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Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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Zeit vergeuden. Finden Sie nicht auch?“

58.
     
    Das Blut auf Whitmans Hand war verschorft und auf der Handfläche zeichnete sich inzwischen eine dicke Kruste ab. Trotzdem schien sich Amanda nicht daran zu stören. Immer noch gierte sie da nach und ihre Augen funkelten mehr als je zuvor.
    „Komm schon, verdammt nochmal“, knurrte Bishop, „verrat mir endlich, wo sich Claire versteckt. Wo ist sie?“
    Amanda wandte sich zu ihm um. Ihre Mundwinkel spannten sich zu einem Lächeln und offenbarten zwei Reihen spitzer Zähne.
    „ Den Teufel werde ich tun, du verdammter Hurenbock“, sagte sie, „Claire, diese Fotze, gehört mir ganz allein. Ich habe noch eine Rechnung mit ihr offen.“
    Amandas Lächeln wurde breiter. Es war ein Ausdruck blanken Hohns, der den drei Männern aus dem Kofferraum entgegenschlug. Whitman schien besonders verunsichert. Immer wieder schaute er zu Bishop, so als wollte er sich davon überzeugen, was dieser als nächstes vorhatte.
    Bishop selbst ließ sich von Amandas Spielchen jedoch nicht irritieren. Vielmehr wusste er, dass inzwischen die Zeit gekommen war, andere Seiten auf zuziehen. Er wandte sich zu Petric um.
    „Los“, sagte er, „geben Sie mir das Weihwasser.“
    Petric griff in die Brusttasche seiner Armeeweste und holte eine dünne Phiole heraus, die eine klare und durchsichtige Flüssigkeit enthielt. Dann reichte er sie Bishop. Dieser schnippte mit dem Daumen den Verschluss beiseite und wandte sich wieder zu Amanda um, deren Gesicht sich inzwischen vollkommen verdüstert hatte.
    Bishop kam es in diesem Augenblick fast so vor, als wüsste di e Kreatur, dass das Zuckerbrot inzwischen aufgebraucht war. Ganz recht, dachte er, jetzt ist die Peitsche an der Reihe .
    „Amanda, Amanda“, sagte er und beugte sich in den Kofferraum, „du hättest es so verdammt leicht haben können. Stattdessen hast du dich aber für die harte Tour entschieden, wie es aussieht.“
    „Fahr zur Hölle“, zischte Amanda . Im gleichen Augenblick machte Bishop eine blitzschnelle Handbewegung und verspritzte den gesamten Inhalt der Phi ole in die Richtung von Amandas Gesicht.
    Zunächst war nur ein Zischen zu hören – ein lang gezogener , hoher Laut. Amandas Antlitz war zu einer ungläubigen Fratze verzerrt. An den Stellen, wo sie das Weihwasser getroffen hatte, begann ihre Haut zu glimmen und zu rauchen. Gleich darauf finden ihre Haare Feuer. Zunächst züngelten nur ein paar Flammen an ihren Schläfen, kurz darauf aber brannte ihr halber Kopf lichterloh.
    „Wie gefällt dir das , du verdammte Ausgeburt der Hölle?“, fragte Bishop, obwohl er sich sicher war, dass Amanda ihn nicht hören konnte.
    Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, den Brand zu löschen. Sie warf sich herum und schlug mit dem Kopf gegen den Käfigboden und die Gitterstäbe . Der gesamte Wagen wackelte und polterte unter der Wucht ihrer Anstrengungen. Gleichzeitig verströmte der Käfig ein Durcheinander der verschiedensten Gerüche, wobei die von verbranntem Fleisch und versengten Haaren mit Abstand die stärksten waren.
    Schließlich gelang es Amanda, das Feuer zu löschen. S ie kam auf der Seite zu liegen und offenbarte Bishop ein wahres Bild der Verwüstung auf ihrem Gesicht:
    Fast ihre kompletten Haare waren verbrannt und die Kopfhaut darunter war größtenteils verkohlt. An mehreren Stellen war sie aufgeplatzt und offenbarte versengtes Fleisch. Ihr rechtes Auge war matt und schwarz und ihre Nase war komplett verbrannt und offenbarte den Blick auf den darunter liegenden Knochen.
    „Bist du jetzt bereit mit uns zu reden?“, fragte Bishop.
    Amanda starrte ihn mit dem ihr verbliebenen Auge an, sagte jedoch nichts.
    „Los Petric“, sagte Bishop, „geben Sie mir die zweite Phiole.“
    Bishop wollte sich gerade zu Petric umdrehen, als aus dem Käfig ein knurrender Laut erklang:
    „Nein“, knurrte Amanda, „nein, bitte nicht! Es tut so weh.“
    „ Ich weiß nicht, ob du meine Botschaft auch wirklich verstanden hast, Amanda. Vielleicht tut dir eine weitere Ladung Weihwasser ganz gut, was meinst du?“
    Bishops Augen funkelten. Der Triumph zierte sein Gesicht, wie eine plumpe Theatermaske.
    „Nein“, sagte Amanda. Ihre Stim me klang fast wieder menschlich: „I ch sage Ihnen, was Sie wissen wollen. Aber bitte tun Sie mir nicht mehr weh.“
    „Zum letzten Mal , Amanda “ , fragte Bishop, „wo ist Claire?“
    „Sie ist in Rockwell“, sagte Amanda.
    Bishop war erstaunt darüber, dass sie derart schnell mit der Antwort

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