Flirt mit dem Tod
Ihnen damals, als Sie mit dem Detective ausgingen, irgendetwas Merkwürdiges aufgefallen? Haben Sie sich zu dieser Zeit beobachtet gefühlt?«
Isabelle Vermont lächelte süffisant. »Damals hatte ich nur Augen für den Officer. Und eines kann ich Ihnen sagen, wenn der Officer sich erst einmal mit einem beschäftigt, dann nimmt man um sich herum nicht mehr besonders viel wahr.« Sie lachte kehlig und fächelte sich mit der Hand Luft zu.
Elena wurde übel. Ihr Herz raste. Sie hatte das Gefühl, gleich laut schreien zu müssen. Vorsichtig blickte sie sich um. Niemand von den Anwesenden starrte sie an. Ihre Nacht mit Dominic schien ihr nicht ins Gesicht geschrieben zu stehen.
Ihre Augen blieben an Josh hängen. Er zwinkerte ihr aufmunternd zu. Ja, natürlich, Josh hatte sie beim Knutschen erwischt. Er konnte sich den Rest denken.
Ihr neuer Partner erhob sich. »Das war es zunächst, Miss Vermont. Wenn Ihnen noch etwas einfallen sollte, rufen Sie uns an.« Er zog eine Visitenkarte aus seiner Brieftasche und reichte sie ihr.
»Ich muss noch die Verletzungen fotografieren.« Dr. Connelly holte eine Kamera aus ihrer Arzttasche.
»Okay. Wir sprechen so lange mit Wood.«
Dr. Connelly nickte. »Ihr habt meinen Bericht spätestens bis zum Mittag auf dem Tisch.«
Elena, Josh und Sam verließen das Haus.
Wood stand an seinen Dienstwagen gelehnt und wartete auf sie. »Ich habe etwas gefunden.« Er hielt eine Tüte hoch, in der ein kleiner Gegenstand lag.
»Was ist das?«, fragte Josh, nachdem Wood sich nicht genötigt sah, weitere Informationen zu liefern.
»Eine Nagelfeile«, stellte Elena fest.
»Genau«, bestätigte Wood. »Zumindest ein Stück davon.«
»Vermont hat den Angreifer mit einer Nagelfeile erwischt«, erinnerte Sam die anderen.
»Sie ist abgebrochen. Aber sie muss ihren Angreifer verletzt haben. An der Spitze sind Blut und Hautzellen«, verkündete Wood. »Wir können die DNA unseres Täters ermitteln. Mal sehen, wohin uns das führt. Ich nehme noch die Spuren mit, die Dr. Connelly gesichert hat und dann sehe ich mir alles im Labor an. In Ruhe. Ihr wisst, wie lange eine DNA-Analyse dauert.« Der Lieutenant zog eine Augenbraue hoch. »Ihr braucht mich also nicht in zwei Stunden anzurufen und nach dem Ergebnis zu fragen.«
Sam Finn grinste. »Wood, du bist ein solcher Charmebolzen. Miss Vermont war auch völlig hin und weg von der Art, mit der du ihr ihre Schuhe mit den roten Sohlen geklaut hast.« Er wandte sich an Josh und Elena. »Ich werde noch mit dem Nachbarn sprechen, der den Täter in die Flucht geschlagen – oder besser: geschossen – hat.«
»Alles klar.« Josh sah auf seine Uhr. »Es lohnt sich nicht, noch mal ins Bett zu gehen. Ich fahre ins Department und versuche, unauffällig herauszufinden, ob der Herr Senator ein Alibi für die fraglichen Zeiträume hat.«
Elena nickte ihm zu. »Ich fahre noch kurz zu Hause vorbei, aber ich komme gleich nach.«
Mit einem Winken ging Josh zu seinem Wagen.
Wood wandte sich ebenfalls seinem Wagen zu. Elena legte ihm eine Hand auf den Arm. »Lieutenant, kann ich Sie noch einen Moment sprechen? Ich möchte Sie um etwas bitten.«
*
Diese verdammte Schlampe hatte ihm in die Eier getreten.
Wütend rieb sich Steve mit der rechten Hand über den Schritt, während die linke verkrampft das Steuer hielt. Er fuhr ziellos durch die Stadt. Er wusste nicht, was er tun sollte. Er musste nachdenken, also fuhr er weiter.
Sie hatte ihn nicht erkannt, dessen war er sich sicher. Als er verschwand, war sie bewusstlos gewesen. So wie sie auf dem Asphalt aufgeschlagen war, konnte das gar nicht anders sein.
Und der Nachbar? War der Nachbar ein Risiko? Soweit er wusste, war er uralt. Wenn seine Schießkünste auch nur ansatzweise ein Anzeichen auf seine Sehfähigkeit waren, dann war er blind wie ein Maulwurf.
Er musste sich keine Sorgen machen, dass ihn jemand identifizieren könnte, aber vorsichtshalber würde er trotzdem alles ausgraben, was es über den Alten herauszufinden gab.
Verdammt! Mit der flachen Hand schlug er auf das Lenkrad. Er hatte sich so darauf gefreut, die vornehme Miss Vermont seine Hände spüren zu lassen, in ihre schönen Augen zu schauen, die immer größer wurden, während er seine Finger um ihren glatten Hals legte.
Trotz der Schmerzen in seinen Eiern wurde er wieder hart. Er war für sie bereit gewesen. Er hatte sich den ganzen Tag über ausgemalt, wie er sie würgen und immer wieder würgen würde. Hatte davon geträumt, wie er
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