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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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Kampf , dachte sie, bei dem sie ihr Ziel für keine Sekunde aus den Augen lassen durfte.
    Deswegen klammerte sie sich an die Hoffnung und suchte weiter.
    Immer weiter, nur nicht aufgeben...
    Schließlich glitten ihre Fingerspitzen über etwas Kaltes . Etwas, dachte sie, von dem Wassertropfen abperlten wie von einem eiskalten Bierkrug an einem schwülen Sommertag.
    Und im gleichen Augenblick wus ste Claire, dass es das war, wonach sie gesucht hatte.
    Es war die...
    Eine Welle der Erleichterung brandete durch ihren Körper, als sich ihre Finger endlich um die Spritze schlossen.
    Die Spritze, dachte Claire, die in diesem Augenblick ihre letzte Möglichkeit war, um noch mit dem Leben davonzukommen.
    Die Spritze mit Amandas Blut...
    Ihrem Blut – und dem Gegenmittel, das darin enthalten war...
    Ohne zu zögern , streifte Claire die Plastikabdeckung von der Nadel ab. Dann zog sie die Hand auch schon wieder aus der Manteltasche.
    Mit jeder Sekunde wurden ihre Bewegungen langsamer und schwächer. Es erforderte immer mehr Kraft, den tauben Gliedern ihren Willen aufzuzwingen.
    Doch Claire gab nicht auf.
    Obwohl die Welt inzwischen allmählich vor ihren Augen verschwamm, ließ sie die Hoffnung nicht sinken.
    Denn sie wusste, dass sie es fast geschafft hatte.
    Sie war beinahe am Ziel.
    Sie musste nur noch...
    ... stich zu verdammt, stich zu!
    Sie umfasste die Spritze, so fest sie nur konnte. Gleich darauf ließ sie ihren Arm au ch schon durch die Luft sausen.
    Ihr Gesicht war noch immer in den Sand gedrückt und sie konnte daher nicht sehen, wohin sie stach. Dennoch gab es nicht viel, was sie dabei falsch machen konnte.
    Immerhin, dachte sie, lag George genau auf ihr. Eigentlich konnte sie ihn gar nicht verfehlen.
    Claires Hand glitt durch die Luft und sie hielt gespannt den Atem an. Insgeheim sehnte sie sich nach dem Widerstand, den sie spüren würde, wenn die Nadel in Georges Körper drang. Den Widerstand, dachte Claire, der ihr signalisieren würde, dass sie es endlich geschafft hatte.
    Nach so langer Zeit...
    Adrenalin rauschte durch ihren Körper und die Zeit schien sich ins Unendliche zu dehnen. Obwohl seit dem Beginn des Angriffes nur wenige Sekunden vergangen waren, so kam es ihr inzwischen so vor, als würde sie bereits seit Stunden mit der Kreatur ringen.
    Mach schon, verdammt...
    Claire wartete.
    Doch nichts geschah:
    Die Spritze glitt einfach an George vorbei. Sie glitt an ihm vorbei - ohne ihn auch nur zu streifen.
    Oh nein, oh nein, oh nein...
    Sofort holte sie ein weiteres Mal aus und stieß wieder zu.
    Doch auch dies es Mal hatte sie keinen Erfolg.
    Sie schaffte es einfach nicht, den Arm so weit zu drehen, dass die Nadel in Georges Richtung zeigte. Denn dazu , dachte Claire, wären Verrenkungen nötig, zu denen sie einfach nicht imstande war.
    Zumindest dann nicht, wenn ein gottverdammter Vampir auf ihr lag und sie mit aller Kraft zu Boden drückte. Ein verdammtes Monster, dachte sie, das mit jeder Sekunde stärker wurde, während ihre eigenen Kräfte zusehends schwanden.
    Verdammt...
    Kraftlos sank ihr Arm zu Boden.
    George war außer Reichweite und sie hatte keine Chance, ihn mit der Nadel zu erwischen.
    Nicht den Funken einer Chance...
    Der einzige Trost, der ihr in diesem Augenblick blieb, war die Gewissheit, dass alles schon bald vorbei sein würde.
    Sehr bald sogar...
    Zum Glück, dachte sie, würde sie keine Zeit mehr haben, um sich Vorwürfe zu machen. Denn das Leben verließ ihren Körper in warmen, gleichmäßigen Strömen. Und bald, dachte sie, würde nichts mehr von ihr übrigbleiben als eine blutleere Hülle.
    Blut-leere Hülle...
    Blut...
    Die Eingebung kam plötzlich und mit unbändiger Wucht. Innerhalb von Sekundenbruchteilen fegte sie sämtliche Gedanken aus Claires Verstand und sorgte sogar dafür, dass ihr Herz einen Schlag aussetzte.
    Blut...
    Claire biss die Zähne aufeinander, während sie ein letztes Mal all ihre Kräfte sammelte. Sie konnte zwar deutlich spüren, dass nicht mehr allzu viel von ihnen übrig war, dennoch glaubte sie, dass selbst dieser kleine Rest ausreichen würde.
    Es musste einfach ausreichen...
    Schließlich umschlang sie die Spritze.
    Los, tu es...
    Dann stach sie zu - so fest sie nur konnte.

108.
     
    Der Schmerz war unbeschreiblich.
    Es war eine glühende Woge, die knapp unter ihrem rechten Rippenbogen entsprang und in den gesamten Körper ausstrahlte.
    Claire konnte deutlich spüren, wie der dünne Metalldorn tief in ihre Eingeweide drang und dabei eine lodernde

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