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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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Dunkelheit.
    Dabei hoffte er inständig, dass es bei ihm keine drei Tage dauern würde, bis er wieder Sonnenlicht zu Gesicht bekam.
    Er hoffte es, doch sicher war er sich nicht.

92.
     
    Claire war sich inzwischen sicher, dass sie auf dem richtigen Weg waren. Die Schienen hatten sie direkt zum Eingang des Bergwerkes geführt. Es war ein riesiges in Stein gehauenes Portal, das sich majestätisch in der Dunkelheit über ihnen erhob. Ein steinerner Schlund , dachte sie, der ihnen den Weg wies – mitten in das dunkle Herz der Finsternis, das sie wahrscheinlich im Inneren der Hügel erwartete.
    Bestimmt...
    Ohne zu zögern betraten sie den länglichen Stollen, der direkt vom Portal abging und mit stetigem Gefälle hinab unter die Erde führte. Claire ging mit erhobener Waffe voran und Roger blieb ihr dicht auf den Fersen. Der grelle Strahl seiner Taschenlampe fraß sich tief in die Dunkelheit und drängte sämtliche Schatten zurück.
    Nur Teddy blieb ein Stück weit hinter ihnen. Seit ihrem Aufbruch hatte der alte Mann kein einziges Wort von sich gegeben. Eine eigentümliche Aura umgab ihn und ein wirres Durcheinander von Gefühlen schwappte in eiskalten Wogen immer wieder auf Claire über. Gefühle, die sie nicht einmal im Ansatz deuten konnte. Sie ahnte daher, dass Teddy wahrscheinlich am Ende seiner Kräfte war. Doch in diesem Augenblick, dachte sie, konnte sie absolut nichts für ihn tun. Sie konnte lediglich hoffen, dass er lange genug am Leben blieb, um es in ein Krankenhaus zu schaffen.
    Vielleicht schafft er es...
    Gleichzeitig wusste Claire jedoch auch, dass sie Wichtigeres zu tun hatte, als sich um den alten Mann zu sorgen. Deswegen wandte sie sich wieder um und setzte ihren Weg fort.
    Eiligen Schrittes und ohne zu reden stießen sie immer weiter in den Stollen vor.
    Sie waren gerade an einer leichten Biegung angelangt, als Claire es zum ersten Mal sah:
    Zu ihren Füßen, im sandigen Bereich direkt neben den Schienen, waren klar und deutlich Schuhabdrücke zu erkennen. Als sie schließlich etwas genauer hinsah, konnte sie sofort sehen, dass es die Spuren eines Kindes waren:
    Sie waren klein und a uch die Schrittweite war kürzer als die eines erwachsenen Menschen. Doch das war längst nicht alles, was Claire in diesem Augenblick aus den Spuren lesen konnte. Vielmehr konnte sie sehen, dass der Läufer nicht schnurstracks durch den Stollen marschiert war wie ein Soldat beim Exerzieren.
    Nein, dachte Claire, vielmehr hatte er sich zögerlich seinen Weg gebahnt und immer wieder innegehalten und gewartet. Claire konnte es an all den plattgetretenen Stellen erkennen, an denen sich unzählig viele Spuren überlagerten und in mehrere Richtungen zugleich zeigten. An diesen Stellen, dachte Claire, hatte er gezögert und überlegt, ob es wohl nicht doch besser wäre, den Rückweg anzutreten.
    Ja, genau so sah es aus...
    Noch während Claire darüber nachdachte, was das zu bedeuten hatte, keimte eine neue Erkenntnis in ihrem Verstand. Und diese Erkenntnis war es, die sie schlagartig mit Zuversicht erfüllte.
    Die Spuren, dachte sie, gehörten Andy.
    Auch wenn sie es natürlich nicht mit Sicherheit sagen konnte, so ahnte sie dennoch, dass diese Vermutung wahrscheinlich stimmte. Andy war auf dem gleichen Weg wie sie. Und so wie die Dinge in diesem Augenblick standen, dachte Claire, hatten sie sicherlich auch das gleiche Ziel. Denn auch er musste wahrscheinlich zu George, um ihm das gestohlene Kreuz zu überbringen.
    Daran bestand überhaupt kein Zweifel...
    Noch nützte Claire diese Erkenntnis nicht allzu viel. Dennoch konnte sie durchaus von Vorteil sein. Denn sobald die Wege im Inneren des Bergwerkes verworrener wurden, dachte Claire, konnten sie sich anhand von Andys Spuren zurechtfinden und orientieren.
    Mehr noch:
    Mit ein bisschen Glück würde sie der Junge direkt zu George führen.
    Hoffentlich...
    Claire war gerade im Begriff, von den Spuren aufzusehen, als am Rande ihrer Wahrnehmung etwas durch ihr Gesichtsfeld huschte. Noch ehe sie dazu kam, genauer hinzusehen, erklang auch schon Rogers aufgebrachte Stimme:
    „ Kon-takt “, schrie er und blieb sofort stehen.
    Claire tat es ihm gleich:
    Auch sie hielt sofort inne und starrte aufgeregt dorthin, wo sie nur kurz zuvor die Bewegungen wahrgenommen hatte.
    Der Anblick traf sie mit voller Wucht und sorgte schlagartig dafür, dass sich ihre Hände um den Griff der Maschinenpistole verkrampften.
    Oh mein Gott...
    Dann kehrte wieder Ruhe ein. Ruhe, die Claire dazu nutzte,

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