Flashback
Kavallerie der Duchess hat die letzten fünfzig Kilometer auf dem Highway 64 nicht mehr von Hindernissen und Räubern befreit wie sonst – manche sagen, dass sie das Zeitliche gesegnet hat. Vielleicht bleiben Sie ja dank der Verwirrung nach der Schlacht auf der Interstate 25 eher unentdeckt. Es ist eine Chance. Aber nur eine kleine.«
Sato nickte und schüttelte dem Major die Hand. Dann führte er Nick den Berg hinunter zu den zwei beigefarbenen, modifizierten Toyotas am Straßenrand, mit denen sie nach New Mexico fahren würden. In den Ausweichbuchten kurz vor dem Gipfel des Passes standen Panzer, und Nick bemerkte Artillerieeinheiten der Nationalgarde an den Kammlinien nach Norden und Süden. Die Flüsterlibelle war schon wieder verschwunden.
Bei den Fahrzeugen warteten vier Ninjas. Nick hatte Satos Vorstellung der jungen Männer – »Joe, Willy, Toby und Bill« – nur mit einem »Mhm« quittiert. Das Ganze erinnerte ihn an die Zeit vor der Jahrhundertwende, wenn er bei einem Computerproblem
den technischen Notdienst anrief und sich irgendwo in Indien eine Stimme meldete: »Ich heiße Joe.« Mhm.
Bei ihrer ersten Begegnung mit Nick hatten die vier verwaschene Jeans und billige, nicht interaktive T-Shirts getragen. Während der kurzen Zeit, die er und Sato in Major Malcolms Anhänger verbracht hatten, hatten sie ihre Panzerkluft angezogen. Eine wahrhaft bemerkenswerte Verwandlung. Keine schwarze Ninjamontur für diese Jungs. Ihre aus seidendünnen Schuppen bestehenden Körperpanzer hatten mit Sicherheit ein Vermögen gekostet und beruhten auf Samuraimodellen irgendwann aus dem achten oder zehnten Jahrhundert. Alle Rüstungen waren verschieden, doch bei allen vieren gehörten Schulterpolster, eine Art Rock, ein Helm, Nietenhandschuhe und Schienbeinschützer zur Ausstattung.
»Wau.« Nick glotzte sie an. »Die sind ja wirklich arschgeil, wie mein Sohn sagen würde.«
» Hai. « Joe trug als Einziger seinen Helm, ein imposantes Stück mit kunstvoll geschnitzten Zinken, die in Form von Hockeystäben aus dem ansonsten hochmodernen, schlagfesten Kevlar-9-Material ragten.
Nick deutete auf die Vorsprünge. »Joe, darf ich fragen, was das für Antilopenhörner sind?«
»Clansymbole«, knurrte Joe. Doch dieses grimmige Gebaren wurde zum Teil gleich wieder aufgewogen von seinem plötzlich aufblitzenden Grinsen und der Tatsache, dass er Kaugummi kaute. »Nakamura-Clan.« Das Grinsen verschwand.
Nick betrachtete die Helme, die die anderen drei unter dem linken Arm hielten, während sie vor den offenen Türen der Land Cruiser warteten. Alle wiesen die aufwändig gestalteten Hockeystabhörner des Nakamura-Clans auf. Satos Helfer waren also keine Rōnin – gedungene Söldner –, sondern Bushi, Angehörige eines Kriegerstands, im Dienst von Hiroshi Nakamura, die ihrem Herrn und seinem Konzern treu ergeben waren.
»Wie heißen diese Dinger?« Nick zeigte auf Joes hängende Schulterpolster, ohne sie zu berühren. Sie wirkten zwar schwer, aber bei näherem Hinsehen wurde ihm klar, dass sie genau wie der Rest der Panzerkleidung aus einem superleichten Kevlar-9-Material gewoben waren.
» Sendan-no-ita, kyūbi-no-ita «, erwiderte Joe.
Für diese relativ kleinen Schulterpolster fand Nick den Namen ziemlich lang. »Und warum die zusätzliche Schicht rotes K-9 auf dem linken Arm, aber nicht auf dem rechten?«
Toby übernahm die Antwort. Er war der kleinste und dünnste der vier jungen Kämpfer, doch er hatte eine geradezu lächerlich tiefe Stimme. »Der zusätzliche Panzer am linken Arm heißt Kote, Bottom-san. Er kann schnell hochgerissen werden, um einen Schwerthieb oder eine Kugel abzulenken. Er ist nur am linken Arm, weil der rechte Arm frei bleiben muss, damit der Samurai Pfeil und Bogen handhaben kann.«
»Oder eine 9K-46-Igla-Bodenluftrakete«, ergänzte Bill und tippte auf einen zylindrischen Kasten, den er über die Schulter geschlungen hatte.
Dann kam Sato um den vorderen Land Cruiser. Auch der Sicherheitschef war jetzt in einen Samuraipanzer gehüllt – blutrot bis hinauf zur Metallmaske und zum Helm. Obwohl die Maske über den Kopf zurückgeschoben war, bemerkte Nick, dass weiße, schnurrbartartige Fasern daran hingen. In einer Scheide am Gürtel des stämmigen Mannes steckte ein echtes Samuraischwert.
Nick empfand nicht den leisesten Lachreiz.
» Tsugi no fourtsu desu ka yaban to jōdan owa-tsu ta no? «, bellte Sato seine vier Krieger an.
Die vier jungen Männer verneigten sich gleichzeitig. Und sehr
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