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Flirt mit dem Tod

Flirt mit dem Tod

Titel: Flirt mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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gibt es keinen Empfang.«
    »An meinem Schreibtisch ist die Verbindung etwas besser.« Stapler senkte den Kopf. »Ich kann dort einen Anruf annehmen. Aber zum Telefonieren muss ich ins Treppenhaus gehen. Meine Frau und ich haben Probleme mit unserer jüngsten Tochter. Sie hat heute schon wieder die Schule geschwänzt und sich mit einer Gruppe Jungs im Park herumgetrieben. Die Schule hat meine Frau angerufen. Und meine Frau hat mich angerufen.« Beschämt hielt er den Blick weiterhin gesenkt.
    »Sie waren also nicht an Ihrem Platz. Wie lange dauerte das Telefonat?«
    »Ich weiß es nicht genau. Fünf Minuten, vielleicht auch sieben. Meine Frau war sehr aufgeregt.«
    »Okay, Officer Stapler. Sehen Sie mich an.« Sie legte dem Mann eine Hand auf den Arm und wartete, bis er wieder aufsah. »Lassen Sie uns alles in Ruhe durchgehen. Werden die Aufnahmen vom Zellengang aufgezeichnet?«
    »Nein, sie werden nur auf den Monitor übertragen. Es muss sich ja jeder bei mir eintragen, der kommt. Da ist das nicht notwendig.«
    »Haben Sie in der Zeit, in der sie im Treppenhaus waren, jemanden kommen sehen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Niemanden.«
    »Was ist mit den anderen Zellen? Sind die belegt?«
    »Keine einzige, Ma’am«, antwortete der Officer. Seine Miene wurde immer betrübter.
    »Es sieht nach Suizid aus. Wenn niemand hier war, um mit ihm zu sprechen – und ihm möglicherweise auszureden, eine Aussage zu machen – dann hat er vielleicht einen persönlichen Grund gehabt, sich das Leben zu nehmen«, schlug Marcus vor.
    »Holen wir die Spurensicherung.« Dominics Stimme war flach und leise. »Lasst uns das hier hinter uns bringen.«
     
    *
     
    Elena fasste Dominics Hand und drückte sie kurz. Er erwiderte die Geste und ließ sie dann schnell wieder los. Er ging den Gang zurück zum Eingang des Zellentraktes und verschwand im Treppenhaus. Dort setzte er sich mit weichen Beinen auf eine Stufe und ließ den Kopf zwischen seine Knie sinken. Nie im Leben hatte sich Ricky – die Ratte – Mones selbst umgebracht.
     
    Nachdem Steve die Einzelheiten über Mones Suizid berichtet hatte, herrschte Totenstille im Konferenzraum. Er raufte sich die Haare. »Ich verstehe es einfach nicht. Ich war gerade noch bei ihm und habe mit ihm gesprochen. Er hatte keine Todesangst. Er wirkte auch nicht depressiv. Arrogant, ja. Ein wirkliches Arschloch. Er war fest davon überzeugt, unseren Täter zu kennen. Er war sich sicher, als freier Mann das Department zu verlassen. Seinen Worten zufolge hatte er vor, den Deal des Jahrhunderts mit dem Staatsanwalt auszuhandeln. Aber sich umbringen? Auf keinen Fall. Das hätte ich doch gemerkt.«
    »Vielleicht hat ihn jemand so unter Druck gesetzt, dass er sich aus Angst das Leben genommen hat.« Jim Stowe hielt inne und sah alle Anwesenden der Reihe nach an. »Oder«, fuhr er fort, »jemand hat ihm das Leben genommen.«
    »Das ist angesichts dessen, was Mones Jared erzählt hat nicht abwegig«, stellte Judy mit einer Spur Erschöpfung in der Stimme fest. Dieser Fall mit seinem ständigen emotionalen Auf und Ab raubte ihnen allen die Energie.
    »Was hat Mones zu deinem Mann gesagt?«, fragte Dominic.
    Alle außer Jim, Steve und dem Lieutenant sahen Judy ratlos an. Niemand wusste, wovon sie sprach.
    Judy warf Bergen einen Blick zu. »Sie haben es ihnen nicht gesagt, Sir?«, fragte sie ihn mit großen Augen. Dann zuckte sie mit den Achseln. »Sie sind der Boss.«
    Bergen schüttelte den Kopf. »Ich habe noch nicht mit ihnen gesprochen. Ich musste mich erst mit dem Captain auseinandersetzen. Und mit den Kollegen von der Dienstaufsicht. Ich musste warten, bis ich von denen grünes Licht bekomme. Aber ich warne Sie alle. Wenn auch nur ein Wort von dem, was ich Ihnen jetzt sage, diesen Raum verlässt, gebe ich mich nicht damit zufrieden, dass derjenige, der geplaudert hat, seine Dienstmarke abgibt. Haben das alle verstanden?«
    Stummes Nicken war die Antwort.
    »Mones hat beim Drogendezernat behauptet, der Mörder sei ein Cop.«
    Die Ankündigung des Lieutenants tauchte den Besprechungsraum ins Chaos. Er hob die Hand, um Ruhe einzufordern. Es dauerte eine Weile, bis sich alle beruhigten und wieder auf ihn konzentrierten. »Wir wissen nicht, ob das stimmt. Wir wissen im Endeffekt nicht, was Mones überhaupt sagen wollte. Laut Jared Paxton waren seine Angaben glaubwürdig. Trotzdem kann er gelogen haben. Deshalb wissen wir im Moment gar nichts. Wir lassen seine Leiche auf jeden Fall obduzieren und

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