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Flashback

Titel: Flashback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Ausweisfälscher. Lass mal sehen.«
    Val fühlte sich mindestens so benommen, wie sein Großvater
aussah. Er stöberte in seinen mit Ersatzmagazinen und losen Patronen gefüllten Taschen herum, bis er auf den Zettel stieß.
    Der Alte nahm ihn in die Hand. »Ja, den Typen kenn ich. K. T. und ich haben ihn für fünf Jahre hinter Gitter gebracht, als du noch ganz klein warst. Lebt inzwischen weit im Reconquistagebiet. Nicht so leicht, zu ihm durchzukommen.«
    »Ich hab sowieso nicht genug Geld.« Wie aus weiter Ferne nahm Val den vorbeiziehenden Hungarian Freedom Park mit seinem Heer von alleinstehenden, obdachlosen Männern wahr. Überall an der Straße standen Polizeifahrzeuge und viele Uniformierte in Kampfausrüstung. »Ich bräuchte zweihundert Dollar für die Karte …, alte Dollar.«
    »Leider kann ich es dir nicht geben«, antwortete der Alte. »Vor ein paar Tagen hatte ich das Geld noch. Aber ich hab alles rausgeschmissen, um Leute zu schmieren und einen Piloten zu bezahlen, der mich von Las Vegas nach L. A. geflogen hat.«
    Val starrte ihn an. »L.A.? Wieso bist du dahin?«
    »Um dich zu holen.«
    »Blödsinn«, bellte Val.
    »Von mir aus, dann ist es eben Blödsinn. Hab alles beim Glücksspiel in Las Vegas verjubelt. Aber ich könnte dir die zweihundert auch nicht geben, wenn ich sie hätte.«
    »Warum nicht?«
    »Ich würde damit eine Anzahlung auf Leonards Herzklappenoperation leisten. Er braucht sie, um zu überleben, und die staatliche Krankenkasse zahlt frühestens, wenn er schon seit ein, zwei Jahrzehnten tot ist.«
    Als hätte er seinen Namen gehört, regte sich Leonard stöhnend auf dem Rücksitz.
    Val schaute seinen Großvater an und spürte einen ziehenden Schmerz in der Brust.
    Sein Vater redete weiter. »In einem Traum, den ich gestern hatte,
sind wir drei in einem alten Chevy Camaro SS mit V8-Kompressormotor nach Texhoma in Oklahoma gedüst.«
    »Was ist denn so besonders an Texhoma in Oklahoma?«
    »Eine Grenzstation zur Republik Texas.«
    »Und die in Texas zahlen für Leonards OP?«
    Der Alte warf ihm einen Blick zu. »Nein, aber sie wäre verfügbar, wenn wir sie bezahlen könnten. Ich würde schon einen Weg finden.«
    »Soviel ich weiß, lassen die Texaner keine nutzlosen Leute rein«, entgegnete Val. »Vor allem, wenn diese nutzlosen Leute auch noch flashbacksüchtig sind.«
    Der Alte schwieg.
    Nach einer Weile fragte Val: »Das Auto, dass deine Bekannte, K. T., bei Six Flags abstellt, ist also ein alter Camaro mit Benzinmotor? «
    »Wahrscheinlich nicht. Ich wollte nur den schnellsten Wagen vom Abschlepphof der Polizei. Erinnerst du dich noch an den letzten Interceptor aus Mad Max ?«
    »Keine Ahnung, wovon du redest«, log Val.
    Der Alte zuckte die Achseln. Sie näherten sich der Brücke über die I-25, und er bog nach links zu den verlassenen Türmen und Achterbahnen der Elitch Gardens ab.
    Ein Fahrzeug parkte in der verkehrten Richtung. Der Alte stoppte in der Nähe und flüsterte: »Gottverdammte Scheiße, nein.«
    Nach einem kurzen Blick zu Leonard stieg er aus dem Gelding. Kurz darauf folgte ihm Val. Die Beretta hatte er immer noch dabei.
    Der Alte zog ein kleines Kästchen aus dem linken hinteren Radhaus. Um den Schlüsselring war ein Notizzettel gefaltet. Val las mit. »Der Abschlepphof ist fast leer, und ich konnte nichts herausschmuggeln. Das ist mein Privatauto. Viel Glück.«
    Val und der Alte starrten auf den blauen, ausschließlich mit Batterie
betriebenen Nissan. An einem guten Tag hatte so ein Ding eine Reichweite von hundertfünfzig Kilometern.
    »Wenigstens ist die Farbe heller«, knurrte der Alte.
    Val hatte keine Ahnung, was er damit meinte.
    Gerade als der Alte ihm den Schlüssel gegeben hatte und etwas sagen wollte, rasten vier M-ATVs in Wüstentarnfarbe über den Parkplatz und stoppten mit kreischenden Bremsen um sie herum. Unmittelbar darauf quoll ein Dutzend Japaner in schwarzer Panzerkluft mit automatischen Waffen aus den großen Fahrzeugen und richtete sie auf Val und seinen Vater.
    Val wollte die Beretta hochreißen, doch der Alte packte ihn am Handgelenk und drückte fest, bis er die Waffe fallen ließ. Dann verharrte sein Vater ohne jede Regung.
    Ein gedrungener Japaner, der ebenfalls schwarze Schutzkleidung trug, stieg über die Heckrampe des vordersten M-ATV nach unten und beobachtete schweigend, wie ein jüngerer Mann den Alten filzte und ihm eine größere Waffe und eine kleine Taschenpistole abnahm. Ein weiterer Ninja, der auch die Beretta eingesammelt

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