Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)
vielleicht auch einfach so verraten hätte, d ennoch beschloss sie, dass es besser war , auf Nummer sicher zu gehen. Sie wollte so schnell wie möglich den Grund für das viele Valium wissen, ohne Dr. James Länge mal Breite ihre verwandtschaftliche Beziehung zu Amanda, zu erklären .
Claire schaltete das Mobiltelefon ein und wählte anschließend die Nummer von Dr. James‘ Praxis. Am anderen Ende der Leitung begann es zu klingeln.
„Hier ist die Praxis von Doktor Arnold James“, meldete sich eine weibliche Stimme, „Sie sprechen mit Cathy. Was kann ich für Sie tun.“
„Hallo Cathy“, sagte Clai re, „hier spricht Officer Sus an Richards, vom 23. Revier des New York Police Department . Ich rufe dienstlich an und ich müss te umgehend mit Doktor James sprechen.“
C laire sprach schnell und emotionslos, um den Eindruck von Routine zu erwecken. Sie wusste, dass es ein Bundesvergehen war, sich als Polizist auszugeben. Dennoch empfand sie die Möglichkeit, dass man ihr dabei auf die Schliche kam, als verschwindend gering.
„Doktor James ist heute den ganzen Tag ausgebucht “, sagte Cathy, „es wäre besser, wenn Sie es kurz vor 17 Uhr versuchen. Gegen Ende der Ordinationszeiten kann er hoffentlich etwas Zeit für Sie erübrigen. “
Claire warf einen Blick auf ihre Armbanduhr und sah, dass es erst kurz nach elf Uhr vormittags war. Wenn sie bis zum Abend auf das Gespräch warten musste, würde sie sich nur unnötig verrückt machen . Doch das allein war natürlich nicht der Grund, wieso sie nicht warten wollte. Denn tief im Abstellraum ihrer Gedanken spürte sie, dass jede Minute entscheidend sein konnte, wenn es darum ging herauszufinden , was mit Amanda passiert war.
Deswe gen beschloss sie , aufs Ganze zu gehen.
„ So lange kann ich nicht warten“, sagte Claire genervt. „ Deswegen mache ich Ihnen jetzt folgenden Vorschlag, Cathy: Entweder Sie bringen Doktor James innerhalb von fünf Minuten ans Telefon, oder ich sorge umgehend dafür, dass ihn ein Streife nwagen abholt und zur Befragung aufs Revier bringt .“
„Das können Sie nicht tun“, sagte Cathy, „in der Praxis herrscht Hochbetrieb.“
Claire spürte, dass sie die Telefonistin an der Angel hatte. Jetzt galt es nur noch, sie vorsichtig ins Boot zu holen.
„Wollen Sie mir etwa vorschreiben, was ich tun kann und was nicht? Außerdem habe ich Ihren Nachnamen nicht verstanden, Cathy. Falls es sich hierbei um einen Fall von Behinderung einer polizeilichen Ermittlung handelt, sollte ich Ihren Nachnamen besser wissen, finden Sie nicht auch?“
Für einen Augenblick herrscht e Stille am anderen Ende der Leitung. Dann meldete sich Cathy wieder zu Wort.
„Ich werde sehen, was ich tun kann.“
Ein metallisches Klicken ertönte und gleich darauf erklang Warteschleifenmusik. Claire war zuversichtlich, dass es keine fünf Minuten d auern würde, bis Dr. James ans Telefon ging. Sie blickte auf ihre U hr und verfolgte den Sekundenzeiger dabei, wie er zwei volle Runden drehte. Kaum waren zwei Minuten vorbei, meldete sich am anderen Ende der Leitung Dr. James:
„ Doktor Arnold James am Apparat, wie kann ich Ihnen behilflich sein?“
„Hallo Doktor James“, sagte Claire, „Sie sprechen mit Sus an Richards von 23. Revier. Meine Kollegen und ich ermitteln gerade in einem Fall, bei dem es um die illegale Weitergabe von verschreibungspflichtigen Medikamenten geht. Ich hätte einige Fragen zu eine r Ihrer Patientinnen, bei der es sich vermutlich um die Drahtzieherin des Verbrechens handelt. “
Claire konnte hören, wie ein Seufzen durch die Leitung ging. Sie ahnte, dass eine polizeiliche Ermittlung wahrscheinlich das Letzte war, wonach sich Dr. James an einem Freitagnachmittag sehnte. Zumindest fuhren die meisten Ärzte aus Manhattan, die sie kannte, freitags immer mit ihren Golfschuhen zur Arbeit. Doch auch wenn Dr. James kein Golfer war, dann stand er inzwischen bestimmt schon mit einem Bein im Wochenende.
„Um welche Patientin handelt es sich, Officer?“, fragte Dr. James. Seine Stimme kam leise und schwach durch die Leitung.
„Amanda Hagen.“
„Ihnen ist hoffentlich bewusst, dass ich ohne gerichtliche Verfügung n icht verpflichtet bin , Auskunft über meine Patienten zu geben?“
Claire spürte, dass es sich bei dieser Drohung nur um ein l etztes Aufbäumen handelte . Bald, dachte sie, würde der Arzt einknicken und ihr alles erzähl e n , was sie von ihm wissen wollte. Deswegen ließ sie nicht locker.
„Natürlich müss en
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