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Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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ihn, bis er den Druckpunkt spürte.
    Währenddessen begann er in Gedanken von fünf herunter zu zählen.
    Wenn er bei Null angekommen war, dacht e er, wäre dies e Schmierenkomödie ein für alle Mal vorbei.
    Ein für alle Mal .
    Fünf.
    Vier.
    Drei.
    Zwei...

88.
     
    Der Schuss war unermesslich laut.
    Claire konnte spüren, wie schlagartig sämtliche Kraft aus ihrem Körper wich. Sie rutschte an der Wand entlang und kam neben George zu liegen. Die Gewissheit des eigenen Todes hielt mit glühenden Ketten ihren Verstand umklammert und erstickte jeden Gedanken im Keim.
    Sie hielt die Augen geschlossen und wartete darauf, dass ihr Denken versiegte und sie für immer aufhörte zu sein.
    Gefasst wartete sie auf den Tod.
    Schließlich kam ihr Kopf auf dem Boden zu liegen. Das raue Holz stach ihr in die Wange und mit ihrem heilen Ohr konnte sie das Knistern des Kamins hören. Kurz darauf spürte sie die Wärme, die von ihm ausging.
    Das einzige, was sie nicht spürte, war Schmerz.
    Sie konzentrierte sich, so gut sie konnte – doch da war nichts. Bis auf das Ziepen des Holzes auf ihrer Wange, war sie in Ordnung.
    Ihr fehlte nichts .
    Hoffnung loderte in ihr auf.
    Sie öffnete die Augen und wurde im gleichen Augenblick Zeugin von etwas , das sie nicht verstand.
    Der ältere der beiden Männer lag ausgestreckt auf dem Boden. M it der Hand hielt er seinen Hals umklammert. Blut troff zwischen seinen Fingern hervor und spritzte durch das Halbdunkel des Raumes. Er hatte die Augen aufgeri ssen und starrte den anderen Mann an.
    Dann versuchte er etwas zu sagen. Doch seine Stimme ging unter in einem kehligen Röcheln. Blu t schwappte ihm über die Lippen und lief ihm übers Kinn.
    Währenddessen stand der andere Mann nur da und betrachtete ihn. In der Hand hielt er einen großkalibrigen Revolver, aus dessen Mündung noch immer Rauch aufstieg. Der Schlaghahn war gespannt und der schwere Geruch von Schießpulver erfüllte den Raum.
    Erst in diesem Augenblick kapierte Claire, was passiert war. Der jüngere Mann hatte soeben den älteren niedergeschossen. Er hatte ihm von hinten quer durch den Hals geschossen.
    Obwohl sie nicht wusste, was das zu bedeuten hatte, wuchs ihre Hoffnung. Vielleicht war der andere Mann ein Verbündeter, dachte sie.
    Vielleicht...
    Sie blieb reglos liegen und verfolgte gespannt das bizarre Schauspiel, das s ich ihr bot.
    Der Mann mit dem Revolver trat einen Schritt an den Verletzten heran. Sein Gewehr hatte er in der Zwischenzeit geschultert. Es war lang und ragte wie eine Lanze über seinem Kopf empor.
    „Ends tation Häuptling“, sagte er schließlich . Ein Grinsen zierte seine Mundwinkel. Er sah überglücklich aus. Sein gesamtes Antlitz war eine Maske des Triumphes.
    Der Verletzte bäumte sich auf und versuchte erneut , zu sprechen. Doch wieder war seine Stimme nur ein ertrinkender Laut, in dem nur einige Wortfetzen zu verstehen waren:
    „... Hurens ohn... fal-sche... Schlange ... wer -d e...d –ich töten .“
    Der Versuch zu sprechen sorgte dafür, dass immer mehr Blut aus seinem Mund quoll. Claire konnte sehen, dass er zusehends schwächer wurde.
    Den anderen Mann schien das nicht zu interessieren. Er ging neben dem Verletzen in die Hocke und drückte ihm die Mündung des Revolvers an die Schläfe.
    „Ach, da wäre noch eine Sache“, sagte er, „ eine kleine Botschaft von Kardinal Canetti , dich ich Ihnen noch ausrichten sollte .“
    Der Verletzte hatte den Versuch zu reden inzwischen aufgegeben. Doch aus seinen Augen sprach der pure Hass.
    Er atmete aufgebracht und bei jedem Atemzug, den er tat, quol l mehr Blut zwischen seinen Fingern hervor.
    Gleichzeitig konnte Claire aber erkennen, wie seine freie Hand über den Dielenboden der Hütte huschte. Stück für Stück tastete er damit die Umgebung ab und suchte nach der Waffe , die ihm aus den Händen geglitten war, als er niedergeschossen wurde . Es waren kurze und hektische Bewegungen. Doch Claire konnte sehen, dass die Waffe außer Reichweite war.
    Er hatte keine Chance.
    Als der junge Mann das bemerkte, erstarb das Lächeln auf seinem Gesic ht und s ein Blick wurde kalt.
    Dann ging alles sehr schnell.
    „Sie sind gefeuert, Häuptling“, sagte er . Dann betätigte er den Abzug.
    Der Kopf des Verletzten explodierte. Claire konnte sehen , wie das Mündungsfeuer der Waffe an seinem Hinterkopf austrat. Gefolgt von einem Durcheinander von Knochen, Blut und Gehirnmasse. Es klatschte mit einem nassen Schmatzen an die gegenüberliegende

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