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Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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Augenblick schrie im Gebüsch ein Vogel auf und flatterte laut zeternd davon. Das Pferd wieherte nervös auf, begann gefährlich nah am Abhang zu tänzeln – und Mila griff nach dem Zügel, um es zu beruhigen.
    Matthias seufzte unmerklich. „Reiten wir erst einmal weiter, oder?“
    Mila nickte. Ebenfalls enttäuscht? „Es ist noch ein weiter Weg. Bis nach Hause.“ Bei diesen Worten suchte sie seinen Blick und wartete sein Lächeln ab.
    „Zu Ilya“, fügte er hinzu.
    Lächelnd stieg sie zuerst aufs Pferd und hielt ihm ihre Hand als Aufsteighilfe hin. „Zu Ilya.“
     

Zeitlose Unendlichkeiten
     
    E ine lange Weile waren sie schweigend geritten, beide in ihre eigenen Gedanken versunken.
    Dann räusperte Mattis sich und fragte: „Können wir kurz rasten?“
    Das vorzuschlagen – darüber dachte Mila seit geraumer Zeit nach. Hatte nur einerseits Angst gehabt, dass er etwas Anrüchiges dahinter vermuten würde. Andererseits war sie gar nicht so ganz sicher gewesen, ob es ihr nicht vielleicht doch lieber wäre, wenn sie erst einmal Ilya und Käthe um sich herum gehabt hätten, ehe sie sich allein miteinander ... „Oh ja, ich müsste auch mal.“
    „Dort könnten wir uns vielleicht einen Augenblick die Beine vertreten, wenn es dir recht ist?“ Er war so zuvorkommend. So darauf bedacht, dass alles nach ihren Wünschen geschah.
    Sie nickte hastig. „Ja, das wäre schön.“
    Er ließ sich aus dem Sattel gleiten, um dann ihr herunterzuhelfen.
    Sie strahlte ihn an.
    Ein Hauch von Röte stieg in seine so malträtierten Wangen.
    Ihr Herz machte einen Sprung.
    „Du zuerst?“
    Äh ...
    „Du musst bestimmt Pipi. Oder wie sagt man bei euch?“
    Sie lachte. „Ach so! Ja, klar, Pipi. Das sagt man auch hier. Wobei es für Ilya 'Pisi' ist.“ Das war ihr jetzt so rausgerutscht. Völlig unromantisch.
    Doch Mattis' Gesicht leuchtete auf. Unter all den Blessuren. „Ich freue mich total auf ihn.“
    Er war so lieb! Noch mehr lächeln konnte Mila eigentlich gar nicht. „Er wird sich auch so total freuen. Er redet immer noch ganz oft von dir.“
    „Mattich.“ Er zuckte vor Schmerz, als er beim Auflachen seine Zähne zeigte, weil auch sein Lächeln zu groß wurde.
    Sie strahlte ihn an.
    „Ich habe ihm auch was mitgebracht.“ Er deutete auf seinen Rucksack.
    „Oh ...“
    „Und dir natürlich auch. Und Käthe. Und Gangolf, auch wenn ...“ Er brach ab. Wurde ernst. War anscheinend unschlüssig, wie er fortfahren sollte.
    „Gangolf ist verschwunden, ich habe Adelinda getroffen“, sprach Mila in die Lücke.
    „Oh.“
    Aber über ein anderes Liebespaar zu sprechen, war jetzt nicht das Richtige.
    „Ich verschwinde dann mal schnell“, verkündete Mila hastig.
    Und lachte, als er, genau wie sie es erwartet hatte, leise 'Pisi' vor sich hinmurmelte.
    Er war so süß und wundervoll. Ihr Herz flog ihm nur so zu. Wieso war es trotzdem so schwer, sich sicher zu sein, das Richtige zu tun, damit sie einander wieder nahekommen konnten?
    Sie tauschten ein weiteres scheues und dennoch von der Spannung zwischen ihnen regelrecht vibrierendes Lächeln, als sie zurückkam und das Pferd übernahm.
    Es abzuzäumen, ohne Mattis gefragt zu haben – nein, das konnte sie nicht. Aber wenn sie es einfach an den Baum dort hinten binden würde, wo sich in unmittelbarer Nähe ein kleines Rasenstück befand, das zum Abhang hin von einem kleinen Felsen gemütlich abgegrenzt wurde ... Entschlossen zog sie es ein Stückchen weiter dorthin.
    Sie hörte ihn zurückkommen und wandte sich ihm mutig zu.
    „„Du, ich weiß nicht, aber ...““ Damit waren sie genau zugleich herausgeplatzt. Und zugleich verstummt.
    Begannen neu, wieder absolut gleichzeitig: „„Du zuerst!““
    Das gemeinsame Lachen löste die Anspannung.
    „Ich wollte dich fragen ...“ Nun sprach Mila allein.
    Mattis nickte auffordernd. „Ja?“
    „Ilya hat mich tagelang nicht gesehen. Käthe wird mit tausend Fragen auf uns einstürmen. Was ich meine, ist ... Wir werden bis heute Abend keine Sekunde mehr allein sein. Äh ...“ Oh, nein, das hörte sich jetzt wirklich an wie eine unverhohlene Aufforderung. „Also ... es sei denn, dir ist das lieber, also dann können wir natürlich ...“
    „Nein, nein. Ich meine: Natürlich will ich mit dir allein sein, ich will absolut total gern mit dir allein sein, ich ...“ Nun fing er an zu husten und – grinste dann auf seine so unwiderstehliche Weise, dass Mila ... erst einmal ebenfalls husten musste, um sich nicht auf der Stelle

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