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Flaschendrehen furioso: Roman (German Edition)

Flaschendrehen furioso: Roman (German Edition)

Titel: Flaschendrehen furioso: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Friedmann
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du willst.« Tina verlor die Geduld.
    »Schluss jetzt!« Anna platzte der Kragen. »Cut the crap! Wollt ihr das Geld oder nicht? Entscheidet euch!«
    »Das müssen alle zusammen entscheiden«, sagte Heiko.
    Tina bekam ein seltsames Leuchten in den Augen. »Is schon ein Haufen Asche! Det muss ich zugeben.«
    »Eine halbe Million, damit können wir viel Gutes tun«, dachte Lutz laut und sah Tina an.
    »Wie bitte?« Tina musste ganz schnell was klarstellen. »Icke hör wohl nicht richtig, wa? Du kannst ja mit deiner Kohle machen, was du willst. Aber allet andere, ja, und hör mir genau zu, det is meine Sache!«
    Lutz war sprachlos. Von einer Sekunde auf die andere dämmerte ihm, dass es zwischen ihnen tatsächlich endgültig aus war. Wenn es auch nicht der Sex mit anderen war, der sie auseinandertrieb, das Geld schaffte es. »Aber Tina, ich wollte doch nur sagen, ich meine wir, du und ich …«
    »Sorry, aber sag mal, wie blind bist du eigentlich? Wir? Wir haben keine Gemeinsamkeiten mehr, haben nicht die gleiche Idee von der Zukunft! Mann, du laberst doch immer nur rum! Verdammt!«, unterbrach Tina ihn brutal.
    Lutz sprang hoch und baute sich vor ihr auf. Doch Tina schenkte ihm keine Beachtung.
    »Hast du sie noch alle? Einfach so, ja? Von heute auf morgen?« Lutz war verzweifelt.
    »Nix da von heut auf morgen. Det weißte ganz genau. Reiß dir mal zusammen!«
    Tinas Ton, ihre plötzliche Gefühlskälte brachte ihn nur noch mehr in Rage. »Wir haben eine Krise, okay, aber Tina! Tina? Hey? Ich bin es! Der Lutz! Wir wohnen, wir leben zusammen? Was soll das denn jetzt?«
    Tina blieb bei ihrer gnadenlosen Ehrlichkeit. »Ich hab’s einfach satt. Du bist nich mehr der coole Typ, in den ich mir vor Jahren verliebt hab. Meine Güte, det is doch ganz normal!«
    Anna und Heiko sahen sich unangenehm berührt an. Es war Zeit zu gehen, aber Lutz wollte das nicht zulassen.
    »Bleibt hier, bleibt hier! Ihr seid meine Zeugen. Die Frau spinnt!«
    »Jetzt sei einmal ein Mann und kein Loser!«
    »Loser?«
    »Ja, wat biste denn fürn Typ? Mit deiner idiotischen Magisterarbeit und deinen ständigen Verschwörungen?«
    Anna und Heiko schafften es schließlich, aus der Küche zu verschwinden. Sie machten weder Lutz noch Tina Vorwürfe, immerhin sprachen sie das aus, was in ihren eigenen Beziehungen noch immer totgeschwiegen wurde. Kaum standen sie in der Halle, hörten sie den Streit der beiden immer mehr eskalieren.
    »Du miese Schlampe!«
    »Schlappschwanz!«
    »Geh doch zu deinen Lesben!«
    »Ja gerne, die können wenigstens was!«
    Das ganze Haus hörte jetzt mit.
    Anna und Heiko verzogen sich ins Wohnzimmer. Doch dort trafen sie ausgerechnet auf Carlo und Sandra – und fanden sich in einer äußerst peinlichen Situation wieder.
    Carlo und Sandra standen seltsam ernst da. Was jetzt noch fehlte, war ein weiterer Beziehungsstreit, dachte Anna. Weder wollte sie hören, was sich Heiko und Sandra an den Kopf zu werfen hatten, noch hatte sie die Kraft, sich mit Carlo zu zanken.
    Endlich brach Sandra das Schweigen. »Carlo wollte Saalfeld das Geld geben. Ohne jemanden zu fragen.«
    Erstaunt sahen sich Anna und Heiko an. Heiko holte Luft, um sich zu beschweren, aber Sandra hatte noch mehr zu sagen.
    »Aber es ist weg! Einfach weg.«
    Heikos Bein fing an zu wippen. Anna schürzte ernst die Lippen.
    »Wie weg? Ich versteh nicht?«, fragte Heiko nach.
    »Na, einfach weg. Nicht mehr da, wo es sein sollte.«
    »Ist doch nicht so schwer zu verstehen, oder?«, sagte Carlo patzig.
    Hatte womöglich Saalfeld selbst, setzte Anna an, aber noch während sie sprach, wurde ihr bewusst, wie unwahrscheinlich das war.
    »Wie denn?« Sandra hielt das für unmöglich. »Nicht in seiner Verfassung. Also nein. Beim besten Willen nicht.«
    »Das hat einer geklaut. So schaut es aus!«
    Noch bevor alle den Gedanken fassen konnten, kam aus der Küche ein Schrei. Eine Frauenstimme? Nein, es war Lutz, der sich wie eine Frau anhörte.
    »Spinnen die?« Carlo wollte Tina und Lutz am liebsten sich selbst überlassen, aber die Geräusche hörten sich übel an.
    Die drei anderen folgten ihm und mussten mit ansehen, wie Tina von Lutz am Ohr gezogen wurde, während sie mit Händen und Füßen auf ihn einschlug und ihn trat.
    »Hör auf, verdammt! Hör auf!«, rief Lutz. Doch Tina war völlig außer sich.
    Schwer zu sagen, wer angefangen hatte, aber klar war, dass die beiden sofort voneinander getrennt werden mussten, um Schlimmeres zu verhindern. Die Frauen hielten Tina

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