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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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vorgeschlagen, dass sie ihr Glück in einem der Läden an der Mainstreet versuchen sollten:
    „Der Strom ist zwar schon seit zwei Tagen ausgefallen“, hatte er gesagt, „doch wenn wir uns an die Konserven halten, finden wir dort bestimmt was zu essen.“
    Claire bewunderte zwar den Scharfsinn, der in seinen Worten mitklang – sie hatte aber keine Lust darauf, noch mehr wertvolle Zeit mit der Suche nach etwas Essbarem zu verschwenden. Deswegen hatte sie sich dazu entschlossen, ihren Reiseproviant mit Andy zu teilen.
    Immerhin, dachte sie, brauchte sie ihn ja nicht mehr. Sie hatte ihr Ziel erreicht - ihre Reise war vorbei.
    Vorläufig...
    Andy war damit einverstanden gewesen und gleich darauf hatte Claire die blaue Kühlbox vom Rücksitz ihres Wagens geholt, dessen Motor noch immer im Leerlauf vor sich hin gurgelte. Es war die Kühlbox gewesen, in der ihre ganzen Essensvorräte verstaut waren. Anschließend hatte sie sie auf der Parkbank ausgebreitet – ungefähr so wie bei einem Picknick.
    Da waren Schinken- und Käsesandwiches, Donuts, extra salzige Erdnussbutter, Schokodrinks, Waffeln, Sahnekonfekt, Essiggurken, ein bisschen Obst und ein Haufen Süßigkeiten in allen nur vorstellbaren Formen und Farben.
    Erst in diesem Moment, da ihr gesamter Vorrat vor ihr ausgebreitet lag, kam Claire die Erkenntnis, dass es sich da bei um die typische Kost einer Schwangeren handelte. Die Lebensmittel hätten vom Geschmack her gar nicht unterschiedlicher sein können, dachte Claire. Vor einem Jahr hätte sie bei dieser Kombination wahrscheinlich noch vor Ekel die Nase gerümpft und aus Protest einen Hungerstreik angetreten. Doch seitdem das Kind in ihrem Bauch heranwuchs, gab sie all diesen absurden kulinarischen Gelüsten nach, ohne sich darüber großartig den Kopf zu zerbrechen. Weder zählte sie Kalorien, noch kümmerte sie sich darum, ob all die Lebensmittel fair gehandelt und umweltschonend angebaut und geerntet wurden.
    Zum Teufel damit...
    All diese Bedenken, die früher jeden Lebensmitteleinkauf zu einem regelrechten Spießrutenlauf gemacht hatte n, hatte sie inzwischen vollends über Bord geworfen. Jene Frau, dachte Claire, die sich über einen solchen Humbug ihren Kopf zerbrochen hatte, war schon seit Monaten...
    ...tot?
    Klar, dachte sie manchmal, man konnte natürlich nicht erwarten, dass diese Kost gesund und ausgewogen war – denn immerhin hatte sie das meiste davon an Tankstellen auf Raststätten gekauft. Und diese beiden Orte waren nicht gerade als Ausgangspunkt einer hoch kulinarischen Ernährung bekannt. Dennoch, dachte Claire, erfüllten die Lebensmittel natürlich ihren Zweck:
    Sie machte n satt – und das war das Einzige, was zählte.
    A ndy schien das genauso zu sehen:
    Denn kaum hatten sie all die Lebensmittel ausgebreitet, begann er auch schon zu schlingen. Zunächst verdrückte er in Rekordtempo ein Schinkensandwich, um sich anschließend gleich den Donuts und den Süßigkeiten zu widmen. Seine Backen waren gebläht wie die eines Hamsters, der sich auf den Winterschlaf vorbereitete. Von Zeit zu Zeit nahm er einen großen Schluck von seinem Schokodrink, nur um sich gleich darauf wieder auf irgendetwas anderes zu stürzen. Claires Vorrat schwand zusehends.
    Nachdem sie gegessen hatten, kam Claire schließlich auf die Frage zu sprechen, die ihr schon seit der Ankunft in Plain Rock unter den Fingernägeln brannte:
    Sie frag te Andy, wie alles angefangen hatte - und wie eine kleine Stadt im Südwesten innerhalb weniger Tage zum sprichwörtlichen Vorhof der Hölle verkommen konnte. Natürlich wusste sie, wie es passiert war – immerhin hatte sie es in ihren Träumen gesehen.
    Geo rge war über die Stadt gekommen wie eine Plage und hatte einen Einwohner nach dem anderen in ein Monster verwandelt. Und diese wiederum hatten weitere Menschen überfallen und getötet. Über diese Kettenreaktion des Grauens wusste Claire natürlich Bescheid.
    Nur zu gut...
    Umso mehr interessierte es sie jedoch, wie die Dinge ihren Lauf genommen und warum die Leute in der Stadt nicht auf das drohende Unheil reagiert hatten. Warum , dachte sie, hatten sich alle blindlings ihrem Schicksal ergeben?
    Gleichermaßen wollte sie jedoch auch herausfinden, wo George sich womöglich aufhielt. Sie ahnte natürlich, dass Andy nicht genau wusste, wo George war. Dennoch vermutete sie, dass er den einen oder anderen Unterschlupf in der Stadt kannte, an dem sich ein Vampir verstecken und ausharren konnte. Vielleicht eine verlassene

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