Fliedernächte: Roman (German Edition)
Erwartungen befrachten sollte. Immerhin waren sie beide vernunftorientierte Menschen, die ein ausgefülltes Leben hatten …
Genieß den Augenblick. Genieß das Feuerwerk.
Sie spürte eine leichte Berührung an der Hand und blickte sich um, ohne jemanden zu sehen. »Also gut, Lizzy«, murmelte sie. »Genießen wir den Augenblick gemeinsam.«
Als die letzte Rakete am Himmel in Abertausende funkelnder Sterne zerplatzte, ging sie wieder nach unten, um für Getränkenachschub zu sorgen. Sie war guter Stimmung, denn die Gäste hatten die besondere Atmosphäre auf dem Balkon, die laue Sommernacht und die eisgekühlten Margaritas sehr genossen. Jetzt würden sie gemeinsam weiterfeiern.
Sie stellte frische Getränke und Tacos mit Salsa auf ein großes Tablett, dazu ein paar der hübschen kleinen Cupcakes mit amerikanischer Flagge, die sie in der Bäckerei erstanden hatte, und trug alles nach oben.
Für Ryder war bereits ein Teller hergerichtet, den sie in ihren Privatkühlschrank zu dem Bier gestellt hatte, das sie inzwischen jederzeit für ihn bereithielt.
Hatte das etwas zu bedeuten?
Nein, sagte sie sich. Warum sollte sie nicht für einen Mann ein kühles Bier im Haus haben, wenn er das am Abend einem Wein vorzog? Für jeden ihrer Gäste würde sie das Gleiche tun. So einfach war das.
Mitten auf der Treppe blieb sie stehen, weil Ryder ihr von oben entgegenkam.
»Ich wusste nicht, dass du schon da bist.«
»Ich hab D.B. in deiner Wohnung abgesetzt. Er hat so viel mit den Jungs herumgetobt, dass er völlig fertig ist. Hast du die etwa selbst gemacht?« Er deutete auf die Cupcakes.
»Nein, die sind aus der Bäckerei.«
Er schnappte sich einen und schob ihn sich in den Mund. »Lecker.«
»Oben wartet ein ganzer Teller davon auf dich. Und kaltes Bier. Ich muss noch dieses Tablett auf den Balkon bringen.«
»Hier. Ich hab dir ebenfalls was mitgebracht«, sagte er und reichte ihr einen Plastikstab mit Stern obendrauf.
»Was ist denn das?«
»Wonach sieht es aus? Es ist ein Zauberstab. Sie verkaufen dieses Leuchtspielzeug im Park. Die Jungs haben Leuchtschwerter und Lasergewehre gekriegt. Das hier ist eher was für Mädchen.«
Hope lachte. »Auf jeden Fall.«
»Die Dinger sind echt witzig.« Als Ryder auf zwei Knöpfe drückte, fing der Stab an zu blinken, und zugleich ertönte eine laute Melodie.
Sie griff danach und schwenkte ihn vorsichtig durch die Luft. »Du hast recht. Er ist echt witzig. Danke.«
»Hast du was vom Feuerwerk gesehen?«
»O ja. Es war echt umwerfend. Wir waren mit Tacos, Salsa und Margaritas auf dem Balkon.«
»Wir sind doch nicht in Mexiko.«
»Der Wunsch meiner Gäste ist mir Befehl. Und Margaritas schmecken überall. Ich mixe dir hernach auch eine, wenn du willst. Oder möchtest du mit nach draußen kommen?«
»Lieber nicht. Mein Tagesbedarf an anderen Menschen ist gedeckt. Im Park war die Hölle los.«
»Okay, dann geh schon rauf und bedien dich, ich komm so schnell wie möglich nach. Aber heb mir was auf«, mahnte sie lachend, bevor sie zu ihren Gästen zurückkehrte.
Obwohl sie sich später als erwartet und erhofft loseisen konnte, erlebten sie und Ryder zu später Stunde noch ein Feuerwerk der besonderen Art. Was allerdings dazu führte, dass Hope am nächsten Morgen nur schwer aus dem Bett fand.
Bis sie das Frühstück für die Gäste zubereitet und die Abreiseformalitäten erledigt hatte und wieder in ihre Wohnung kam, waren Ryder und D.B. bereits fort.
Siehst du? Es ist überhaupt nicht kompliziert .
Sie griff nach dem albernen Zauberstab, schaltete ihn an. Und merkte, dass er ihr Herz mehr berührte als der Blumenstrauß.
Sie legte ihn zur Seite, stieg wieder ins Erdgeschoss hinunter und begann mit dem großen Aufräumen. Während sie Wäschesäcke in die Abstellkammer schleppte, steckte Avery den Kopf zur Tür herein.
»Leg mal eine Pause ein.«
»Du hast gut reden. Was tust du überhaupt um diese Uhrzeit in der Stadt?«
»Ich halte dich von der Arbeit ab. Komm mit und schau dir meinen neuen Laden an. Du warst schon seit über einer Woche nicht mehr dort.«
»Ich wollte ja längst mal wieder vorbeikommen, aber …«
»Nichts da. Die Gäste sind, soweit ich sehe, alle weg, und Aufräumen kannst du später.«
»Bald treffen die nächsten Gäste ein …«
»Zwanzig Minuten wirst du dir schon leisten können. Clare schaut ebenfalls vorbei.«
»Okay, ich sag bloß Carolee Bescheid, dass ich kurz weggehe.«
»Hab ich bereits für dich erledigt.« Avery nahm ihre
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