Flashback
Jahre alt und verbringt den ganzen Nachmittag auf der Geburtstagsparty seines Freundes Ben McGilvrey.
»Im Ernst jetzt.« Dara schmiegt sich nackt an ihn. »Normales Flashback willst du ja nicht mit mir probieren, aber wir könnten doch mal dieses Flashback 2 versuchen, von dem alle reden. Soviel ich höre, lässt es nur fröhliche Gedanken zu.«
Nick knurrt. Er hat das Rauchen aufgegeben, aber in diesem Moment postkoitaler Sattheit muss er doch an die Packung denken, die nur wenige Schritte entfernt im Kleiderschrank versteckt liegt. »Flash 2 ist nicht real. Ein Ammenmärchen. Tut mir leid, wenn du jetzt enttäuscht bist, Kiddo.«
»Und ich dachte, das ist nur die offizielle Version. Dass ihr in Wirklichkeit schon F-2-Konsumenten geschnappt und haufenweise Ampullen von dem Zeug in eurem Beweismittelraum habt.«
»Nein.« Mit dem Finger streicht Nick über die Rundung ihrer nackten Hüfte. Zufrieden bemerkt er die entstehende Gänsehaut. »Alles kompletter Quatsch. So eine Droge gibt es nicht. Und warum bist du überhaupt so scharf darauf? Wir haben doch noch nicht mal das normale Flashback probiert.«
»Weil du es mir bestimmt verbieten würdest.« Seine Frau zieht eine gespielte Schmollschnute. Das ist ein stehender Witz zwischen ihnen: Ausgerechnet Dara, die schon ein zweites Glas Wein zum Abendessen für eine Sünde hält, möchte verbotene Substanzen konsumieren.
Er nimmt ihren Kopf zwischen die Hände und schüttelt ihn sanft. »Was ist mit dir? Irgendwas nagt doch an dir.«
Sie dreht sich um und stützt sich auf die Ellbogen, um ihn anzusehen. »Wenn wir nur miteinander reden könnten, Nick. Das wünsch ich mir so. Aber es geht nicht.«
Obwohl er weiß, dass das in dieser Situation das Dümmste ist, was er nur tun kann, muss Nick lachen.
Dara weicht ein wenig vor ihm zurück und zieht ein Kissen hoch, um ihre herrlichen Brüste zu verbergen.
»Entschuldige.« Nick tut es wirklich leid. Er weiß, dass er sie gekränkt hat. Und es macht ihn traurig, dass sie sich vor ihm verhüllt. »Es ist bloß, dass wir doch die ganze Zeit miteinander reden, Kiddo.«
»Wenn du zu Hause bist.«
»Und wenn du zu Hause bist«, kontert er. »In letzter Zeit bist du genauso oft wie ich spät heimgekommen oder warst am Wochenende unterwegs.« Schon wieder tut es ihm leid, dass er das gesagt hat.
»Unsere Arbeit …«
Schwebend lauschte Nick seinen Gedanken von damals und dem Dialog zwischen ihm und Dara, und er war sich inzwischen fast sicher, dass ihn seine Ahnung getrogen hatte. Sie hatte an diesem Tag nichts Wichtiges gesagt.
»Ich dachte, wir mögen unsere Arbeit«, bemerkt der frühere Nick. Du dämlicher Trottel , dachte der jetzige Nick.
»Ja, da hast du recht. Aber über bestimmte Sachen können wir nicht reden …, über Sachen aus der Arbeit.«
Der damalige Nick glaubt zu begreifen. Über viele Einzelheiten des Mordfalls Keigo Nakamura darf er Dara nichts erzählen, da sie bei Bezirksstaatsanwalt Mannie Ortega arbeitet. Und das nimmt sie ihm wohl übel. »Tut mir leid, Dara. Manche Dinge sind einfach geheim, die kann ich dir nicht …«
Erstaunlicherweise ballt sie die Hand zur Faust und boxt ihn gegen die Brust. Das ist kein Spaßhieb. Ihr Schlag hinterlässt einen roten Fleck.
»Du Idiot.« In ihren Augen blitzen Tränen. »Bist du vielleicht schon mal auf die Idee gekommen, dass es Dinge in meinem Job
gibt, über die ich dir nichts erzählen darf, obwohl ich es gern täte? Weil es wichtig für mich wäre?«
Ausnahmsweise ist er so schlau, das nicht zuzugeben, aber es ist tatsächlich so, dass Nick noch nie auf diesen Gedanken verfallen ist. Eigentlich kann er sich bei ihrer Arbeit als leitende Rechercheassistentin des stellvertretenden Bezirksstaatsanwalts Harvey Cohen, der Nick nie sonderlich beeindruckt hat, nicht vorstellen, dass da viel zu verschweigen sein soll. Seines Wissens sind beim Bezirksstaatsanwalt oder gar bei Harvey keine Fälle anhängig, an denen Nick beteiligt war oder in denen er vor Gericht aussagen muss.
»Es ist einfach nicht richtig. « Dara vergräbt das gerötete Gesicht im Kissen. »Aber wahrscheinlich spielt es sowieso keine Rolle … Es ist fast vorbei …, nur noch ein paar Tage, höchstens eine Woche, meint Mannie.«
»Mannie Ortega?« Den ehrgeizigen, gerissenen, aber nicht besonders intelligenten Bezirksstaatsanwalt hat Nick nie besonders gemocht. »Was hat denn der mit dem Ganzen zu tun?«
»Nichts, nichts, nichts.« Dara dreht sich von ihm weg, das Kissen an
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