Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)
unter den Beifahrersitz , holte seine Maschinenpistole hervor und entsicherte sie. Auf dem Rücksitz tat Whitman dasselbe. Er klappte den Laptop zu, griff über die Rückbank hinweg in den Kofferraum des Wagens und holte ein Gewehr hervor. Nur Jones saß immer noch untätig auf dem Fahrersitz und umklammerte das Lenkrad.
„Los“, sagte Bishop, „stürmen wir die Bude.“
„Ja Sir“, bellte Jones. Er ließ den Wagen an und trat mit solcher Wucht aufs Gaspedal, dass die R eifen quietschend durchdrehten.
4 1.
Noch ehe George reagieren konnte, war Claire aufgestanden und in den Keller gestürmt - z urück in den Raum, in dem sie zu sich gekommen war . Sie hatte nicht lange darüber nachgedacht, sondern war einer Eingebung gefolgt. Einer Eingebung , die ihr gesagt hatte, dass sie zumindest das Überraschungsmoment auf ihrer Seite hatte, falls ihr Gastgeber versuchen sollte, sie aufzuhalten. Eiligen Schrittes war sie durch den Korridor gerannt und war die Kellertreppe hinab gestürmt .
Nachdem sie es in den Raum geschafft hatte, hatte sie ihre Handtasche von der Kommode genommen und hatte dann sofort den Rückweg angetreten. Kaum hatte sie das die Treppe erklommen, wählte sie auch schon die Nummer des Hillside Medical Centers , in dem Amanda behandelt wurde .
Das Klingeln am anderen Ende der Leitung verriet ihr , dass sie wieder Netz hatte.
Eine Woge der Erleichterung durchströmte ihre Gedanken, als sich am anderen Ende eine Frauenstimme meldete:
„Hillside Medical Center, New York City – Sie sprechen mit der Auskunft - mit wem darf ich Sie verbinden?“
Claire wollte die Frau bitten, sie mit Dr. Harris zu verbinden. Doch plötzlich schloss sich eine Hand um den Arm, mit dem sie das Telefon hielt.
Sie wandte sich um und sah in das finstere Gesicht von George . Wut schimmerte in seinen Augen, wie ein Ölfleck auf nassem Asphalt. Noch bevor sie etwas sagen konnte, drückte er zu . So fest, dass brennender Schmerz durch ihren Arm fuhr. Der Schmerz war zwar nicht so intensiv , wie in der Nacht zuvor, aber dennoch stark genug, um sie am Telefonieren zu hindern.
„Aua, Sie tun mir weh, verdammt“, zischte Claire.
„Her damit“, schrie George . Gleichzeitig versuchte , er ihr das Mobiltelefon zu entreißen. Doch Claire wehrte sich . Sie versuchte sich aus seinem Griff zu winden, schlug ihm mit der Hand gegen die Brust und mit dem Fuß gegen die Schienbeine. Es waren alles Methoden, die sie im Kurs für Selbstverteidigung gelernt hatte. Und all diese Tricks hatten in diesem Augenblick ein e s gemeinsam: Sie waren völlig wirkungslos.
„Sie ve rstehen das nicht“, sagte sie , „es geht um meine Schwester. Ich muss ihr helfen.“
„ Sie verstehen nicht“, schrie George , „die Leute, die hinter Ihnen her sind, überwachen wahrscheinlich I hr Mobiltelefon. Sie werden uns finden !“
Genau in diesem Augenblick gelang es ihm, Claire das Telefon aus der Hand zu reißen. Noch ehe sie reagieren konnte, ballte er die Hand zur Faust . Als er gleich darauf die Hand wieder öffnete, prasselten die Überreste des Telefons lautstark auf den gefliesten Boden. Er hatte es zerstört.
Claire konnte spüren, wie Wut in ihr hochsti eg. Sie wollte ihn beschimpfen und ihn fragen, warum zum Teufel er das gemacht hatte . Sie sp itzte gerade ihre Lippen, um die erste n Wort e zu formen...
Sie verdammtes Arschloch...
... die ihr auf der Zunge lagen, als sie von draußen einen schrillen Laut vernahm. Es klang fast wie ein Schrei.
Für einen Augenblick stand sie reglos da, während ihr Gehirn den Sinneseindruck verarbeitete. Kurz darauf erkannte sie das Geräusch und identifizierte es als das, was es wirklich war: Das Quietschen von durchdrehenden Autoreifen.
Da hat es wohl jemand verdammt eilig.
Sie blickte zu George , der ebenfalls aufmerksam lauschte. Während sie sich ansahen, konnte Claire klar und deutlich das Heulen eines Motors hören. Das Geräu sch schwoll an und kam mit jeder Sekunde näher.
George wandte sich ab, lief zum Ende des Korridors und warf einen Blick aus dem Küchenfenster, das hinaus auf die Straße zeigte. Claire folgte ihm. Währenddessen wurde das Geräusch immer lauter. Es klang bedrohlich, wie das Brummen eines tief fliegenden Bombers.
Claire blickte durch das Fenster, über den Vorgarten hinweg, auf die Straße. Im gleichen Augenblick schoss von rechts ein schwarzer Geländewagen in ihr Blickfeld. Kurz darauf erklang erneut das Quietschen von Reifen. Die Räder des Wagens
Weitere Kostenlose Bücher