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Flirt mit dem Tod

Flirt mit dem Tod

Titel: Flirt mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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»Was war da drin los?«
    Er zog seinen Ellenbogen aus ihrem Griff und ging stumm und mit schnellen Schritten auf ihren Wagen zu.
    »Dominic, verdammt noch mal!« Sie fluchte zum zweiten – verdammten – Mal innerhalb von zwei – verdammten – Tagen. »Sag mir endlich, was mit dir los ist. Deine Sprüche von gestern nehme ich dir nicht mehr ab. Was ist da drin passiert?« Sie wedelte in Richtung des Gefängnisses.
    Dominic lehnte sich gegen ihren Dienstwagen und legte seine Ellbogen auf das Dach. Er fuhr sich über das Gesicht und ließ den Kopf hängen. Diese Geste wirkte so müde und erschöpft, dass Elena nicht anders konnte, als ihm sanft eine Hand auf die Schulter zu legen. »Rede mit mir, Dominic, bitte.«
     
    *
     
    Er fühlte sich uralt, sein Körper schien alle Energie verloren zu haben. Aber seine Gedanken rasten. Was sollte er tun? Konnte er diesen Fall überhaupt noch weiter bearbeiten? Er wollte Elena so gern sagen, was mit ihm los war. Aber er wusste nicht, wie er es anfangen sollte, wie er ihr das Ganze erklären sollte.
    Sie stand geduldig neben ihm und wartete auf eine Erklärung. Die er ihr nicht geben konnte, noch nicht. Also tat er das, was ihm als Erstes in den Sinn kam. Er zog sie in seine Arme und hielt sie fest – oder vielmehr, hielt sich an ihr fest. Sie schien sein Bedürfnis nach Trost zu spüren, schlang ihm ihrerseits die Arme um die Taille und hielt ihn.
     
    *
     
    Dieser Fall schien Dominic über die Maßen zu belasten. Sicher, es war nie leicht, wenn jemand getötet wurde, den man kannte. Auch, wenn es nur eine kurze Affäre vor Jahren war, so wie Carly Paulson. Mittlerweile war Elena davon überzeugt, dass das bei Weitem nicht alles war, was hier vor sich ging.
    Sie spürte, wie Dominic tief Luft holte und sich von ihr löste. Er hielt sie an den Schultern ein Stück von sich und blickte ihr in die Augen. »Elena, ich …«
    Sein Handy klingelte. Er griff danach wie nach einem Rettungsanker.
    Der Moment der Wahrheit war vorbei.
    Dominic würde ihr nun nicht mehr sagen, was ihm auf der Seele lag.
    Wie zur Bestätigung zog er ein abgegriffenes Notizbuch aus der Gesäßtasche seiner Jeans und schrieb etwas hinein. »Wir melden uns, sobald wir da sind.« Er beendete das Gespräch. »Das war Bergen. Sie haben einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung von Vionellos altem Zellenkumpel Jimmy bekommen. Wir fahren zu Parnells Adresse und treffen uns dort mit dem Rest vom Team.«
    Einen Block von Parnells Wohnung entfernt warteten Steve, Rick, Josh, Judy und der Lieutenant. Dominic und Elena hatten die Fahrt ohne große Worte hinter sich gebracht. Stumm stiegen sie aus dem Wagen und zogen ihre Kevlarwesten an.
    »Wir haben es mit einem Wohnblock mit über sechzig Wohnungen zu tun«, erklärte Bergen, als sie sich zum Team gesellten. »Parnells Apartment liegt im zweiten Stock, dritte Wohnung auf der rechten Seite. Nummer dreiundzwanzig. Laut Hausmeister ist es nur ein Zimmer mit Kochnische und einem kleinen Bad.«
    Das Team versammelte sich vor Apartment dreiundzwanzig und Steve hämmerte auf Bergens Nicken hin mit der Faust gegen die Tür. »Jimmy Parnell, hier ist die Polizei. Öffnen Sie die Tür.«
    Keine Antwort.
    »Jimmy Parnell. Hier ist das Boston PD. Öffnen Sie sofort die Tür. Wir haben einen Durchsuchungsbeschluss für Ihre Wohnung.« Steve schlug nochmals gegen die Tür.
    Aus dem Apartment klang ein Rascheln. Die Tür wurde nicht geöffnet.
    Bergen nickte Steve noch einmal zu. Also hieb er mit der Faust gegen das Türblatt. »Jimmy Parnell, öffnen Sie die Tür!«
    Er wartete einen Moment. Als nichts geschah, trat er zur Seite und Rick setzte eine kleine Ramme an der Tür an. Schon nach dem ersten Schlag flog das Türblatt mit einem Knall aus dem Schloss.
    Das Team stürmte in den Raum – und blieb bei dem Anblick, der sich ihnen bot, wie angewurzelt stehen.
    Vor ihnen stand Jimmy Parnell, in Boxershorts und mit freiem Oberkörper. Sein rechter Arm war bis zur Achsel eingegipst, der Brustkorb bandagiert.
    »Danke, dass ihr mir die Tür eingeschlagen habt, Leute. Aber Türen werden ja sowieso überbewertet«, sagte er sarkastisch.
    »Das ist die Konsequenz, wenn man auf die Aufforderung der Polizei, die Tür zu öffnen, nicht reagiert«, wies Bergen ihn harsch zurecht.
    »Ja, ja. Mit drei gebrochenen Rippen kommt man eben nicht besonders schnell aus dem Bett.« Er winkte mit seinem gesunden Arm ab. »Was wollt ihr von mir? Mein Gewissen ist so rein wie mein

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