Flirt mit dem Tod
und anpassen muss, wenn du dich nicht unterordnen und anpassen kannst? Wieso bist du bei deiner Familie ein liebender und fürsorglicher Sohn, Bruder und Onkel und ansonsten ein oberflächliches Arschloch, das mit der halben weiblichen Bevölkerung Bostons geschlafen hat?« Elena fuhr zu ihm herum – und erstarrte. Sie hatte nicht bemerkt, dass er aufgestanden und hinter sie getreten war. Sie wollte zurückweichen, spürte aber nach einem halben Schritt den Kamin im Rücken.
*
Dominic stellte seine Bierflasche neben eines von Elenas Kinderfotos auf das Kaminsims. Er hatte keine Ahnung, was diese Frau an sich hatte. Er wollte sie unbedingt küssen und in den Armen halten. Nicht nur, um sie von ihren Fragen abzulenken, die er auf keinen Fall beantworten würde. Nein, er gehörte zu den Typen, die es einmal bei einer Frau probierten, wenn sie darauf ansprang, gut. Wenn nicht, auch gut. Aber mit Elena konnte er nicht ins Bett gehen. Zum einen war sie seine Partnerin, und zum anderen würde sie, wenn er mit ihr schlief, Dinge von ihm erwarten, die er auf keinen Fall zu geben bereit war.
Und doch stand er kurz davor, sie zum dritten Mal zu küssen. Er wollte sie, wollte sie mit einer solchen Dringlichkeit. Es machte ihm Angst.
Er war nicht in der Lage, anders zu handeln, also zog er sie in die Arme und senkte seinen Mund auf ihre Lippen. Elenas Augen, die gerade noch wütend und stahlhart geblitzt hatten, wandelten sich in dieses dunkle, verschwommene Nebelgrau, das ihn so faszinierte. Dieser Blick war ihm schon bei den letzten Malen aufgefallen – und er wollte ihn immer wieder sehen. Er küsste sie mit offenen Augen, sanft, und beobachtete, wie sich ihre Lider nach einem kurzen Flattern langsam senkten. In dem Moment, in dem sich ihre Augen schlossen, glitten ihre Arme wie von selbst um seinen Hals.
Mit Elena in den Armen drehte sich Dominic um, und dirigierte sie rückwärts zum Sofa. Als er, mit ihr unter sich, auf die Couch sank, vertiefte er den Kuss, brachte sie dazu, ihre Lippen zu öffnen und ihn einzulassen. Seine Hände glitten über ihre Seiten und legten sich unter den Brüsten auf ihren Brustkorb, der sich unter heftigen Atemstößen hob und senkte.
Elenas Hände kämmten durch sein Haar und fuhren ruhelos über seinen Rücken. Ihr Verlangen war genauso groß wie seines. Er ließ sie seine Erregung spüren.
Seine Hände glitten höher, bedeckten ihre Brüste. Er löste die Lippen von ihrem Mund und glitt mit der Zungenspitze über ihre Wange bis zu ihrem Ohr, dann an ihrem Hals nach unten. Elenas leises Keuchen feuerte ihn an. Sie beugte den Kopf zurück, um ihm besseren Zugang zu gewähren. Er kratzte mit den Zähnen über die zarte Haut unter ihrem Ohr und sie erschauerte am ganzen Körper.
Elena war ein Wunder, er bekam nicht genug von ihr. Sie hatte einen so klaren, unschuldigen Duft. Also saugte er an ihrem Hals, um diesen Geruch, diesen Geschmack in sich aufzunehmen.
Er fuhr mit den Händen unter ihren Pulli, legte sie auf ihren BH und reizte durch den Stoff ihre bereits harten Brustwarzen.
Elena stöhnte auf. Dann versteifte sie sich plötzlich und stemmte ihre Hände gegen seine Brust. Ihre Augen glänzten fiebrig, ihr Gesicht war gerötet und die Sommersprossen auf ihrer Nase schimmerten dunkel. Die Lippen waren feucht und geschwollen von seinen Küssen – und Dominic wurde plötzlich klar, dass er noch nie eine schönere Frau gesehen hatte.
»Was ist?«, fragte er rau.
»Geh runter von mir«, zischte sie.
»Was?«
»Du hast mich verstanden.« Entschlossen zog sie seine Hände unter ihrem Pullover hervor. »Das wird nicht passieren, Dominic. Du hast mit – wer weiß wem – geschlafen. Erst gestern hast du ein sexuelles Verhältnis mit einem unserer Opfer gebeichtet. Das hier«, sie wedelte mit der Hand zwischen ihnen hin und her, »wird auf keinen Fall in meinem Bett enden.«
»Verdammt noch mal.« Er setzte sich auf, um etwas Abstand zwischen sie zu bringen. »Ja, ich habe vor drei oder vier Jahren mit Carly Paulson geschlafen. Und ich war bei Weitem nicht ihr einziger, darauf gebe ich dir Brief und Siegel. Sie hat mit jedem geschlafen, mit dem sie schlafen wollte. Das tun moderne Frauen nun mal.«
Elena krabbelte vom Sofa und ließ sich in einen Sessel ihm gegenüber fallen. »Fein. Dann bin ich eben keine moderne Frau.«
Hilflos fuhr sich Dominic durch das Haar, das sie schon reichlich durcheinandergebracht hatte. »So war das nicht gemeint. Dich hat das gerade
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