Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flehende Leidenschaft

Flehende Leidenschaft

Titel: Flehende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
Vom Netzwerk:
Freude … Du solltest öfter Gänseblümchen tragen.« Wie die Satyrn in den Legenden, dachte sie, geschmückt mit wilden Blumen, voller Lebenslust.
    »Für dich tu ich’s gern.« Immer noch erhitzt vom stürmischen Liebesakt, atmete er Elizabeths süßen Duft ein. Neues Verlangen stieg in ihm auf, und sie spürte es. Lächelnd wandte sie sich zu ihm, schmiegte ihren weichen Busen an seine Brust. Dann verlagerte sie ihre Position auf seinem Schenkel, so daß er wieder in sie eindringen konnte.
    »Stört’s dich, daß ich so unersättlich bin?« hauchte sie an seinem Mund.
    »So hungrig wie ich …« Um noch tiefer in ihr zu versinken, warf er sie auf den Rücken und hielt ihre Hüften fest. »Nun, genüge ich deinen Ansprüchen?« fragte er atemlos.
    Ganz im Bann ihrer süßen Qualen, vermochte sie nicht zu antworten.
    Die Augen halb geschlossen, richtete er sich auf, beschleunigte seinen Rhythmus zu wilder Besessenheit. Wie aus weiter Ferne drang Elizabeths Lustschrei in sein Ohr. Eng umschlungen wälzten sie sich von der Decke ins Gras, vom Duft zerdrückter Blumen umgeben. Danach dauerte es sehr lange, bis sich die rasenden Herzschläge beruhigten. Elizabeth spürte Johnnies heiße Stirn an ihrer Schulter. Auf einen Ellbogen gestützt, erleichterte er ihr das Gewicht seines Körpers. »Komm mit mir – nach Three Kings«, wisperte sie in sein Haar.
    Sofort glitt er von ihr herunter, als wäre die Einladung ein tödliches Gift. Johnnie streckte sich im kühlen Gras aus, die Arme unter dem Kopf verschränkt, die Lider gesenkt. Eine Ewigkeit schien zu verstreichen. Und dann ignorierte er die Gefahr. »Ja. Dort könnten wir uns in einem Bett lieben. Meine Knie sind schon ganz wund.«
    »Offensichtlich bist du nicht an rustikale Schäferstündchen gewöhnt«, meinte Elizabeth lächelnd.
    »Ebensowenig wie an die unbezähmbare Leidenschaft, die du immer wieder in mir weckst. Es muß an der Luft von Teviotdale liegen.«
    »Oder an meinem verführerischen Charme«, neckte sie ihn.
    »Gewiß«, gab er zu. »Das muß es wohl sein. Zum erstenmal seit zehn Jahren habe ich aufgeschürfte Knie.«
    Nahe der Lichtung fanden sie einen Bach, wo sie sich wuschen. Dann halfen sie einander, sich anzukleiden. Johnnie verknotete die Bänder von Elizabeths Unterröcken, knöpfte ihr Kleid zu, stopfte das Brusttuch in ihren Ausschnitt. Dabei bewies er ein Geschick, das ihren Unmut erregt hätte, wäre sie nicht so verzaubert gewesen. Er entschuldigte sich sogar, weil er keinen Kamm bei sich trug. »Natürlich dachte ich nicht an Kämme, als ich dich zu diesem Spaziergang aufforderte.«
    »Ich auch nicht«, erwiderte sie und strich mit allen Fingern durch ihre langen blonden Locken. »Aber die Leute, die uns erwarten, vermuten wohl kaum, wir wären nur spazierengegangen.«
    »Oh – meinst du …«
    »Erlaube mir, die Schleife deines Capes zu binden, Lady. Und dann wollen wir deinen Leibwächtern tapfer gegenübertreten.«

14
    Hand in Hand kehrten sie zur Kutsche zurück. Einige Männer würfelten, andere ruhten sich im Gras am Straßenrand aus. Und Munro, niemals ohne Buch unterwegs, war in seine Lektüre vertieft.
    Doch dann blickten sie alle dem jungen Paar entgegen. »Wir fahren zusammen nach Three Kings«, erklärte Elizabeth ihrem Hauptmann. »Danke, daß Sie gewartet haben«, fügte sie hinzu – unfähig, ihr Erröten zu verhindern.
    Diplomatisch schaute Redmond woandershin, doch der durchdringende Blick, den er Johnnie zuwarf, enthielt eine deutliche Warnung. Während sie einander musterten – zwei große, furchtlose Männer, jeder gewohnt, seine eigenen Regeln aufzustellen –, entstand ein kurzes Schweigen.
    Schließlich erklärte Johnnie mit ruhiger Stimme: »Ich wurde eingeladen.«
    »Zweifellos«, antwortete Redmond zurückhaltend, aber nicht unhöflich.
    »Redmond, es ist meine Entscheidung«, betonte Elizabeth und berührte den Arm ihres Hauptmanns.
    »Gewiß, Mylady. Werden sie lange bleiben, Mylord?« erkundigte er sich ohne Umschweife, wie ein Vormund, der die Absichten eines Bewerbers ergründen wollte.
    »Nein, Redmond«, versicherte Elizabeth hastig. »Das Parlament tagt, und Ravensby wird bald nach Edinburgh zurückreiten. Übrigens«, fügte sie sanft, aber entschieden hinzu, »ich wünsche keine Komplikationen. Er ist mein Gast. Und nun will ich nicht mehr darüber diskutieren.«
    »Sehen Sie?« Johnnie grinste lässig. Natürlich verstand er Redmonds Sorge. Aber er würde Kings Three mit oder ohne die

Weitere Kostenlose Bücher