Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)
Angriff fortsetzen konnte.
Er war zwar immer noch etwas benommen von dem Schlag, dennoch wollte er sich nicht kampflos ergeben. Er stemmte die Füße in den sandigen Boden und erhob sich schließlich auf die Beine.
So ist’s recht…
Kaum war er aufgestanden, zog er auch schon seine Dienstwaffe aus dem Halfter und entsicherte sie. Dann drehte er sich in Windeseile um die eigene Achse – in die Richtung, in der er seinen Gegner vermutete. Obwohl er nicht wusste, mit wem er es zu tun hatte, stieg dennoch seine Zuversicht:
Immerhin, dachte er, hatte er schnell reagiert. Wer auch immer ihn angegriffen hatte, war nicht in der Lage gewesen, ihn vollkommen zu überrumpeln.
Und genau diesen Vorteil musste er für sich nutzen.
Schnell …
Doch als er sich schließlich umdrehte, war er völlig überrascht von dem Anblick, der sich ihm bot. Er sah geradewegs in ein buntes Gewirr aus Farben und Formen. Gleich darauf erkannte er einen Papagei, der ihn mit seinen gelben Augen anstarrte. Das Schwindelgefühl sorgte zusätzlich dafür, dass Peter von dem Anblick völlig überrumpelt war.
Ein gottverdammter Papagei …
Doch es dauerte nicht lange, bis sein Verstand wieder etwas in die Gänge kam und er mit einem Mal wusste, was in diesem Augenblick gespielt wurde:
Es war das Hawaiihemd von Ginsberg, das ihn für einen Augenblick völlig aus der Fassung gebracht hatte. Gleich darauf hob Peter den Blick und sah, dass er sich nicht geirrt hatte:
Es war tatsächlich Ginsberg ,…
… oder wie auch immer dieser Mistkerl heißen mochte…
… der ihm in einiger Entfernung gegenüberstand.
Ein breites Lächeln zierte seine Lippen und sei ne ansonsten so perfekten Zähne sahen in der Untergehenden Sonne aus wie die eines Kettenrauchers. Das Schlimmste jedoch war sein Blick: Es war der emotionslose Blick eines Raubtieres, das kurz davor war, sich auf seine Beute zu stürzen. Daran bestand für Peter überhaupt kein Zweifel: Dieser Mann war gekommen, um einen Job zu erledigen und Peter musste ihn daran hindern.
Und so wie die Dinge standen, dachte Peter, hatte er Glück. Denn die Waffe seines Gegenübers baumelte noch immer in einem Halfter von seiner Hüfte. Ginsberg, oder wie auch immer der Typ hieß, würde keine Chance haben, sie zu ziehen. Dafür würde Peter schon sorgen. Denn selbst bei der kleinsten Regung würde er den Mistkerl über den Haufen schießen.
Werde das komplette Magazin leeren, wenn es sein muss …
„Stehen bleiben“, schrie Peter instinktiv, obwohl Ginsberg sich kein bisschen gerührt hatte. „Los, ich will Ihre Hände sehen, Sie verdammtes Arschloch.“
Ginsberg reagierte überhaupt nicht auf Peters Worte. Sein Grinsen wurde nur noch breiter und seine Augen begannen zu funkeln wie Sterne in einer bitterkalten Nacht.
„Ich habe gesagt, ich will Ihre Hände sehen“, schrie Peter ein weiteres Mal, „das Spiel ist aus, Sie sind aufgeflogen.“
„ Das Spiel“, sagte der Fremde, „hat gerade erst begonnen, Cowboy. Nur sind Sie zu borniert, um zu erkennen, dass Sie diesmal verdammt schlechte Karten haben.“
Er trat einen Schritt auf Peter zu und gleich darauf noch einen.
„Stehen bleiben, oder ich schieße“, schrie Peter, ohne zurückzuweichen.
Doch diese Drohung schien nichts zu bewirken.
Denn der Fremde kam immer noch auf ihn zu. Er hob langsam die Hände in die Richtung von Peters Hals, so als wollte er ihn an Ort und Stelle erwürgen. Die Muskeln an seinem Körper waren verkrampft und schienen vor Aufregung zu beben. Der Typ, dachte Peter, war eine verdammte Maschine und nicht zuletzt deswegen wusste er, dass er sich nicht auf eine Prügelei mit ihm einlassen durfte. Zumindest dann, wenn er nicht darauf aus war, bei lebendigem Leib gerupft zu werden wie eine gottverdammte Weihnachtsgans.
„Ich warne Sie zum letzte Mal, Freundchen“, schrie Peter, „kommen Sie mir nicht blöd.“
Gleich darauf senkte er die Waffe und zielte direkt auf die Brust des Angreifers. Doch dieser war völlig unbeeindruckt. Er kam noch immer geradewegs auf Peter zu. So lange, bis sie keine zwei Meter mehr trennten und Peter keine andere Wahl mehr hatte:
Er musste es tun …
Mit dem Daumen legte er den Hebel um, der den Feuermodus der Waffe regulierte. Mit einem leisen Klicken rastete dieser bei der Markierung ein, durch die der halbautomatische Feuerstoß gekennzeichnet war.
Drei Schuss auf einmal …
Peter biss die Zähne zusammen, dann drückte er den Abzug.
Die Waffe in seinen Händen donnerte
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