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Flieh Wenn Du Kannst

Flieh Wenn Du Kannst

Titel: Flieh Wenn Du Kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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Untersuchungsergebnisse.«
    »Ja?«
    Es folgte eine kurze Pause. »So wie es aussieht, haben Sie eine hohe Menge Arsen im Blut, Mrs. Wheeler. Ich bin mir nicht sicher, wie...«
    »Was?« rief Bonnie, die nicht glauben wollte, richtig gehört zu haben. »Was haben Sie gesagt?«
    »In Ihrem Blut befindet sich eine große Menge Arsen«, wiederholte er in bemüht sachlichem Ton. »Ich verstehe das, offen gesagt, nicht. Eine derart hohe Menge kann kein Zufall sein.«
    »Wovon reden Sie?« rief Bonnie. »Wieso soll ich Arsen im Blut haben?«
    »Versuchen Sie erst einmal, sich zu beruhigen, Mrs. Wheeler.«
    »Wollen Sie sagen, daß jemand versucht, mich zu vergiften?«
    »Das weiß ich nicht, Mrs. Wheeler. Ich hatte gehofft, Sie würden mir etwas sagen können.«
    »Ich verstehe nicht«, sagte sie, stockte, weil ihre Gedanken sich plötzlich überschlugen, so daß ihre Worte nicht folgen konnten. »Wie... wo...?«
    »Es gibt eine ganze Reihe Haushaltsprodukte, in denen Arsen enthalten ist«, erklärte Dr. Kline. »Insektizide, Rattengift, Unkrautvernichtungsmittel.«
    »Aber würde ich es denn nicht merken, wenn jemand mir Gift gäbe?« fragte sie. »Würde ich das nicht schmecken?«
    »Arsen ist geschmacklos. Es ist durchaus möglich, daß Sie es nicht merken, wenn Sie es einnehmen. Aber darüber können wir uns später unterhalten. Im Augenblick gehören Sie ins Krankenhaus. Sofort.«
    »Wie?«
    »Ich habe Belegbetten im Boston Memorial Krankenhaus. Ich kann veranlassen, daß Sie sofort aufgenommen werden...«
    »Das geht nicht«, unterbrach Bonnie ihn. »Ich kann jetzt nicht ins Krankenhaus. Ich kann meine kleine Tochter nicht allein lassen.«
    »Mrs. Wheeler, ich glaube, Sie verkennen den Ernst der Lage. Wir müssen sofort mit einer ziemlich aggressiven Behandlung beginnen, um das Gift aus Ihrem Körper zu bekommen.«
    »Aber ich kann jetzt nicht ins Krankenhaus«, sagte Bonnie wieder, während sie zu begreifen versuchte, was er gesagt hatte. War es wirklich möglich? Versuchte tatsächlich jemand, sie zu vergiften? »Ich kann meine kleine Tochter nicht allein lassen. Auf keinen Fall.«
    »Dann müssen Sie eine geeignete Unterbringung für sie finden. Und bitten Sie fürs erste Ihren Apotheker, mich anzurufen. Ich gebe Ihnen ein Rezept für ein stärkeres Medikament. Die Antibiotika, die Sie bisher genommen haben, sind nicht ausreichend, auch wenn es ihnen wahrscheinlich zu verdanken ist, daß Sie noch am Leben sind.« Er schwieg einen Moment. »Und essen Sie nichts, was nicht vor Ihren Augen zubereitet wird.«
    »Aber ich habe seit Ewigkeiten nichts mehr gegessen«, sagte Bonnie. »Ich habe mich von Tee und Hühnerbouillon ernährt.«
    »Haben Sie die Hühnerbouillon selbst gemacht?«
    »Nein, ein Bekannter hat sie mir gebracht.« Sie sah Josh Freemans sympathisches Gesicht vor sich. Ich glaube, Sie können einen Freund brauchen, hatte er gesagt.
    »Ist von der Suppe noch etwas da?« fragte Dr. Kline.
    »Wie bitte?«
    »Ist von der Suppe noch etwas da?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Wenn ja, sollten Sie sie von der Polizei untersuchen lassen.«
    Bonnie hatte Mühe, dem Gespräch zu folgen. Wollte er sagen, daß Josh ihr vergiftete Bouillon gebracht hat?
    »Das ist absurd«, erklärte sie. »Ich war schon krank, als mein Bekannter die Bouillon gebracht hat.«
    »Wissen Sie noch, wann es Ihnen das erstemal schlecht ging?« fragte Dr. Kline.
    Bonnie versuchte krampfhaft, sich zu erinnern. »Es war mitten in der Nacht. Mein Bruder hatte uns besucht. Er hatte für uns alle Spaghetti gekocht«, sagte sie atemlos vor Erregung. »Aber außer mir ging es keinem schlecht«, fügte sie hastig hinzu. »Und meine Stieftochter hatte vorher fast eine Woche lang die gleichen Symptome.«
    Nachdem Rod ihr das Abendessen gemacht hatte, erinnerte sich Bonnie, und eisige Kälte durchzuckte sie wie ein Stromstoß. Und Rod war auch an dem Abend zu Hause gewesen, an dem Nick gekocht hatte. War es möglich, daß er etwas in ihr Essen getan hatte?
    Sie hielt den Atem an, als könnte sie so verhindern, daß diese schrecklichen Gedanken sich in ihr festsetzten. War es möglich, daß Rod und Nick gemeinsame Sache machten? Daß sie gemeinsam Joans Ermordung geplant hatten, so wie sie jetzt die ihre planten? Daß auch Lauren in Gefahr war? War es möglich, daß alles, was ihr Bruder gestern zu ihr gesagt hatte, gelogen war? Daß er sie wieder getäuscht hatte, wie er sein Leben lang jeden getäuscht hatte?
    »Ich muß jetzt Schluß machen, Dr.

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