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Flandry 8: Agentin des Imperiums

Flandry 8: Agentin des Imperiums

Titel: Flandry 8: Agentin des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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an diese Stelle gelockt und sie zuvor vorbereitet. Seine Schiffe lagen in Umlaufbahnen um Blutsonne, im Normalzustand, dunkel, mit auf das für die Lebenserhaltungssysteme notwendige Minimum reduzierten Kraftwerken – so gut wie unentdeckbar. Die Flotte, die sich den Gerhartisten stellte, wirkte unterlegen. Blenkiron hätte nach verborgenen Reserven suchen müssen, doch er hatte zu viel zu tun; außerdem ist Blutsonne von Staub und Gas umgeben, den Überresten eines tot geborenen Planetensystems, das die Ortung sehr erschwert. Als Magnusson den Augenblick für gekommen hielt, befahl er ein Signal an die versteckten Schiffe.
    Unverzüglich ging seine Verstärkung auf Überlichtantrieb – so nahe an der Masse eines Sternes nicht ungefährlich, aber die Antriebe waren außerordentlich gut abgestimmt, und die Verluste blieben gering – und stürzte sich in den Kampf. Sie kamen aus allen Richtungen, zugegeben nicht sehr zahlreich, aber dennoch leiteten sie ihr Feuer nach innen, während Magnussons Hauptverband gerade die feindliche Formation durchließ und jedes Quäntchen dämonischer Energie aus seinen Waffen entließ.
    Die Zeta Sagitarii ist Teil dieses Vorstoßes gewesen. Sie erhält einen Treffer ins Heck. Es ist, genauer gesagt, nur ein Naheinschlag, sodass sie nicht verglüht, aber er zerstört ihre Antriebssektion und sendet Strahlung und rot glühende Metallsplitter durch das gesamte Schiff. Wir nehmen es zumindest an. Wir wissen nur, dass sie verloren ging.
    Blenkiron geriet in Panik. Er fiel nicht etwa in idiotenhaftes Stammeln, aber er sah, dass seine Flotte vernichtet wurde, und wusste nicht, was er tun sollte. Der Kommandant seines Flaggschiffs, ein Captain Tetsuo Ogawa, wurde zum Helden, indem er ihn in ruhigem Tonfall »beriet«. Nacheinander lösten sich die terranischen Schiffe aus dem Gefecht. Zum größten Teil konnten sie sich geordnet zurückziehen. In der Mehrzahl entkamen sie.
    Sie waren jedoch nicht in der Lage, das Gefecht fortzusetzen. Der Sektor Aldebaran lag in freiem Zugriff Olaf Magnussons.
    Die Zeta Sagitarii treibt davon, unterlichtschnell, ein kaltes, verformtes Wrack. In einigen intakten Abteilungen halten Energiespeicher Temperatur und Lufterneuerung aufrecht. Das genügt nicht. Rettungsschiffe, die das Treibgut der Raumschlacht absuchen, werden nicht in Ortungsreichweite des Wracks kommen – so gewaltig ist der Abgrund zwischen den Sternen –, ehe ihre Geschwader Weiterreisen müssen. Die überlebenden Besatzungsmitglieder verdursten, sofern sie nicht blutend und sich erbrechend an akuter Strahlenvergiftung zugrunde gehen.
    Wir möchten gern glauben, dass Ensign Kittredge solch ein Tod erspart bleibt. Man kann sich vorstellen, dass ihr Geschützturm von dem Naheinschlag aufgerissen wird. Dem Vakuum des Alls ausgesetzt, verlöre sie nach dreißig Sekunden das Bewusstsein. Ein Metallsplitter, der ihr Herz oder ihren Schädel durchbohrt, tötete sie noch schneller.
    Admiral Sir Olaf Magnussons Sieg wurde zu einem klassischen Beispiel in den Annalen der Raumkriegführung.

 
IX
     
    Diana war überrascht von ihrem Besucher. Cynthianern war sie schon begegnet, denn die Spezies war allgegenwärtig, aber noch nicht oft, und nie dieser Person. Einen Moment lang tauschten sie taxierende Blicke. Er war ein Mann, das sah sie gleich. Wenn er viel mehr als einen Beutel und sein seidig weißes Fell getragen hätte, so wäre dies nicht mit Sicherheit zu bestimmen gewesen; die sekundären Geschlechtsmerkmale der Cynthianer sind nicht zahlreich. Zweibeinig und mit Armen, die fast so lang waren wie seine Beine, ragte er vielleicht neunzig Zentimeter hoch auf. Die Zehen waren fast genauso greiffähig wie die sechs Finger an jeder Hand. Ein buschiger Schweif erhob sich hinter dem runden Kopf mit den spitzen Ohren. Das Gesicht mit der platten Nase und den langen Schnurrhaaren zeigte eine natürlich blaugraue Maske um die leuchtenden, smaragdgrünen Augen. Die Stimme klang schrill, das Anglisch war klar, auch wenn es trillernd und zischend durch die spitzen Zähne drang.
    »Sie sind Mylady Crowfeather?«, fragte der Cynthianer. »Erlauben Sie meine Selbstvorstellung. Ich heiße Shan U aus Lulach. Ist Ihr wodenitischer Begleiter anwesend?«
    »Nein«, antwortete Diana. »Ich weiß nicht, wann er wiederkommt. Was kann ich für Sie tun?«
    »Vielleicht bin ich es, der Ihnen einen Gefallen erweisen kann, Mylady. Ich habe gehört, Ihre Partnerschaft ist auf der Suche nach alten Relikten.«
    Diana

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