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Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Pavlovic
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lassen.
    Er geht nach hinten, um Mick die harte Wahrheit zu eröffnen und trifft ihn auf halbem Weg vor dem Futterregal.
    „Ich will ein Piercing“, sagt Mick schnell und finster, „und ich habe Angst vor Nadeln. Ich brauche jemanden, der meine Hand hält.“
    Daniel schluckt die harte Wahrheit runter und starrt Mick an, der beharrlich seine dreckigen Turnschuhe anstarrt.
    „Nach dem Zirkus hätte ich jetzt mindestens mit einem Tankstellenüberfall gerechnet“, sagt er.
    Mick schlingt seine Arme um sich selbst und schweigt.
    „Warum willst du ein Piercing, wenn du Angst vor Nadeln hast?“
    Mick zieht die Schultern hoch.
    „Keine Ahnung. Genau deshalb, vielleicht.“
    „Aha. Ja, das klingt unbedingt logisch.“
    „Tut es das?“
    „Nicht wirklich.“
    Mick sieht auf und zu Daniels Erstaunen ist da etwas völlig Fremdes in seinem Gesicht: Unsicherheit.
    „Hast du noch nie etwas getan, wovor du Angst hattest, genau deshalb?“
    „Nein, warum sollte ich?“
    „Weil Angst scheiße ist. Weil Angst unfrei macht. Weil man das tun sollte, was man will und nicht nur das, was man sich traut.“
    „Okay.“
    Pause.
    „Was für ein Piercing soll es denn sein?“
    „Unterlippe.“
    „Oh. Du willst nicht vielleicht erst mit einem stinknormalen Ohrring anfangen?“
    „Nein. Zu einfach.“
    „Und was, wenn du mir dort vom Stuhl kippst?“
    „Dann musst du mich eben wieder wachküssen.“
    „Den Teufel werd ich tun.“
    „Wieso? Lieber du als so ein schmieriger Tätowierer.“
    „Wenn er schmierig ist, solltest du dich gar nicht von ihm piercen lassen.“
    „Okay, Klugscheißer. Können wir gehen?“
    „Zehn Minuten. Ich muss noch einen Kassenabschluss machen und hinten die Anlage überprüfen.“
    „Dann beeil dich.“
    Daniel zwingt sich, Micks letzte Anweisung nicht zu befolgen. Wenn er jetzt einen Fehler an der Anlage macht, sitzen die Fische übers Wochenende ganz schön in der Patsche und überhaupt braucht Mick sich nicht einzubilden, er müsste nur hier auftauchen und alles würde sich um ihn drehen.
    Selbst wenn es so ist. Selbst wenn Daniel die freudige Anspannung in seinem Inneren nicht leugnen kann, die sich merkwürdig und schön zugleich anfühlt.
    Vielleicht hat er schließlich doch zu viel Zeit mit Lilli verbracht, dass er so auf ein bisschen Abwechslung abfährt.
    Dann ist der Laden abgesperrt und Mick sitzt schon auf seinem Fahrrad und spielt unruhig mit den Bremsen. Daniel holt seinen rostigen Drahtesel aus dem kleinen Lager hinter dem Haus und schwingt sich in den Sattel.
    „Na endlich“, sagt Mick. „Das hat ja ewig gedauert.“
    Der Fahrtwind kühlt sein Gesicht. Mick fährt voraus und Daniel merkt schnell, dass es nicht in die Innenstadt geht, sondern in Richtung Bahnhof. Irgendwie klar, dass Mick sich einen zweifelhaften Schuppen ausgesucht hat, um seinen Körper modifizieren zu lassen.
    In einer Seitenstraße, zwischen Spielothek, Billigdrogerie und wenig einladender Kneipe, ist das Ziel schließlich erreicht. Mick schließt sein Fahrrad ab und wartet, bis Daniel das Gleiche getan hat.
    Mick war schnell unterwegs mit seinem Achtundneunzig-Gang-Supermountainbike und Daniel hat sich abgestrampelt, um ihn nicht bitten zu müssen, langsamer zu fahren. Jetzt tastet er vorsichtshalber nach dem Asthmaspray in seiner Hosentasche. Seine Lunge ist kurz davor, dicht zu machen.
    „Sag mal“, fängt er an, um noch ein bisschen Zeit an der frischen Luft zu gewinnen, „hast du eigentlich einen Schrieb von deinen Eltern? Du bist noch nicht achtzehn, oder?“
    „Aber klar hab ich den.“
    Mick holt ein gefaltetes Blatt Papier aus der Jackentasche und wedelt damit.
    „Cool“, sagt Daniel beeindruckt. „Meine Mutter würde mir so etwas nie unterschreiben.“
    „Würde sie nicht?“
    „Nein.“
    „Dann schau mal hier.“
    Ein zweites gefaltetes Blatt erscheint aus Micks Tasche. Er faltet es auf und hält es Daniel hin. Daniel schnappt den Zettel und wirft einen Blick drauf.
    „Du hast die Unterschrift meiner Mutter gefälscht!“
    Mick macht große, unschuldige Augen.
    „Na selbstverständlich. Ich würde doch niemals zulassen, dass du leer ausgehst.“
    „Aber ich will kein Piercing!“
    „Jetzt komm erst mal mit rein. Vielleicht überlegst du es dir noch.“
    „Ich glaube nicht. Ich habe keine Angst vor Nadeln und ich muss mir nichts beweisen!“
    „Aber vielleicht würde es einfach hübsch aussehen.“
    Daniel starrt Mick an. Er fragt sich, ob er richtig gehört hat. Schließlich

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