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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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jedoch hörte er nichts.
    Doch Teddy wusste ganz genau, dass das nicht stimmte. Denn seitdem er aus der gottverdammten Kneipe gestolpert war, hörte er eine Stimme. Tief in seinen Gedanken redete sie auf ihn ein – beständig und ohne Unterlass. Und mit jedem Mal, bei dem sie ihre Botschaft wiederholte, wurde ihr Klang dringender und auch...
    ... bedrohlicher...
    Sie war wie ein Störsignal, das sich über die Frequenz seiner eigenen Gedanken gelegt hatte und es ihm daher unmöglich machte, sie zu unterdrücken.
    Die Botschaft war dabei immer dieselbe:
    ...töte Claire, Teddy-Boy...ramm ihr die verdammte Klinge in die Brust und du bist ein freier Mann...
    ...töte sie, Teddy...
    ...TÖTE SIE ENDLICH!...
     
     
    Auch Peter hörte Stimmen.
    Doch bei ihm war es anders als bei Andy und Teddy. Es war seine eigene Stimme, die ihn immer wieder von Neuem anspornte und dazu zwang, seine Schmerzen zu verdrängen:
    Los Peter, immer weiter, du schaffst es, du bist fast am Ziel...
    Peter wusste nicht, ob er dieser Stimme Glauben schenken durfte. Denn mit nur einer einzigen Patrone im Lauf, dacht e er, durfte man sich keinen Hirngespinsten hingeben. Dennoch wuchs seine Zuversicht mit jedem Schritt, den er tat. Es war leicht, den Verdächtigen zu folgen. Das Licht der Taschenlampe gab ihm immer ganz genau Aufschluss darüber, wo sie waren und wohin sie wollten. Der dünne Lichtstrahl wies ihm genauso zuverlässig den Weg durch die Dunkelheit wie eine Kompassnadel. Peter brauchte daher nichts weiter zu tun, als dem grellen Schein zu folgen und darauf zu achten, möglichst keinen Lärm zu machen.
    Leise und auf Zehenspitzen...
    So schlich er durch die Nacht und pirschte sich langsam an – ständig darauf bedacht, einen gewissen Sicherheitsabstand nicht zu unterschreiten.
    Der Weg begann wieder steiler zu werden, als es plötzlich passierte:
    Das Licht verschwand.
    Von einem Augenblick zum nächs ten war es nicht mehr zu sehen. Peter hielt einen Moment lang inne und überlegte. Er wusste weder, was er tun sollte – geschweige denn, was soeben passiert war. Mögliche Erklärungen schwirrten aufgebracht durch seinen Verstand, während er sich wieder in Bewegung setzte.
    Doch diesmal achtete er nicht mehr darauf, keine Geräusche zu machen. Sein einziges Ziel war es, die Verdächtigen nicht zu verlieren. Daher eilte er so schnell, wie es ihm seine Schmerze n erlaubten, zu dem Punkt, an dem er das Licht zum letzten Mal gesehen hatte.
    Es dauerte keine Minute, bis er ihn erreichte.
    Die Dunkelheit umgab ihn und er konnte kaum etwas erkennen. Doch das, was er sah, reichte bereits aus, um sich einigermaßen ein Bild zu verschaffen:
    Genau dort, wo er stand , war die Schwärze noch dichter als draußen in der Nacht. Es schien beinahe so, als hätte eine unbekannte Kraft sie komprimiert und nahezu greifbar gemacht. Zudem wehte ihm plötzlich ein kühler Hauch entgegen und sorgte dafür, dass sich alle Härchen an seinem Körper aufstellten. Gleichzeitig vernahm er den muffigen Geruch von Schimmel und Moder. Es war ein Geruch, dachte er, wie in einer frisch geöffneten Gruft.
    Eines Grabes, Peter, eines Grabes...
    Und plötzlich glaubte Peter zu wissen, wo er sich in diesem Augenblick befand. Er sah sich ein letztes Mal um, so als wollte er sich vergewissern, dass seine Vermutung stimmte:
    Über sich konnte er einen runden Bogen erkennen , an dessen Rändern die Schwärze der Nacht mit der perfekten Dunkelheit verschmolz, die vor ihm lag. Es sah beinahe so aus wie ein riesiges Walfischmaul, das ihn jederzeit zu verschlingen drohte. Und auch wenn Peter nicht gläubig war, so drängte sich ihm das Bild von Jona auf – jenem frommen Kerl aus der Bibel, der drei lange Tage betend im Bauch einer Bestie ausgeharrt hatte.
    Drei gottverdammte Tage...
    In diesem Augenblick bestand für Peter kein Zweifel mehr:
    Klare Sache...
    Er stand am Eingang zu einem Schacht, der ins Innere der Hügel führte.
    In ein Bergwerk vielleicht oder eine stillgelegte Mine...
    Claire und die anderen beiden Gestalten waren darin verschwunden, dachte Peter. Das war die einzige Erklärung dafür, dachte er, dass der Lichtstrahl derart abrupt verschwunden war. Peter überlegte zwar kurz, was das zu bedeuten hatte, doch es wollte ihm einfach nichts einfallen. Der Fall war ohnehin so verrückt, dass das auch keinen Unterschied mehr machte, dachte er.
    Deswegen atmete er ein letztes Mal tief durch.
    Dann setzte er sich in Bewegung.
    Geradeaus – mitten in die perfekte

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