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Flandry 7: Am Ende des Weges

Flandry 7: Am Ende des Weges

Titel: Flandry 7: Am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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nicht. Handel vielleicht; wir haben Pelze, Leder, Minerale. Oder Arbeit; vielleicht brauchen sie einheimische Helfer. Der Preis könnte zu hoch sein, und vielleicht weigern sich die Klane, ihn zu entrichten. Nun, dann ist es so. Aber vielleicht kommt es anders. Durch den Handel könnte es uns besser ergehen als jemals zuvor.
    Ich schlage vor, dass ich fragen gehe, eine Abmachung aushandele, wenn ich kann, und das Ergebnis der Vollversammlung zur Entscheidung vorlege. Um das zu tun, muss ich für unser ganzes Volk sprechen können.
    Daher, Herr des Vulkans, ersuchen ich, mein Gefolge und alle, für die ich spreche, dass du uns das Recht erteilst, im Namen der Klane zu handeln, und mir einen Brief gibst, der es bestätigt.«
    Yewwl öffnete die Schwingen mit einem Knall und schloss sie wieder, um zu zeigen, dass sie fertig war, und wartete auf Fragen.
    Sie stürmten auf sie ein. Sei es keine gefährliche Reise, die viele Tage lang dauere? »Ja, aber ich bin dazu bereit, und ich habe Freunde, die ebenfalls bereit sind. Wie sonst kann ich gegen das Eis zurückschlagen, das mir meine Herzensteuren geraubt hat?«
    Warum könne sich die Gruppe nicht einfach dorthin fliegen lassen? »Wir können die dünne Luft des Sternenvolks nicht atmen. Jahrelang hat das Haus des Banners keine große Flugmaschine mehr besessen, deren Kabine offen bleiben kann, seit sie in einem Abendsturm zu Bruch ging. Ihnen fehlt der Reichtum, sie zu ersetzen. Ihre kleineren Fahrzeuge können neben dem Piloten nur eine einzige Person befördern, und der Pilot müsste bei solch einem langen Flug schwerkrank werden.«
    Warum könne Banner nicht selbst gehen, um für die Klane zu sprechen, oder über die Entfernung reden, was das Sternenvolk schließlich vermöchte? »Sie fürchtet, dass sie abgewiesen werden könnte. Vergesst nicht, die Regel, der sie unterliegt, verbietet ihr, uns solche Dinge zu geben. Sie bezweifelt, ob ich weise handele. Außerdem ist ihre Art nicht gegen Rivalität und Eifersucht gefeit. Die anderen Häuptlinge heißen einen Antrag vielleicht nicht willkommen, der ihr die Führung gibt, und hören ihn vielleicht doch an, wenn er nicht von ihr kommt.«
    Etliche weitere; und dann stieß Erannda herab, und Yewwl wisperte, in ihrer Umgebung ungehört: »Jetzt entbrennt der Kampf.«
    Hoch aufgerichtet in seiner weißen Robe, schlug der Sucher eine frostige Saite auf seiner Harfe an. Stille senkte sich herab und klammerte sich fest. Seine Bardenstimme ergrollte:
    »Herr des Vulkans, Kollegen, Klansleute, hört mich an. Horcht, wenn ich sage, dass dies entweder der irrsinnigste Gedanke war, der je ausgesprochen ward, oder aber der böseste.
    Langsam haben die Fremden ihr Werk bei uns verrichtet, o ja, sehr langsam und listig. Jahrhunderte sind verstrichen, seit sie eintrafen und schworen, dass sie nur über uns und unser Land lernen wollten. Es sei eingestanden, das Kolleg jener Tage hieß sie willkommen, sah verwandte Geister in ihnen und hoffte, im Austausch in neue Reiche des Wissens vorzudringen. Jawohl, auch wir trauten den Fremden – damals. Aber das Kolleg hat ein langes Gedächtnis; und wenn wir heute gegen den Wind der Zeit zurückblicken, sehen wir Unerträgliches.
    Stück für Stück haben die neuen Dinge, die neuen Wörter uns unterwandert; wir glaubten, sie wären gut, und hielten nie inne, um über die Kosten nachzusinnen. Neue Fertigkeiten, neue Künste und Handwerke schienen das Leben zu bereichern; doch wie es sich fügte, können die, die sie ausüben, nicht mehr frei umherziehen, und auch konnte nicht mehr jeder Haushalt für seine eigenen Bedürfnisse sorgen. So starb die Einigkeit des Volkes.
    Seht diesen Reif. Fünfhundert Jahre lang ist er von der Hand des Alten in die Hand des Jungen gegeben worden. Ersetzt werden kann er nicht. Solche Schönheit aus Bronze zu machen ist eine Kunst, die unseren Handwerkern verloren ging. Es mag unwichtig erscheinen, da wir stattdessen Stahl besitzen; doch die hässliche Kupferschmiede von heute vermag nicht die Seele zu erheben, und das ist nur das kleinste Zeichen der Leere in unserem Innern. Wer singt noch die alten Epen, wer ehrt die alte Weisheit und Rechtschaffenheit? Die Sippenbande werden mürbe, wenn die Jungen über das Alter spotten und sich in allem durchsetzen. Und warum auch nicht? Ist unsere ganze Welt nicht nur eine Staubflocke, die in der grenzenlosen, bedeutungslosen Leere treibt? Sind wir etwas anderes als Wind, der zu Fleisch wurde, vom Zufall geformt, machtlos

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