Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)
Schneise der Verwüstung hinterließ.
Und des Schmerzes...
Jeder einzelne Muskel in ihrem Körper verkrampfte sich schlagartig und sie musste hart gegen die Ohnmacht ankämpfen, die in diesem Augenblick ihren Verstand umwehte.
Erst danach gelan g es ihr, ihr Werk zu vollenden:
Mit letzter Kraft drückte sie auf den Kolben und injizierte sich den gesamten Inhalt der Spritze.
Gleich darauf sank ihr Arm zu Boden. Sämtliche Kraft hatte inzwischen ihren Körper verlassen und sie konnte nichts weiter tun, als liegen zu bleiben und zu hoffen, dass ihr Plan aufging.
Bitte, bitte, bitte...
Sie wartete und bangte.
Doch nichts geschah.
Gar nichts...
George setzte sein blutiges Werk ungehindert fort. Er schmatze und verbiss sich dabei immer tiefer in ihren Nacken.
Claire schloss die Augen.
Anschließend lag sie da und wartete auf den Tod und auf die Erlösung, die unweigerlich mit ihm einhergehen würde.
Die Sekunden vergingen.
Sie hatte schon längst mit allem abgeschlossen gehabt, als es plötzlich geschah:
Was zum...?
Mit einem Mal konnte Claire spüren, wie sich eine wohlige Wärme in ihrem Körper breitzumachen begann. Es war ein eigenartiges Gefühl, das ihrer rechten Seite entsprang und sich mit jedem Herzschlag weiter in ihrem Körper ausbreitete.
Es rauschte durch ihre Blutbahn und verdrängte schlagartig die Kälte aus ihren Gliedern. Gleich darauf sprengte es auch die Ketten der Angst, die bis zu diesem Zeitpunkt ihren Verstand gefangen gehalten hatte.
Hoffnung regte sich mit einem Mal in Claires Gedanken – zunächst nur langsam und träge, wie ein Bär, der gerade aus dem Winterschlaf erwacht war.
Doch mit jeder Sekunde, die verging, wuchs das Gefühl und wurde stärker. So lange, bis sie mit Sicherheit wusste, dass ihr Plan aufgegangen war. Es war eine eigentümliche Regung – ein emotionales Erdbeben, das durch ihren Körper rauschte und jede einzelne Faser darin in Schwingung versetzte.
Ich habe es geschafft, ich habe es geschafft...
Gleich darauf passierte schließlich auch das , wofür sie sie derart erbittert gekämpft hatte:
Tage, Wochen und Monate...
Von einer Sekunde auf die andere hielt George plötzlich inne. Das Schmatzen erstarb und mit ihm auch der gierige Sog, der sich inzwischen minutenlang an ihrem Blut gelabt hatte.
Claire konnte spüren, wie seine Muskeln erschlafften und sämtliche Spannung aus seinem Körper wich.
So ist’s gut, verrecke endlich, du verdammter Teufel...
Gleich darauf entfuhr George ein fürchterlicher Schrei. Es war ein tosendes Donnern, das durch den Raum hallte und für Sekundenbruchteile scheinbar die ganze Welt zum Erbeben brachte. Doch auch dieses Aufbegehren dauerte nicht lange an. Schon bald ging es nämlich in ein böses Zischen über. Ein Zischen, das sich ungefähr so anhörte wie ein Wassertropfen, der über eine heiße Herdplatte tanzte.
Schließlich rollte er sich zur Seite und fing aufgebracht an, sich zu winden. Immer und immer wieder zuckte er über den Boden wie ein Fisch auf dem Trockenen. Erstickte Schmerzlaute wechselten sich dabei ständig mit einem animalischen Knurren ab.
Claire konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie er wild um sich schlug, während ein unkontrolliertes Zittern durch seinen Körper ging. Sein Antlitz war in einem Ausdruck blanken Entsetze ns erstarrt, während seine Augen weit aus den Höhlen hervortraten und sich ungläubig umblickten. Scheinbar, dachte Claire, konnte er einfach nicht fassen, was in diesem Augenblick mit ihm passierte.
Claire nahm ihre letzte Kraft zusammen und robbte von George weg. Schließlich erhob sie sich auf die Beine. Sie war schwach und ausgelaugt und hatte Mühe damit, aufrecht stehen zu bleiben. In diesem Augenblick war es einzig und allein ihre Willenskraft, die dafür sorgte, dass sie nicht einfach vornüberfiel und reglos liegen blieb.
Obwohl sie wusste, dass sie keine Zeit mehr verlieren durfte, gelang es ihr nicht, sich von dem Anblick zu lösen.
Nach all den Anstre ngungen der vergangenen Minuten konnte sie in diesem Augenblick einfach nicht anders:
S ie musste mit ansehen, was mit George passierte.
Peter, Andy und auch alles andere um sie herum hatte sie inzwischen völlig vergessen. Ihre komplette Welt war auf das Schauspiel zusammengeschrumpft, das sich unmittelbar zu ihren Füßen abspielte.
Und es war ein schreckliches Schauspiel, das sich ihr in diesen Augenblicken bot:
Schrecklich und atemberaubend zugleich...
Claire konnte deutlich sehen, dass inzwischen
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