Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Pavlovic
Vom Netzwerk:
etwas Ruhigeres? Um zu sehen, ob ihr das auch drauf habt? Vielleicht … einen Springsteen-Song? Pink Floyd? Etwas in der Richtung?“
    Mick nickt und winkt die anderen Bandmitglieder zur Beratung.
    „Und?“, sagt Lilli zu Pfeifer und strahlt ihn an. „Zu viel versprochen? Die sind gut, oder nicht?“
    „Für eine Schülerband bemerkenswert“, sagt Pfeifer anerkennend. „Vor allem der Gitarrist mit dem Lockenkopf, der ist spitze.“
    Während Pfeifer sich als Festivalbesucher outet, der auch schon in Herzberg und Wacken war, findet zwischen den Bandmitgliedern eine gedämpfte, aber heftige Auseinandersetzung statt, die Mick nach kurzer Zeit für sich entscheidet. Max, der Leadsänger, geht kopfschüttelnd von der improvisierten Bühne. Mick wechselt seine E-Gitarre gegen eine akustische und rückt den Gurt über der Schulter zurecht.
    „Wir spielen etwas von Josh Ritter“, sagt er. „Wir üben es noch nicht sehr lange, aber vielleicht ist es einen Versuch wert.“
    Sanftes Schlagzeug füllt den Raum, begleitet von Keyboard-Akkorden, dann setzt Mick mit der Gitarre ein und beginnt zu singen. Seine Stimme klingt jung und etwas rau und er verschleift den englischen Text, sodass Daniel nur Brocken versteht – „if you want it, then you’ve got to“ – aber spannender als der Text ist es ohnehin, Micks Gesicht zu beobachten. Er singt mit halb geschlossenen Augen, wie einer, der auf Drogen ist oder sich im Gesicht eines geliebten Menschen verliert, dann singt er „I’m a good man for you“ und sieht Daniel direkt in die Augen, in Ermangelung von anderem Publikum, welchen anderen Grund sollte es geben und Daniel denkt, dass er vermutlich die Originalversion des Songs nicht mehr mögen wird, nun, da er diese gehört hat.
    Der Song klingt aus und hinterlässt eine kleine Melancholie, die mit dem Tag und Daniels restlichem Leben gar nichts zu tun hat, die nur von der Musik in ihn hineingespült wurde und ein wenig Zeit braucht, um zu versickern. Pfeifer ist begeistert und des Lobes voll und sagt „Sie sind gebucht“, die Band ist glücklich und etwas erstaunt über diese Erfolgsstory. Jo übernimmt die Verhandlung um die Gage, die anderen stöpseln ihre Instrumente aus und packen langsam zusammen.
    Mick legt seine Gitarre ab und kommt zu Daniel hinüber, die Hände in den Taschen seiner Jeans vergraben.
    „Und?“, sagt er.
    „Und was?“, sagt Daniel. „Glückwunsch. Ihr dürft auftreten.”
    „Hab ich gehört“, winkt Mick ab. „Meine ich aber gar nicht. Ich meine und? Hat es dir gefallen?“
    Daniel sieht Mick an. Irgendwie hatte er nicht damit gerechnet, dass seine Meinung neben der von Pfeifer noch etwas gelten würde. Micks Augen sind groß, er gräbt die Zähne in die gepiercte Unterlippe.
    „Ja“, sagt Daniel und verfolgt erstaunt, wie ein riesiges Lächeln in Micks Gesicht aufbricht. „Mehr als nur gefallen. Es war toll.“
    „Gut.“ Mick strahlt wie eine Supernova. „Cool. Ja. Cool. Das ... das letzte Lied auch?”
    „Das letzte Lied besonders.“
    „Cool.“
    „Du wiederholst dich.“
    „Was? Ja.“
    Micks Lächeln wird nur von seinen Ohren begrenzt. Er fährt eine Faust aus, knufft Daniel an der Schulter, nimmt ihn am T-Shirt, schubst ihn sachte und geht davon, um seine Gitarre einzusammeln.
    „Was sollte das denn?“, fragt Daniel verwirrt.
    „Ich sag nichts“, grinst Lilli.
    „Was? Wozu?“
    „Zu nichts. Frauen wissen immer mehr. Da kann man nichts dran ändern.“
    Daniel schüttelt den Kopf und geht nachsehen, ob er sich irgendwie nützlich machen kann. Er will nicht auf einem Punkt herumreiten, den er nicht einmal kennt.
    An den erfolgreichen Nachmittag schließt sich ein langer Abend und als Daniel endlich ins Bett kriecht, viel zu spät und mit ein paar Bier zu viel, fühlt er sich endlich mal wieder richtig gut.

4. SOUNDTRACK
     
    „Aaah!“
    Daniel erschrickt zu Tode, als eine große, mit Wasser und Luft gefüllte Fischtüte in seinem Schoß landet. Offenbar hat Mick sich von hinten genähert und ihm diese milde Gabe über die Schulter rutschen lassen, denn als Daniel sich umdreht, steht er da und grinst.
    „Alles Gute zum Geburtstag, Mann“, sagt Mick.
    Daniel schaut von Mick zu der Tüte, in der zwei offensichtlich gestresste Fische schwimmen.
    „Das sind Altum-Skalare“, stellt er fest, einigermaßen fassungslos.
    „Vom Orinoco“, strahlt Mick. „Dein Geschenk.“
    „Hast du – ähm - woher hast du die?“
    „Na, aus deinem Laden. Ich hab extra

Weitere Kostenlose Bücher