Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
Vom Netzwerk:
Gesicht. Spaß war nicht unbedingt das Erste, was ihr bei den Erinnerungen an Brigittes erste Zeitreise in den Sinn kam.
    „Darf ich wieder bei dir wohnen?“, nahm die sie beim Arm und zog sie mit sich in Richtung Hüttentür.
    „Du ...“ Wie sollten sie das denn machen? Brigitte würde kaum mit zu Käthe kommen wollen. „Ich wohne gar nicht mehr hier.“
    „Wie? Warum ...?“ Brigitte, nur unmerklich langsamer geworden, war am Eingang angelangt.
    „Ich musste weg“, erklärte Mila.
    Während Brigitte die Tür aufdrückte – was ihr ohne Mühe gelang – und eintrat.
    Neugierig reckte Mila den Kopf hinter ihr her. Und musste schlucken. Der Innenraum war vollständig leergeräumt worden. Einzig der Herd war unversehrt, alles andere – die Regale, die in der Wand verankerte Bank, die Betten, sogar die Verbindungstür zum Schlafzimmer – war verschwunden.
    „Oh“, sagte Brigitte und drehte sich staunend um ihre eigene Achse.
    „Es ist viel passiert, seit du weg bist“, antwortete Mila mit schiefem Lächeln.
    „Wo wohnst du jetzt?“
    „Einen knappen Tagesmarsch entfernt. Aber ich kann noch nicht zurück. Zuerst muss ich endlich in die Höhle.“ Das hatte sie ausgesprochen, ehe sie es bewusst entschieden hatte. Es war unvernünftig, bald würde die Sonne untergehen. Aber vielleicht ist das meine einzige Gelegenheit? Und außerdem sind wir doch jetzt zu zweit. Ich muss einfach hin, nur einmal ...
    „Ich war eben schon dort, kam aber nicht an den Wachen vorbei.“
    „Die sind jetzt weg“, ging Brigitte ohne Zögern darauf ein, machte jedoch keine Anstalten, sich von der Stelle zu rühren. „Was waren das überhaupt für Leute?“ Sie wies mit dem Kinn talwärts, wo die Reiter verschwunden waren. „Ich meine, hat Meinhard sie da abgestellt? Warum?“
    „Sie arbeiten für Johann.“
    „Oh. Aber warum? Soll das eine Falle für die Zeitreisenden sein oder was?“
    „Eine Falle für ...“ Mila schüttelte den Kopf und entfernte sich rückwärts zum Ausgang in der Hoffnung, die andere mitzuziehen. „Das dauert jetzt zu lange. Ich muss ausnutzen, dass die Höhle unbewacht ist.“
    Brigitte blinzelte Mila zu und stieß ein triumphierendes Lachen aus. „Die beiden von vorhin kommen garantiert nicht wieder, ich habe sie gründlichst verjagt.“ Zufrieden zückte sie eine kleine Dose aus der Rocktasche.
    Bei deren Anblick Milas Herz einen Satz machte. Unwillkürlich griff sie danach. „Das ist eine Sprühdose.“ Wie Mattis', mit der er Ilya das Leben gerettet hat!
    „Das ist Pfefferspray“, nickte Brigitte. „Eine sehr gute Waffe gegen Männer, die einem dumm kommen.“  
    „Wie ...?“
    „Du sprühst ihnen ins Gesicht, und es brennt ihnen so sehr in den Augen, dass sie heulend davonrennen.“
    „Oh, das heißt, sie haben dich ...“
    „... für eine Dämonin gehalten“, bestätigte Brigitte sehr befriedigt, zog einen Rucksack, den Mila noch gar nicht bemerkt hatte, von ihrem Rücken und öffnete ihn. „Ich habe ein paar von den Dingern besorgt, siehst du? Vier Stück, die kannst du behalten. So was schadet nie.“
    Mila strahlte sie an, schüttelte vorsichtig die Dose in ihrer Hand und versenkte sie anschließend in ihrer Rocktasche. Eine neue Dämonenwaffe. Das kam ihr gerade recht.
    „Hier, hast du Hunger? Ich habe auch ...“
    „Ich möchte wirklich jetzt zur Höhle“, wiederholte Mila und trat über die Schwelle, um das zu untermauern.
    „Was willst du da? Kann ich mit? Oder soll ich allein auf die Burg gehen? Nee, also das traue ich mich nicht. Johann muss mich irgendwie finden. Wo lebst du denn jetzt? Vielleicht ...“
    „Ich weiß es doch auch nicht“, unterbrach Mila sie heftiger, als sie beabsichtigt hatte. „Aber jetzt möchte ich ...“, lieber allein sein. Na, davon durfte sie sich bis auf Weiteres verabschieden.
    Brigittes Blick hatte einen forschenden Ausdruck angenommen. „Du erwartest jemanden in der Höhle“, schloss sie dann treffsicher.
    Sie hatte ein Gespür für die Liebe, das war zweifellos so.
    „Jemanden, den du unbedingt wiedersehen willst. Du hast dich wieder verliebt? In einen weiteren Zeitreisenden? Was du doch niemals mehr wolltest? Ehrlich?“ Ihr Gesicht hatte mehr und mehr aufgeleuchtet, ihre Stimme wurde immer eifriger. „Erzähl, ich will alles wissen!“ Dann schlug sie sich mit der Hand auf den Mund. „Du willst natürlich allein auf ihn warten. Pass auf. Ich störe dich auch nicht. Ich begleite dich ein Stück, während du erzählst – aber

Weitere Kostenlose Bücher