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Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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hat sich mein Gehirn in dieser Stresssituation zusammengereimt.“
    Noch ehe sie zu Ende sprach, kamen ihr ihre eigenen Worte wie Lügen vor. Wie eine Barriere, die sie Stück für Stück zu errichten versuchte, um sich vor dem zu schützen, was für ihren Verstand längst offensichtlich war.
    Gespannt wartete sie darauf, was George entgegnen würde. Doch statt etwas zu sagen, blickte er sie nur an, während seine Hände langsam begannen, einen Knopf seines Hemdes nach dem anderen zu öffnen.
    Als das Hemd offen war, zog er es auf beiseite und offenbarte ihr einen freien Blick auf seinen nackten Oberkörper.
    „Sieht das für Sie etwa aus, als hätte ich eine kugelsichere Weste getragen?“, fragte er.
    Claire starrte auf seine Brust, die von einem Dutzend Einschusslöchern übersäht war. Jedes der Löcher war etwa fingerdick und hatte schwarze, verschorfte Ränder. Dahinter konnte Claire rohes Fleisch erkennen. Trotz der Größe der Wunden, war kein einziger Tropfen Blut zu sehen .
    Der Anblick traf Clair e mit der Wucht eines Erdbebens. Die Barrieren, die sie in Gedanken aufgebaut hatte, fiel en schlagartig in sich zusammen . Was blieb , war die unerschütterliche Erkenntnis, dass der Mann, der mit ihr am Tisch saß, wirklich ein Vampir war.
    Gleich darauf dachte sie an ihre Schwester . Die Angst um Amanda hatte sich in der Zwischenzeit gelegt und tief in ihrem Unterbewusstsein geschwelt, heimlich und verborgen. Doch in diesem Augenblick flammte sie erneut au f. Die Wildheit , mit der Erinnerung, raubte Claire den Atem und schnürte ihr die Kehle zu. Vor ihrem geistigen Auge sah sie wieder, wie Amanda sich in ein Monster verwandelte . Sie s ah ihre grimmigen, hasserfüllten Augen und den gierigen Schlund, der einst ihr Mund gewesen war.
    Amanda, oh mein Gott! Ich muss ihr helfen!

40.
     
    „Schöne Gegend“, sagte Jones.
    Er parkte den Wagen am Straßenrand und stellte den Motor ab.
    Whitman schaute kurz vom Laptop auf, besah die imposanten Häuse r und die gepflegten Vorgärten. Dann senkte er wieder den Blick.
    „Nicht schlecht“, sagte er , während er auf die Tastatur hämmerte, „hier könnte ich meinen Ruhestand verbringen. “
    Bishop hingegen hatte keinen Sinn für die Pracht und die Schönheit, die ihn umgaben. Die Gegend war verlassen und die Grundstücke lagen weit auseinander. Die Häuser, die darauf standen, waren nahezu alle im gleichen viktorianischen Pastellton gehalten und sahen aus, wie die ausgebleichten Gebeine einer längst untergegangenen Eppoche.
    Jedes Haus, auf das er blickte, konnte der Unterschlupf des Dämons sein. Jedes der Fenster, die auf die Straße zeigten, war ein möglicher Aussichtspunkt, an dem die Bestie vielleicht Wache schob und sie beobachtete. Nirgends brannte Licht und auch ansonsten war kein Lebenszeichen zu erkennen. Die dunkeln Fenster sahen aus, wie die Augenhöhlen eines Totenkopfes – ohne Ausdruck und Leben.
    „ Empfangen Sie ein Signal?“, fragte er, ohne sich zu Whitman umzuwenden.
    „Nein“, sagte Whitman, „aber ungefähr hier war die letzte Ortung ihres Mobiltelefons.“
    „Können Sie herausfinden, in welches der Häuser sie verschwunden ist?“
    „Nein, keine Chance. Ich kann nur sagen, dass es sich um eines der Häuser im Umkreis von etwa 100 Metern handeln müsste.“
    „Wie viele Häuser sind das insgesamt?“
    „ Mehr als 20 “, sagte Whitman.
    Bishop überlegte. Systematisch kreisten seine Gedanken die übrig gebliebenen Möglichkeiten ein, wie ein guter Hir tenhund eine verängstigte Schaf herde. Dann zogen sie allmählich immer engere Kreise und begannen die übrig gebliebenen Optionen zu filtern. Eine nach der an deren spielte er durch und wog sie auf ihre Erfolgsaussicht en ab. Es war ein Spiel, das in vielerlei Hinsicht, mehr mit Glück, als mit Verstan d zu tun hatte, aber dennoch erstaunlich oft zum Ziel führte.
    „Was ist mit dem Grundbuch der Stadt ? Können Sie vielleicht über die Eintragungen im Grundbuch einen Hinweis darauf finden, wem die Häuser gehören? Vielleicht gibt es dort eine Unregelmäßigkeit, die uns weiterhelfen könnte?“
    Sofort erklang aufgebrachtes Tippen vom Rücksitz des Wagens.
    „Das ist auch nicht möglich“, sagte Whitman nach einer Weile , „die meisten Häuser hier gehören Firmen, die ihre Hauptniederlassung im Ausland haben. Auf den Caymans, in Monte Carlo und in Hongkong. Die reichen Säcke hier aus der Gegend versuchen dadurch wohl St euern zu sparen, indem sie ihre eigenen Immobilien

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