Fliege machen
du selbst bei den Suppenengeln essen«, konterte Danner ungerührt.
Staschek stöhnte: »Wisst ihr, wie lange ich einen
Kollegen abstellen muss, damit er alle Edgars in Bochum und Umgebung aus den
Meldedateien rausfiltert, die Motzki oder so ähnlich heiÃen? Dann muss er alle
überprüfen. Und am Ende kommt unser Edgar aus Köln und die Arbeit war umsonst.«
»Aber dann hat zumindest auch mal einer von euch für
seinen Stundenlohn gearbeitet«, stichelte Danner belustigt weiter.
Ich kaute nachdenklich auf meiner Unterlippe.
Die Polizei würde prüfen, ob Bohne etwas mit Flieges Tod
zu tun hatte. Dicke und Engel würde niemand mit dem Fall in Verbindung bringen.
Erst jetzt bemerkte ich, dass Danner mein Gesicht studierte.
»Sonst noch was?«, erkundigte er sich prompt.
Ja. Ich wollte nach Hause. Ins Bett.
Ich seufzte. »Bohne ist nicht der Einzige, der Stress mit
Fliege hatte.«
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»Einen schönen guten Abend, meine Damen. Mein Name
ist Lennart Staschek, Erster Kriminalhauptkommissar, Kriminalinspektion 1,
Kriminalkommissariat 11 â besser bekannt als die Mordkommission.
Betrachten Sie sich als herzlich eingeladen zu einem netten Gespräch im
Polizeipräsidium. Morgen früh, zehn Uhr. Für den Fall, dass Sie den Weg zu uns
nicht finden sollten, muss ich Sie bitten, mir Ihre Personalien zu überlassen.«
Engel und Dicke gafften Staschek mit offenem Mund an.
»Du hast die Bullen hergeführt, du Schlampe?« Während
Engels Reaktion auf sich warten lieÃ, sprang Dicke mit gefletschten Zähnen auf
mich zu. »Ich wusste doch, dass irgendwas mit dir nicht stimmt!« Angriffslustig
fuhr sie zu Staschek herum: »Von mir erfährst du kein Wort, Bullenarsch!«
Staschek lächelte verbindlich: »Bisher hat es sich um einfache
Zeugenvernehmung gehandelt. Jetzt haben wir eine Beamtenbeleidigung.«
»Kann gut sein, dass gleich noch âne Körperverletzung dazukommt«,
bellte Dicke.
Stascheks Samtstimme wurde eine Spur schärfer: »Vor so
einer unüberlegten Reaktion möchte ich Sie bewahren. Sollten Sie mir Ihre Daten
nicht freiwillig nennen, lasse ich Sie von meinen uniformierten Kollegen
abholen. Ihre Personalien kann mir auch unsere Mitarbeiterin Frau Ziegler mitteilen.«
Oh, oh.
Mit einem Kopfnicken deutete Staschek auf mich.
Lenny, du Vollidiot!
»Mitarbeiterin?« Dickes Blick flitzte von Staschek zu
mir. »Du bist âne Bullenbraut?!«
Das warâs mit meiner Tarnung! Da hatte der Superpapa vom
Dienst ja endgültig verhindert, dass ich allein auf den gefährlichen Bochumer
StraÃen ermitteln konnte.
Dickes tief in ihr zerknautschtes Gesicht eingegrabene
Augen begannen vor Zorn zu glühen. Ihre hängenden Wangen färbten sich
dunkelrot, das ganze Gesicht schien sich um die platte Nase in der Mitte
zusammenzuziehen.
»Privatdetektivin«, korrigierte ich zähneknirschend.
Engel blinzelte mich mit kugelrunden Augen an. Ihre
Freundin hingegen kochte.
»Wir sehen uns morgen, meine Damen«, verabschiedete sich
Staschek.
»Verräterin!«, brüllte Dicke im gleichen Moment und
donnerte wie ein wutschnaubender Stier auf mich los. Sie war an Staschek
vorbeigestampft, bevor der begreifen konnte, was gerade passierte.
Meine eigenen jahrelang trainierten Reflexe funktionierten
besser. Ich rammte Dicke meine Schulter in den schwabbeligen Rumpf, stemmte ihr
gleichzeitig mein rechtes Bein in den Weg. Mit aller Kraft hebelte ich sie über
mein Knie und hieb ihr, während sie den Kontakt zum Boden verlor, beide Hände
in den Rücken.
Doch einmal in Bewegung war der massige Körper des
Mädchens sowieso nicht mehr zu bremsen. Sie krachte durch die Plastikplane in
die Butze. Die Brocken, mit denen die Plane auf den Stahlträgern beschwert
gewesen war, hagelten mit dumpfen Aufschlägen herunter und schlugen Kerben in
den neu betonierten Boden.
Dicke landete scheppernd in der mit leeren Flaschen gefüllten
Mandarinenkiste. Splitternd spritzten Scherben auseinander.
»Blöde Fotze! Das kriegst du wieder!«, tobte Dicke unter
der raschelnd niedersinkenden Plane weiter. Sah aus wie ein blaues Gespenst mit
Tobsuchtsanfall. »Pass bloà auf, dass du mir nicht allein über den Weg läufst,
du verlogenes Dreckstück!«
Â
32.
»Die schwangere Kleine ist doch nie im
Leben volljährig«, stellte
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