonnen? Es tut mir leid. Ich hätte nicht gedacht, dass du so schnell eintriffst, und …« Ein Zögern; Schüchternheit? »… Privatangelegenheiten hielten mich stärker beschäftigt, als sie sollten. Wie ergeht es dir? Was kann ich für dich tun?«
    Wion beugte sich vor. »Ist etwas im Argen, Klanshaupt?«, fragte er. Von den Bänken starrten Augen sie an.
    »Nein. Ich … ich halte inne, um die rechten Worte zu finden«, sagte Yewwl. »Ich möchte mich so kurz fassen wie möglich, sonst streiten wir bis Einbruch der Nacht.«
    – »Sie sollen nicht wissen, dass ich zuhöre?«, fragte Banner.
    – »Nein, das halte ich für besser«, erwiderte Yewwl in der verborgenen Sprache. »Zu unserem Pech ist Erannda hier. Du weißt, wie er deine Art hasst. Gib ihm keine Pfeile für seinen Bogen.«
    Sie durchzuckte: Früher besaßen allein die Sucher der Weisheit das höhere Wissen um arkane Geheimnisse, die Heilkunst, Poesie, Musik, Geschichte. Von Gut zu Gut reisend trugen sie Neuigkeiten und die Kunde von fernen Orten umher. Sie berieten, vermittelten, trösteten, ermutigten, straften, lehrten, setzten ein erhabenes Beispiel. Ja, unsere Vorfahren taten recht, sie voll Ehrfurcht zu behandeln.
    Damit ist es vorbei. Der Respekt bleibt, es sei denn bei den Ungeduldigsten unter den Jungen. Die Sucher tun noch immer viel Gutes. Aber sie könnten mehr tun. Doch dazu müssten sie sich wandeln, wie wir übrigen uns verändert haben, wegen des Sternenvolks. Einige Sucher sind willens, andere nicht. Erannda führt letztere Gruppe an, und in den Klanen hören ihm noch immer viele zu.
    Hastig teilte sie Banner mit, was bislang geschehen war: zum Glück nur sehr wenig. Die unsichtbare Präsenz verstummte, und Yewwl fuhr fort:
    »Vielleicht wisst ihr, vielleicht auch nicht, dass das Sternenvolk einen zweiten Stützpunkt unterhält.« Und auf zwei Monden auch, aber daran sollte ich sie nicht erinnern. Erannda nennt es eine Entweihung. »Das ist kein Geheimnis; manchmal ist jemand von dort hierhergekommen. Jedoch hat jene Ansiedlung nichts mit uns zu tun, da sie weit entfernt liegt, jenseits der Territorien und dem Teil der Wildnis, den wir kennen. Daher hatten wir nie Grund, darüber nachzudenken.
    Jüngst habe ich erfahren, dass dieser Stützpunkt anders ist wie das Haus des Banners. Es ist größer und stärker, und sein Zweck ist nicht allein das Sammeln von Wissen, sondern der Unterhalt von Fabriken. Außerdem haben ihre Häuptlinge größere Entscheidungsfreiheit. Soweit mir bekannt ist« – und das ist nicht sehr weit, weil ich es nicht verstehen kann; aber meine Eidesschwester würde mich niemals belügen –, »können sie sogar in gewichtigen Dingen handeln, ohne erst woanders Erlaubnis einzuholen.
    Ich, meine Gefolgschaft und die, für die ich spreche, möchten Folgendes vorschlagen: Lasst mich mit einer Gruppe dorthin ziehen und um Hilfe bitten. Ich kann nicht vorhersagen, ob sie gewährt wird; und wenn, so weiß ich nicht, welche Form sie annehmen mag. Vielleicht geben sie uns Feuerwaffen, damit wir leichter jagen können; vielleicht bekommen wir onsarenlose Fahrzeuge; vielleicht rüsten sie uns mit Hitzemachern aus, die kein Feuer brauchen; vielleicht bauen sie gewaltige, warme Schutzhütten für unsere Herden – ich weiß es nicht, und ich habe es nicht gewagt, Banner danach zu fragen.«
    Nicht nötig. Sie hat mir längst gesagt, dass solche Dinge möglich sind, ja dass sich sogar das Eis zurückdrängen lässt, nur dass sie und ihre Gefährten nicht über die nötigen Mittel gebieten, und sie hat auch nicht das Ja derer erlangt, die es tun könnten.
    »Dafür müssten wir ohne Zweifel eine Gegenleistung erbringen. Worin sie bestehen sollte, das weiß ich auch

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