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Flavia de Luce   Halunken  Tod und Teufel

Flavia de Luce Halunken Tod und Teufel

Titel: Flavia de Luce Halunken Tod und Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradley Alan
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sein Notizbuch hervor. »Wir haben hier eine Aussage von einer Miss Ursula Vipond. Sie bezeugt, dass sie beobachtet hat, wie jemand etwas aus dem Fluss geholt hat, nämlich eine …«, er blätterte ein paar Seiten um, »… eine Glaskugel.«
    Ich riss die Augen auf.
    »Der betreffende Jemand war ein Kind, das Miss Vipond als Flavia de Luce identifiziert hat.«
    Der Teufel sollte diese Ursula holen! Ich hatte ja gewusst, dass die Wasserhexe dieselbe Frau gewesen war, die auch in Vanetta Harewoods Cottage in Malden Fenwick herumspukte. Die grässliche Person stand auch schon in meinem eigenen Notizbuch; ich hatte nur noch nicht gewusst, wie sie mit Nachnamen hieß.
    »Nun, Flavia?«
    Der Ton des Inspektors verriet leise Ungeduld.

    »Ich wollte Ihnen die Kugel ja bringen«, sagte ich.
    »Wo ist sie jetzt?«
    »In meinem Labor. Ich kann sie gern holen und …«
    »Du bleibst, wo du bist. Sergeant Graves kümmert sich darum. «
    Der verdutzte Sergeant löste den Blick von Feely und sprang auf.
    »Ich komme mit und zeigen Ihnen den Weg, Sergeant«, sagte Feely.
    Diese Verräterin! Dieses kleine Biest! Selbst wenn ihre kleine Schwester in Schwierigkeiten steckte, hatte Ophelia nichts anderes im Kopf als herumzuturteln.
    »Das Labor ist abgeschlossen«, warf ich ein. »Ich muss erst den Schlüssel holen.«
    Schon war ich an Feely und dem Sergeant vorbei zur Tür hinausgelaufen und hatte die Eingangshalle halb durchquert.
    Dabei hatte ich den Schlüssel in der Tasche, aber das würde nie jemand erfahren, es sei denn, man stellte mich auf den Kopf.
    Ich flitzte die Treppe hinauf, immer zwei Stufen auf einmal, als wären mir alle Teufel der Hölle auf den Fersen. Ich bog in den Ostflügel ab und rannte den Flur entlang.
    Vor meinem Labor hielt ich an und wollte aufschließen, aber der Schlüssel ließ sich nicht richtig drehen, als ob …
    Ich drehte den Schlüssel energisch um, die Tür flog auf, und ich torkelte in die Arme von … Porcelain!

26
    W as machst du denn hier?«, zischte ich. Mein Herz schlug wie ein Dampfhammer. »Ich dachte, du bist in London! «
    »War ich ja auch«, erwiderte Porcelain. »Aber dann bin ich zurückgekommen. Ich wollte mich entschuldigen.«
    »Das wäre das zweite Mal«, sagte ich, »und du hast schon das erste Mal vermasselt. Ich komme sehr gut ohne deine sogenannten Entschuldigungen aus.«
    »Ich weiß«, sagte sie, »und es tut mir leid. Ich hab dich angeschwindelt. Fenella war gar nicht bei Bewusstsein, als ich bei ihr war. Und sie hat auch nicht gesagt, dass du sie überfallen hast. Das hab ich mir nur ausgedacht, um dir weh zu tun.«
    »Warum denn?«
    »Keine Ahnung. Ich wüsste es auch gern, aber ich weiß es nicht.«
    Unvermittelt brach sie in Tränen aus und schluchzte bitterlich. Ohne lange zu überlegen, nahm ich sie in die Arme und zog ihren Kopf auf meine Schulter herab.
    »Ist ja gut«, sagte ich, auch wenn natürlich gar nichts gut war.
    Aber in mir hatte sich etwas verändert, und ich war auf einmal ganz sicher, dass wir das alles irgendwann klären würden.
    »Bleib hier, bis ich wiederkomme«, sagte ich. »Mein Vater ist unten, ich darf ihn nicht warten lassen.«
    Was ja so weit auch stimmte.

    Als ich wieder in den Salon kam, stand Sergeant Graves neben Feely und sah enttäuscht aus.
    »Ich hab die Kugel hier reingelegt«, sagte ich und überreichte Inspektor Hewitt einen Karton, »damit die Oberfläche geschützt ist.«
    Ich verlor kein Wort darüber, dass ich den Karton, weil er gerade die richtige Größe hatte, aus Feelys Zimmer gemopst hatte, und auch nicht, dass ich ein Pfund Yardleys Lavendelbadesalz ins Klo gespült hatte, weil ich auf die Schnelle nicht wusste, wohin damit.
    Der Inspektor hob den Deckel an und spähte in den Karton.
    »Man sieht einen Ring aus blassen Schmutzflecken«, sagte ich. »Was von den Fingerabdrücken noch erhalten ist, dürfte höchstwahrscheinlich …«
    »Danke, Flavia«, sagte er ausdruckslos und reichte die Schachtel an Sergeant Graves weiter.
    »… und ein paar von mir sind wohl auch drauf«, setzte ich hinzu.
    »Bringen Sie die Kugel sofort zu Sergeant Woolmer nach Hinley«, sagte der Inspektor, ohne auf mein Scherzchen einzugehen. »Danach holen Sie mich hier ab.«
    »Jawohl, Sir. Erst nach Hinley, dann wieder hierher.«
    »Augenblick noch«, sagte ich. »Ich habe da noch etwas.«
    Ich zog Feelys besticktes Taschentuch aus meiner Tasche.
    »Das hier könnte eine Kopie der silbernen Hummergabel sein, mit der Brookie Harewood

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