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Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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Sinn des Gesagten , einzugestehen. Gleichzeitig erklangen Johns Worte plötzlich wieder in ihre n Gedanken:
    ...es half nichts, er folgte uns hinaus in die Auffahrt. Ins Sonnenlicht. Können Sie sich das vorstellen...
    „Was hat das zu bedeuten?“
    „ G enau kann ich das noch nicht sagen. Aber es ist wahrscheinlich , dass es sich dabei um einen Auswuchs der Psychose handelt, unter der Ihre Schwester leidet. Man muss natürlich kein Psychiater sein, um den Zusammenhang zwischen Vampiren und Sonnenlicht zu erkennen, Miss Hagen. Deswegen glaube ich, Ihre Schwester hält sich inzwischen selbst für einen Vampir.“
    Der Rest des Gespräches mit Dr. Harris bestand nur noch aus Floskeln.
    Keine Angst, Miss Hagen. Wir kümmern uns um Ihre Schwester! Es wird alles wieder gut! Wir tun unser Bestes! Sie ist in besten Händen!
    Nachdem Dr. Harris seine seelsorgerische Pflicht erfüllt zu haben glaubte, erklärte er ihr , wo sich das Zimmer befand, in das er Amanda verlegt hatte.
    Danach zog er das Beret wieder in die Stirn und verabschiedete sich von ihr.

13.
     
    Eine Krankenschwester f ührte Claire anschließend zu Amandas neuem Zimmer . Es war in einem anderen Flügel des Hillside Medical Centers untergebracht, in einem der vielen verwinkelten Korridore im dritten Stock.
    Nachdem sie das Zimmer erreicht hatten, öffnete die Schwester die Luke in der Tür und warf einen nervösen Blick in de n Raum. Die Geste kam Claire völlig überzogen vor, doch sie sagte nichts. Dennoch drängte sich ihr das Bild eines Tierpflegers auf, der das Gehege einer Bestie überprüft e , bevor er es betrat .
    Als sich die Schwester vergewissert hatte, dass mit Amanda alles in Ordnung war, holte sie einen Schlüsselbund aus i hrem Kittel und sperrte die Tür auf.
    „Ich bleibe hier stehen, so lange Sie bei ihr drin sind“, sagte sie und schenkte Cla ire ein Lächeln.
    „Ist das denn nötig?“, fragte Claire.
    „Das ist Routine“ , antwortete die Schwester gleichgültig. Dann öffnete sie die Tür und Claire trat ein. Kaum hatte sie den Raum be treten, ging hinter ihr die Tür wieder zu und sie konnte hören, wie das Schloss mit Klicken zuschnappte.
    Das erste, was Claire auffiel, war die Dunkelheit in dem Raum . Die Deckenlampe war ausgeschaltet und nur ein schwacher Schimmer drang durch die zugezogenen Vorhänge in das Innere des Raumes . Claires Augen brauchten einen Augenblick, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Gleich darauf erkannte sie Amandas Silhouette. Sie saß auf ihrem Bett und schaute in Claires Richtung.
    „Hallo Claire“, erklang es vom Bett, „schön dich zu sehen.“
    Sehen? Ich erkenne kaum die eigene Hand vor Augen!
    „Ja, Schatz. Es ist auch schön dich zu sehen“, sagte Claire, „würde es dir etwas ausmachen, wenn ich das Licht anmache?“
    „ Nur zu, t u dir keinen Zwang an“, sagte Amanda.
    Claire wandte sich um und suchte nach einem Lichtschalter neben der Tü r. Schließlich ertastete sie zwei Schalter und betätigte beide, da sie nicht wusste, mit welchem von ihnen das Licht angemacht wurde. Im gleichen Augenblick flammten zwei Leuchtstoffröhren an der Decke auf und tauchten den Raum in den kränklich sterilen Farbton. Einen Farbton, den Claire seit jeher mit Krankenhäusern verband. Nachdem das Licht an war, wandte sie sich zu Amanda um.
    Zunächst erkannte Claire, dass Amanda ihre Arme in einer unnatürlichen Weise um den eigenen Oberkörper geschlungen hatte. Noch bevor dieser Eindruck auf den Grund ihres Verstandes gesickert war, begriff sie, dass ihre Schwester eine Zwangsjacke trug. Sie war eng anliegend und umschloss Amandas zierliche Gestalt von der Hüfte bis zum Hals. Ihre Amre waren an den jeweils gegenüberliegenden Seiten ihres Körpers fixiert.
    Claire konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, aus welchem Grund eine derart drastische Vorgehensweise angebracht war. B is zu diesem Zeitpunkt hatte sie geglaubt , dass es sich bei Zwangsjacke n um Relikte längst vergangener Tage handelte, die in modernen Kliniken keinerlei Anwendung mehr fand en .
    Als ob sie ihre Gedanken gelesen hätte, begann Amanda zu kichern und sagte:
    „Keine Angst, Schwesterherz. Die Weste ist nur zu meinem eigenen Schutz. Ich werde dir nichts tun.“
    Claire konnte die Bitterkeit hören, die in der Stimme ihrer Schwester mitschwang. Sie presste die W orte förmlich zwischen den Zähnen hervor . Ihre Augen hingegen fixierten sie ununterbrochen. Sie nagelten Claire geradezu fest .
    „Keine Sorge“, sagte

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