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Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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Mengen grauer und brauner Leiber durcheinanderflitzen.
    Auf einmal war er mittendrin, fühlte ihre Körper an seinen prallen, spürte ihre Krallen an seinen Haaren reißen, fühlte ihre Bisse.
    Sein Puls raste, er hörte sein Blut rauschen. Und über allem die schrillen Schreie unglaublicher Massen aufgeschreckter Fledermäuse. Stöhnend neigte er den Kopf, hilflos darum bemüht, wenigstens den mit den Armen zu schützen.
    Da erreichte ihn eine unbeteiligte Stimme: „Gerade bei großen Kolonien, wie dieser hier in Thailand, ist das ein durchaus beeindruckendes Schauspiel.“
    Nur einen Moment später war Matthias auf den Beinen, stürmte zum Fernseher und riss das Kabel aus der Steckdose.
    Stille.
    Die Fledermäuse augenblicklich nur noch ferne Erinnerungen auf Matthias' Haut, in seinen Ohren. Keine Gefahr mehr.
    Schließlich richtete er sich auf, lauschte.
    Der Bildschirm schwarz, kein Geräusch. Nur sein Atem, der beschleunigt ging.
    Doch irgendetwas stimmte noch immer nicht. Er konzentrierte sich stärker.
    Als er das Geräusch erkannte, stürmte sein Puls erneut los.
    Rauschen. Wasser. Irgendwo, in der Höhle ...
    Moment! Er wandte den Kopf Richtung Tür. Von dort kam das Rauschen.
    Schon stürzte er los, riss die Küchentür auf, Dampf quoll heraus.
    Wie damals, als Elias ... Matthias stöhnte auf.
    Einen Moment später hatte er sich wieder im Griff, hastete zum Spülbecken, drehte den Wasserhahn mit Nachdruck zu und öffnete das darüberliegende Fenster.
    Wer war er denn, dass er sich von einer blöden Fernsehreportage und einem vergessenen Wasserhahn dermaßen aus dem Konzept bringen ließ?

Verführung mit Langzeitwirkung
     
    Vergangenheit – drei Jahre vor 'Flederzeit I'
    Ernting, Anno 1290
     
    E ntgegen seinem Versprechen blieb Johann diesmal lange weg – nicht dass Mila das bedauert hätte! Ihr ging es gut in ihrem Haus und Garten. Das Gemüse gedieh, die Ziegen, die sie täglich auf die Alm trieb, gaben so viel Milch, dass sie den Käse regelmäßig gegen Brot eintauschen konnte. Der Respekt der Dorfbewohner vor Junker Johann hielt deren Neid und Missgunst von ihr fern, sodass sie keine offene Abneigung ertragen musste. Sie war allein, das schon. Doch das war sie immer gewesen, und bis der nächste Zeitreisende in ihr Leben treten würde, war das auszuhalten.
    Nein, sie vermisste Johann nicht im Mindesten. Und auch als der nächste Besucher eintraf und Johann sich noch immer wochenlang nicht blicken ließ, war ihr das absolut egal.
    Doch eines Vormittags hörte sie sein Pferd – und trat zunächst einmal hinaus auf den Hof, um ihm abweisend entgegenzublicken.
    „Ich dachte, Ihr hättet Euer Vorhaben aufgegeben – weil Ihr privaten Belangen den Vorzug gebt.“
    Sein erwiderndes Grinsen war sehr grimmig. „Ich wollte einfach nicht mehr Zeit mit dir verbringen als nötig – solange du so abweisend bist. Nun wird sich dein neuer Gast allmählich eingewöhnt haben, daher bin ich hier. Es ist ein Mann, wie mir zugetragen wurde.“
    „Worüber Ihr gewiss überaus enttäuscht seid“, gab Mila schnippisch zurück. So war das also. Er hatte sie die ganze Zeit sehr wohl beobachten lassen.
    „Diesmal lasse ich gern dir den Vorzug. Nutze ihn, wie es dir beliebt.“
    Sie reckte das Kinn. Es war klüger, die Antwort darauf schuldig zu bleiben.
    „Also, wo ist er? Glaubst du, er hat belangvolle Dinge zu berichten?“
    „Ado?“, rief sie ihn.
    Gespannt blickte Johann dem jungen, in eine Art Sack gewandeten Mann entgegen, der auf ihr Rufen hin seine Arbeit im Stall unterbrochen hatte und nun auf den Hof heraustrat.
    Johann nickte anerkennend. „Du hast ihn gut verkleidet. Aus welchem Jahr kommst du?“, fragte er Ado eifrig.
    „Das kann ich dir nicht sagen“, war dessen freundliche Antwort.
    „Was soll das heißen?“
    „Dass Ado aus einer Zeit vor unserer Zeitrechnung kommt“, erklärte Mila an seiner Stelle.
    „Woher weißt du das?“ Johann ganz Vorwurf.
    „Weil er in diesem Gewand gekommen ist und andere Kleidung als unangenehm auf der Haut empfindet. Und weil ich ihn gefragt habe. Die christliche Zeitrechnung kennt er nicht. Auch nicht Ernberg oder Ruthi oder Insprucke. Er kommt aus Helvetien – was auch in diesen Bergen liegt. Aber sonst scheint er sich vor allem mit Ziegen auszukennen.“
    Ado nickte beflissen – Johann zu, dem es im ersten Moment die Sprache verschlagen zu haben schien.
    Doch dann besann er sich. „Du bist Helvetier? Ist dir Julius Cäsar ein Begriff? Kommst du aus der

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