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Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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und Ihr droht, sie gegen uns einzusetzen!“
    Mattis starrte ihn ebenso verblüfft an, wie Mila im ersten Moment gewesen war.
    Doch nun hatte sie begriffen. „Sie ist verheerend, diese Waffe ist verheerend, sie wird euch alle vernichten, wenn ihr uns nicht vorbeilasst!“, brüllte sie los.
    „Bitte, jetzt.“ Heinrich an Helene.
    Nach einem letzten zweifelnden Blick zurück auf Ehemann und Schwiegervater straffte Helene entschlossen den Rücken – und rief den drei Türposten zu: „Lasst die beiden vorbei.“
    Die Augen aller drei flogen zu ihren Herren. Die noch immer vollkommen mit sich selbst beschäftigt waren, sie hatten nichts mitbekommen. Aber die drei Wächter rührten sich noch immer nicht vom Fleck.
    „Betätige das Ding“, erreichte Heinrichs Raunen auch Milas Ohren. „Lass es knallen.“ Unverhohlen begeistert.
    Noch während Mattis sich umwandte und die geheimnisvolle Waffe mit durchgestrecktem Arm auf die Wand neben dem Altar richtete, kreischte Helene los: „Beschützt den Grafen, Männer, beschützt den Grafen Meinhard!“
    BUMMM!
    Ein ohrenbetäubender Knall dröhnte durch die Kapelle, lauter als der heftigste Donner.
    Mila war in die Knie gesunken, beide Arme schützend über dem Kopf, schreiend. Alle schrien wild durcheinander, in der ohnehin rauchigen Luft qualmte es jetzt wie von einem riesigen Feuer, das aber fremd und gefährlich roch und es einem unmöglich machte zu atmen.
    „ZU HILFE, DÄMONEN! JETZT SIND SIE DOCH GEKOMMEN, DIE DÄMONEN“, rappelte Meinhard sich in diesem Moment zeternd vom Boden auf und warf sich über Sentas im dichten Rauch kaum zu erkennenden Körper, als wollte er sie vor einem weiteren Angriff von oben bewahren.
    „DU VERFLUCHTER BASTARD.“ Johann, der sich mit diesem wütenden Aufschrei auf Mattis hatte stürzen wollen, hatte keine Wahl, als umzukehren und seinen sich wie wahnsinnig gebärdenden Vater daran zu hindern, die Leiche von der Unterlage zu zerren.
    „Kümmert euch um den Grafen“, kommandierte Helene, die überaus erstaunlicherweise ihre Stimme als Erste der Umstehenden wiedergefunden hatte.
    Auch die Wachen hatten sich hingeworfen – und beeilten sich jetzt, auf die Beine zu kommen. Offenbar fiel es ihnen nun leichter, den Befehl ihres Herrn zu missachten, um Helenes zu gehorchen, jedenfalls rannten sie ohne Widerrede zu Meinhard und Johann hinüber. Es war doch immer wieder beeindruckend, wie effektiv Zukunftswaffen die stärksten Ritter von heute außer Gefecht zu setzen vermochten, ohne auch nur einem von ihnen ein Haar gekrümmt zu haben.
    „Knappe, ich erteile Euch den Auftrag, die Heilerin und ihren Gehilfen aus der Burg zu geleiten“, wandte sich Helene, jetzt mit echter Herrscherinnenstimme, an Heinrich.
    Der senkte demütig den Kopf und entfernte sich mit einem tiefen Diener. „Also los“, klatschte er dann in die Hände und bedeutete Mattis und Mila, ihn zu begleiten. Voller Eifer rückte er an Milas rechte Seite und schob sie vorwärts.
    So schritten sie zu dritt gemessenen Schrittes auf das jetzt unbewachte offene Tor zu. Das breit genug war, sie alle zugleich durchzulassen. Wenn jetzt nur alles gut ging ...
    Mila zog den Kopf zwischen die Schultern, jeden ihrer schnell flackernden Wimpernschläge darauf gefasst, dass man sich von hinten auf sie werfen würde.
    Noch drei Schritte, noch zwei ...
    Hinter ihrem Rücken hörte sie, dass anscheinend alle vier Männer beträchtliche Anstrengung aufwenden mussten, um Meinhards Herr zu werden, der sich noch immer mit der unmenschlichen Kraft eines Wahnsinnigen zur Wehr setzte.
    Der letzte Schritt. Mila hörte auf zu atmen, bis ... sie tatsächlich unbehelligt aus der Kapelle traten!
    Oh, mein Gott, ist es wahrhaftig dein Wille, dass diese tolle Flucht gelingt? Sie warf einen raschen Blick zurück. Zuckte zusammen, als sie direkt in Johanns Augen landete.
    Wie eh und je überbrückte deren Intensität sämtliche Entfernung zwischen ihnen mühelos. Sie konnte nicht anders, als stehen zu bleiben und seinen Blick zu erwidern.
    Da stand er, Junker Johann von Ernberg. Der noch nicht wusste, dass er in Zukunft Graf Vinzent sein würde und der legitime Burgherr, genauso, wie er sich immer gewünscht hatte. Erhabenheit strahlte er aus, selbst mit seiner offensichtlich gebrochenen Nase und dem blutunterlaufenen rechten Auge. Völlig unberührt von den unmittelbar neben ihm kämpfenden drei Männern, die seinen Vater daran zu hindern versuchten, seine tote Mutter an sich zu reißen, stand er

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