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Flesh Gothic (German Edition)

Flesh Gothic (German Edition)

Titel: Flesh Gothic (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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bereit dafür sein. Je mehr Informationen wir sammeln, desto stärker ist unsere Position. Ach ja, noch etwas. Sie wissen doch über Faye Mullins Bescheid, oder?«
    Der Name brachte in seinem Gedächtnis etwas zum Klingeln. Die übergewichtige Frau von der Halloween-DVD ... »Karen hat sie erwähnt. Die Hausmeisterin oder so. Eine Putzfrau.«
    »Sie ist die einzige Überlebende des 3. April«, erklärte Clements. »Sie befand sich im Haus, als die ganze Scheiße stattfand.«
    »Was?«
    »Sie haben mich schon richtig verstanden. Ich vermute, Hildreth hat sie allein deshalb nicht getötet, weil er gar nicht wusste, dass sie in der Villa war. Ich habe versucht, mit ihr zu reden, aber sie wirkte völlig durchgedreht. Vielleicht haben Sie mehr Glück.«
    Westmore zeigte sich leicht verstört. »Vivica hat nie erwähnt, dass jemand die Nacht überlebt hat.«
    »Das liegt wahrscheinlich daran, dass Vivica Ihnen eine ganze Menge nicht erzählt hat. Faye Mullins ist die einzige lebende Zeugin.«
    »Wo ist sie?«
    »In der Danelleton-Privatklinik, etwa eine halbe Autostunde von hier entfernt. Einer dieser überkandidelten Psychoschuppen, die 20.000 Dollar pro Woche und mehr kassieren. Fahren Sie hin und reden Sie mit ihr.«
    Westmore war nicht überzeugt. »In einer solchen Privatklinik lässt man bestimmt nur die nächsten Verwandten zu ihr durch.«
    »Fahren Sie morgen hin, gegen ... sagen wir 14:00 Uhr. Ich kann ein paar Beziehungen spielen lassen und dafür sorgen, dass Sie reinkommen.«
    »Wie?«
    »Der Sicherheitsleiter der Klinik ist mein Neffe. Vertrauen Sie mir.«
    Westmore seufzte erneut. »Ja, sieht so aus, als würde ich das tun.«
    »Dann sehen wir uns morgen um Mitternacht.«
    »Sie werden doch da sein, oder?«
    Clements lachte. »Mit Schaufeln und Kanonen.«
    Der meint das echt ernst ...
    Clements stieg in einen großen verbeulten Oldsmobile 98 mit Faltdach. Die junge Frau ging zur anderen Seite herum, doch bevor sie einstieg, starrte sie mit großen und ausdruckslosen Augen über das Dach hinweg. Ein Zittern durchfuhr ihren Körper.
    »Seien Sie vorsichtig in dem Haus«, sagte sie sehr leise.
    »Mach ich«, erwiderte Westmore.
    Clements kurbelte das Fenster herunter. »Wir holen Debbie Rodenbaugh aus diesem Irrenhaus raus. Danach suche ich Hildreth und puste sein verfluchtes Hirn ins Nachbardorf. Seins und das von allen, die auf seiner Seite stehen.« Clements zwinkerte. »Ich werde jeden Einzelnen dieser durchtriebenen, abartigen Drecksäcke umbringen und jede Sekunde genießen.«
    Westmore sah den beiden nach, als sie davonfuhren.

Kapitel 12
    I
    Die Pendeluhr im Foyer schlug eins, als Westmore zurückkehrte. Er hatte seine späte Rückkehr angekündigt und Mack war so freundlich, die Alarmanlage zu deaktivieren und ihn ins Haus zu lassen.
    Irgendwie fühlte sich auf Anhieb etwas merkwürdig an.
    Mack schloss die Tür und schaltete den Alarm wieder scharf.
    »Stimmt etwas nicht? Das Haus fühlt sich so ... eigenartig an.«
    »Das kann man wohl sagen, dass etwas nicht stimmt«, bestätigte Mack. »Willis hatte wieder einen seiner Anfälle. Er und Nyvysk sind im Atrium.«
    Westmore folgte ihm den Hauptflur hinab. »Wo sind Cathleen und Adrianne?«
    »Die machen beide ihr Ding.«
    Westmore vermutete, das bedeutete, dass Adrianne wieder eine Astralwanderung unternahm und Cathleen sich in Trance versetzt hatte, um zu versuchen, mit etwas in der Villa Kontakt aufzunehmen.
    Im Atrium herrschte Totenstille. Nyvysk und Willis saßen am langen Besprechungstisch. Willis trug seine Handschuhe und sah zutiefst erschüttert aus.
    »Was ist passiert?«, wollte Westmore wissen.
    »Willis hatte eine weitere Zielvision«, teilte Nyvysk ihm mit.
    »Wann?«
    »Unmittelbar nachdem Sie das Büro oben verlassen haben«, antwortete Willis.
    »Wieder eine mit Debbie Rodenbaugh?«
    »Nein, es war die Frau, die versucht hat, den Safe zu öffnen. Vanni. Und es war keine passive Vision – sie war aktiv. Ich glaube, es war ihr Wiedergänger, der mit mir kommuniziert hat, aber es war ... irgendwie anders als sonst. Oder ich hatte eine Schläfenlappenhalluzination.«
    »Sag ihm, was die Vision ausgelöst hat«, forderte Nyvysk ihn auf.
    »Der Tresor. Ich habe den Kombinationsdrehknopf am Tresor berührt und erhielt mehrere Bilder.«
    Westmores Augen weiteten sich jäh. »Haben Sie ...«
    »Ich habe nicht gesehen, was in dem Safe ist«, unterbrach ihn Willis mit monotoner Stimme. »Nur Vanni. Anfangs war die Vision passiv; ich habe sie

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