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Flirt mit dem Tod

Flirt mit dem Tod

Titel: Flirt mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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ihr verlogenes, scheinheiliges Schlampenleben beendete. So, wie sie es verdiente.
    Wenn er Glück hatte, würde sie zumindest eine Verbindung zu Coleman herstellen – wenn nicht, würde er eben wieder einen kleinen Anruf bei der Zeitung starten.
    Dass er Isabelle Vermont nicht bekommen hatte, war nicht gut. Er hatte Pläne. Und die hatte dieses blöde Miststück durchkreuzt. Dabei war alles für sie vorbereitet. Er hatte auch schon den Supermarkt ausgewählt, den er in der nächsten Nacht überfallen wollte, um sie dort abzulegen und seine Kasse ein bisschen aufzustocken. Seine Mutter wurde langsam ganz schön teuer. Wieder einmal fragte er sich, ob es notwendig war, sie in einem so schicken Heim unterzubringen, wenn sie sowieso nichts mehr davon mitbekam. Andererseits konnte man sich nie sicher sein und sie merkte vielleicht doch noch etwas. Er schob den Gedanken beiseite. Damit würde er sich später beschäftigen.
    Ohne es zu merken, war er im Süden der Stadt, in einem der dunkelsten Viertel gelandet. Das war gut. Hier fühlte er sich wohl. Unter all den Schatten der Nacht, den einsamen Gestalten, den verlorenen Seelen. Hier war er der König. Er hatte so viele von ihnen in der Hand, hatte über so viele hier Macht, dass er sich – ohne überheblich zu sein – als ihr Herrscher bezeichnen konnte.
    Er lenkte den Wagen an die Straßenecke, hinter der ein kleiner, verwahrloster Park lag, und hielt durch das Seitenfenster Ausschau. Als er sie erblickte, an der gleichen Stelle wie immer, breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. Diamond. Wenigstens auf die Nutten dieser Stadt war Verlass. Steve hatte sich ihrer schon ein paar Mal bedient. Er hatte sie auch schon gewürgt, was sie nicht grade witzig gefunden hatte. Aber sie hatte es über sich ergehen lassen, denn sie brauchte das Geld dringend genug, um alles mit sich machen zu lassen.
    Er steuerte den Wagen neben sie und ihre großen Titten tauchten im Seitenfenster auf. O ja, das war eine gute Idee. Er rieb über seinen halb steifen Schwanz und seine immer noch schmerzenden Eier. Heute Nacht würde Diamond ihren letzten Freier bedienen. Sie hatte zwar, im Gegensatz zu den anderen Schlampen, noch nie etwas mit Coleman gehabt, aber darauf konnte er heute keine Rücksicht nehmen. Er musste seinen Plan für die heutige Nacht umsetzen, egal, mit wem. Also ließ er das Fenster auf der Beifahrerseite hinunter. »Steig ein, Diamond.«
    Sie öffnete die Tür und ließ sich ohne große Begeisterung neben ihn fallen.
     
    *
     
    Ricky Mones stand im Schatten der Gasse, die zum Hinterhof des Grand Love Hotels führte. Einem Hotel, an dem nichts groß war, außer dem Verfall. Der jedoch war riesig. Ricky hatte keine Ahnung, ob das Hotel jemals bessere Zeiten gesehen hatte. Seit er es kannte, war es genauso heruntergekommen und verwahrlost wie jetzt.
    Große Liebe hatte es hier mit Sicherheit nie gegeben. Nur käufliche Liebe. Hier stiegen nur Frauen mit ihren Freiern ab. Frauen wie Diamond.
    Und Ricky stand im Schatten der Gasse und wartete auf diejenigen, die ihren beschissenen Tag vergessen wollten. Und auf die, die schon so weit gesunken waren, dass ihr Tag überhaupt nur dann noch gut werden konnte, wenn sie bei ihm gewesen waren.
    Er hatte alles im Angebot, was das Herz begehrte. Koks, Speed, Meth, Heroin. Mit Kleinscheiß wie Haschisch machte er gar nicht erst herum, das lohnte sich nicht. Ricky war ein Kleindealer, aber er lebte gut davon. Die Gangs ließen ihn meistens in Ruhe und er hatte einen anständigen Stammkunden-Kreis.
    Zu diesem gehörte auch Diamond. Sie war noch bei ihm gewesen, um sich eine Nase Speed zu holen, die sie brauchte, um die Nacht und ihre Freier zu überstehen. Und dann war sie in Detective Morris’ Auto gestiegen.
    Ricky hatte es von seinem Platz im Schatten gut beobachten können. Diamond war nicht gerade begeistert gewesen, und Ricky wusste auch, warum. Sie hatte ihm schon oft von Morris erzählt. Er war brutal und gewalttätig und hatte sie schon mehr als einmal ziemlich heftig zugerichtet. Aber sie ging trotzdem immer wieder mit ihm mit. Was sollte sie auch sonst tun? Er hatte sie in der Hand.
    So wie er auch ihn in der Hand hatte. Ricky wollte nicht darüber nachdenken. Er hasste den Typen aus tiefstem Herzen, aber er hatte keine Chance gegen ihn. Er wusste zu viel und würde Ricky so schnell über die Klinge springen lassen, dass er es erst merkte, wenn es zu spät war.
    Aber heute Nacht hatte es Diamond erwischt und nicht

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