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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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dort draußen.«
    »Ich habe sie schon vor einer ganzen Weile gehört. Wahrscheinlich hat
    sie viel Spaß. In Ankh-Morpork hat sie nicht viele Chancen, sich richtig
    auszutoben.«
    »Äh… nein…« Mumm dachte an einen Werwolf, der sich austobte.
    Aber Angua würde doch nicht…
    »Ihr beiden…äh… kommt ihr gut miteinander zurecht?« fragte Mumm
    und versuchte, in der Dunkelheit etwas zu erkennen.
    »Oh, ja. Bestens.«
    Es beunruhigt dich also nicht, daß sich Angua immer wieder in einen Wolf verwandelt ? Mumm brachte es nicht fertig, diese Frage zu stellen.
    »Es gibt überhaupt keine… Probleme?«
    »Nein, eigentlich nicht, Herr Kommandeur. Angua kauft ihren eigenen
    Hundekuchen, und sie hat ihre Klappe in der Tür. Bei Vol mond werde
    ich kaum an den Ereignissen beteiligt.«
    Laute Stimmen erklangen in der Nacht, und dann raste eine Gestalt aus
    der Dunkelheit heran. Sie jagte an Mumm vorbei und verschwand in
    einem Zelt, ohne nach einem Eingang zu suchen. Sie pral te mit vol er
    Geschwindigkeit auf das Tuch und setzte den Weg fort, bis das ganze
    Zelt um sie herum einstürzte.
    »Und was war das ?« fragte Jabbar.
    »Die Erklärung könnte recht lange dauern«, sagte Mumm und stand
    auf.
    Karotte und Detritus zogen bereits an den Planen des Zelts.
    »Wir sind D’regs«, sagte Jabbar vorwurfsvoll. »Die Tradition verlangt
    von uns, daß wir unsere Zelte leise abbauen, nicht auf eine solche Weise…«
    Der Mond schien hel genug. Angua setzte sich auf und zog Karotte
    ein Stück Zelt aus der Hand.
    »Herzlichen Dank«, sagte sie und hül te sich in den Fetzen. »Bevor jemand fragt: Ich habe ihn nur in den Hintern gebissen. Ziemlich fest.
    Und das war keineswegs angenehm, glaubt mir.«
    Jabbar spähte in die Wüste und blickte dann auf Angua hinab. Mumm
    sah, wie er nachdachte, und er legte ihm einen brüderlichen Arm um die Schultern.
    »Ich sollte dir besser erklären…«, begann er.
    »Dort draußen befinden sich zweihundert Soldaten!« stieß Angua her-
    vor.
    »Verschieben wir die Erklärungen auf später«, sagte Mumm.
    »Sie gehen überal um dieses Lager herum in Stel ung! Und sie sehen
    nicht sehr freundlich aus! Hat jemand passende Kleidung für mich? Und
    etwas zu essen? Und etwas zu trinken? Hier gibt es überhaupt kein Wasser!«
    »Bestimmt wagen sie es nicht, vor dem Morgengrauen anzugreifen«,
    meinte Jabbar.
    »Was hast du vor?« fragte Karotte.
    »Wir greifen bei Morgengrauen an!«
    »Ah. Nun… äh… wenn ich dir viel eicht eine Alternative vorschlagen
    dürfte…«
    »Eine Alternative? Es ist richtig, bei Morgengrauen anzugreifen! Das Morgengrauen ist praktisch für den Angriff geschaffen !«
    Karotte wandte sich an Mumm und salutierte. »Ich habe das Buch ge-
    lesen, Herr Kommandeur. Während du… geschlafen hast. Taktikus geht
    ziemlich ausführlich auf Situationen ein, in denen eine kleine Streitmacht einer viel größeren gegenübersteht. Wir könnten jetzt angreifen.«
    »Aber es ist dunkel.«
    »Für den Feind ebenfalls, Herr Kommandeur.«
    »Ich meine, es ist zappenduster! Man kann nicht einmal sehen, gegen
    wen man kämpft! Die meiste Zeit würde man auf die eigenen Leute ein-
    schlagen!«
    » Wir nicht, Herr Kommandeur. Weil wir nur wenige sind. Wir brau-
    chen uns nur zum Feind zu schleichen und dort ein wenig Radau zu ma-
    chen. Anschließend überlassen wir ihn sich selbst. Taktikus meint, in der
    Nacht seien al e Heere gleich groß.«
    »Da hat er gar nicht mal so unrecht«, sagte Angua. »Die Leute kriechen
    einzeln oder zu zweit umher, und sie sind ebenso gekleidet wie…« Sie
    deutete auf Jabbar.
    »Das ist Jabbar«, stellte Karotte vor. »Er ist gewissermaßen nicht der
    Anführer.«
    Jabbar lächelte nervös. »Geschieht es oft in eurer Heimat, daß sich
    Hunde verwandeln in nackte Frauen?«
    »Manchmal vergehen Tage, ohne daß so etwas passiert«, erwiderte An-
    gua scharf. »Wenn mir jetzt bitte jemand Kleidung geben würde… und
    ein Schwert, fal s es zum Kampf kommt.«
    »Äh… ich glaube, Klatschianer haben sehr besondere Vorstel ungen,
    was kämpfende Frauen angeht…«, begann Karotte.
    »Ja!« sagte Jabbar. »Wir erwarten von ihnen, daß sie gut zu kämpfen
    verstehen, Blauauge! Wir sind D’regs!«

    Das Boot tauchte im schmutzigen Wasser unter einem Pier auf. Langsam
    öffnete sich die Luke.
    »Hier riecht’s wie zu Hause«, sagte Nobby.
    »Man kann dem Wasser nicht trauen«, erwiderte Feldwebel Colon.
    »Ich traue dem Wasser daheim nicht, Feldwebel.«
    Es

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